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… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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der Junge den Teller, der ihm von Susan gereicht wurde, und kletterte auf einen Barhocker. Susan stellte auch die anderen Teller auf den Tresen und schenkte dann mit einem warmen Lächeln Elizabeth, Riley und sich selbst den Tee ein.
    Elizabeth erinnerte sich an Woods Worte, als er ihr in der Nacht, nachdem ihr das Amulett gestohlen worden war, von Susan erzählt hatte. Er hatte sie als süß, herzlich und fürsorglich beschrieben und damit Elizabeths Meinung nach genau ins Schwarze getroffen.
    „Musst du heute eigentlich nicht in die Schule?“, fragte Susan Riley.
    „Ich baue Überstunden ab. Sozusagen.“ Grinsend belud er sich eine Scheibe Toast mit Rührei und Bohnen.
    „Wenn du willst, rufe ich in deiner Schule an und entschuldige dich“, bot Susan an. „Ich könnte mich als deine Mutter ausgeben.“
    „Sue!“, rief Wood aufgebracht, während Riley mit vollem Mund sagte: „Ist nicht nötig, das geht auch so klar. Mein Kumpel Mick sorgt regelmäßig dafür, dass meine Abwesenheitseinträge aus dem Schulcomputer gelöscht werden.“
    „Das habe ich jetzt nicht gehört“, murmelt Wood.
    „Morgen gehst du wieder hin, ist das klar?“, forderte Daniel mit Nachdruck. „Oder ich lösche dir sämtliche Songs von deinem iPod.“
    „Meine Güte, entspannt euch mal“, stöhnte Riley. „Ich würde sagen, einen freien Tag habe ich verdient, oder? Und außerdem bin ich mir nicht sicher, ob du das überhaupt kannst, Danny“, fügte er leise hinzu.
    „Wollen wir´s gleich mal testen?“, fragte Daniel liebenswürdig.
    „Hey“, mischte sich Elizabeth nun ein und sah energisch zwischen Daniel und Wood hin und her. „Lasst ihn in Ruhe. Den Tag hat er sich redlich verdient, und damit Schluss.“
    Wood hob vielsagend die Augenbrauen und rührte in seinem Kaffee, während Daniel brummte: „Ich will nur nicht, dass es zur Gewohnheit wird. Aber dann nutze die Zeit wenigstens sinnvoll und sieh zu, dass du etwas über diesen verdammten Ruf raus findest.“ Als Elizabeth überrascht aufsah, erklärte er: „Ich habe Riley gestern gefragt, was es mit dem Ruf bei Sonnenaufgang auf sich hat, aber leider konnte er mir da nicht weiterhelfen.“
    „Ist mir komplett neu“, bestätigte der Junge schulterzuckend. „Ich werd mal meine Quellen anzapfen und sehen, was ich so finde.“
    Elizabeth widmete sich wieder ihrem Frühstück. „Solange ich bei jedem Sonnenaufgang wach bin, um ihn zu halten, ist ja soweit alles in Ordnung.“
    Einen Moment lang herrschte Stille, dann sagte Susan plötzlich: „Gott, das alles ist so aufregend.“ Vier verwunderte Augenpaare richteten sich auf sie. „Ihr wisst gar nicht, wie oft ich mir schon gewünscht habe, so etwas erleben zu dürfen!“ Sie klang geradezu euphorisch.
    Elizabeth tauschte einen unauffälligen Blick mit Daniel. Ihre Hand mit dem Toast verharrte auf halber Höhe zwischen Teller und Mund.
    „Seit Jahren lese ich alles darüber, was ich in die Finger bekomme. Es bestand für mich nie auch nur der geringste Zweifel, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt. Und jetzt sitze ich hier tatsächlich mit einem echten Medium und einem Geist! Elizabeth, ich beneide dich ja so!“
    „Du … beneidest mich?“, fragte Elizabeth ungläubig nach. Worum genau? Um die drei Überfälle in den letzten beiden Wochen? Oder ihren Kurztrip in die Klapse? Vielleicht ja auch darum, dass der Mann, für den ihr Herz schlug, selber keinen Herzschlag mehr hatte, weil er nämlich in ihren Armen verblutet war!
    „Natürlich“, erklärte Susan unbefangen. Ihre himmelblauen Augen leuchteten vor Enthusiasmus. „Und wie! Du steckst mitten in einer mystischen Geschichte voller Liebe und Magie.“
    „Das reimt sich sogar“, lachte Daniel leise in sich hinein, und auch Riley hatte alle Mühe, nicht lauthals loszuprusten.
    Wood hingegen sah Susan mit einem fassungslosen Kopfschütteln an. „Guter Gott, Sue. Wenn man dich so hört, könnte man fast denken, du gewinnst dem Mord an Danny tatsächlich eine positive Seite ab.“
    „Was?“ Erschrocken blickte sie in die Runde. „Nein! Das … das wollte ich damit auf keinen Fall sagen!“ Einen Moment lang sah sie in Elizabeths baff erstauntes Gesicht, als erhoffte sie sich von ihr Rückendeckung. Als jedoch die erhoffte Reaktion ausblieb, zog sie beschämt den Kopf ein und rutschte vom Hocker. Mit fahrigen Bewegungen räumte sie ihr Geschirr in die Spüle, bevor sie, ein halbersticktes: „Entschuldigung“ murmelnd, auf die Dachterrasse

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