… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)
bist den Marathon gelaufen?“, fragte Elizabeth anerkennend. „Wow.“
„Danny ist auch angetreten“, lachte Susan. „Voller Eifer und Tatendrang.“
„Nur leider ohne vernünftiges Training“, warf Wood ein.
„Ins Ziel geschafft hat er es trotzdem“, erzählte Susan weiter, während sie Teewasser aufsetzte. „Praktisch auf allen Vieren und als einer der Letzten. Aber aufgegeben hat er nicht.“
„Ein Wunder, dass er das unbeschadet überstanden hat. Er sah aus, als müsste er sofort ins Krankenhaus. Danach ist er dann nie wieder mit zum Laufen gegangen.“
Elizabeth kam nicht umhin, Wood und sogar Susan ein wenig zu beneiden. Beide besaßen so viele großartige Erinnerungen an Daniel. Und was hatte sie? Die Erinnerung an nicht mal drei volle Wochen.
Gleichzeitig wurde ihr bewusst, dass Daniel, obwohl er fort war, noch immer einen festen Teil des Teams bildete. Er lebte in ihrer aller Herzen und Gedanken und bestimmte ihr Handeln. Alles, was sie taten, taten sie in seinem Namen.
Während der letzten Tage hatte sie verzweifelt nach einem Weg gesucht, seine Nähe zu fühlen. Nichts hatte wirklich funktioniert, doch hier und jetzt konnte sie ihn spüren als säße er in ihrer Mitte.
Gegen sieben stand schließlich auch Riley auf und gesellte sich zu ihnen, um zu frühstücken. Für eine Weile redeten sie noch über Daniel, doch dann gingen sie dazu über, die Ermittlungen zu besprechen und Aufgaben zu verteilen.
Sie mussten mehr Informationen zusammentragen, sozusagen ihre Hausaufgaben machen, bevor sie konkret etwas unternehmen konnten. Das Ziel ihrer ohne Frage zeitraubenden Arbeit war die Erstellung einer möglichst umfassenden Liste aller Thugs, mit Details zu ihrem Werdegang, ihren Verbindungen und ganz besonders zu ihren diversen Vergehen.
Nach einem äußerst arbeitsreichen Tag fanden sie sich dann am Abend wieder im Penthouse ein und tauschten sich über die Ergebnisse ihrer Recherchen aus.
Dank Mick, der sich problemlos in die Computer der drei Privatschulen eingehackt hatte, besaßen sie nun eine Schülerliste der letzten zwanzig Jahre. Außerdem lagen ihnen nach einigen Telefonaten mit Angehörigen vier neue Namen von ehrgeizigen und hochfliegenden Freunden vor, die Riley bereits mit der Schülerliste abgeglichen hatte. Zusammen mit Simon Stephens, Warren Gibbons und Ians Freund Rafid kannten sie somit sieben der neun Mörder.
Während Wood sich mit Richard Merton getroffen und von ihm eine umfangreiche Akte über Stanley Gilbertson erhalten hatte, waren Elizabeth und Susan in die Bibliothek gefahren, wo sie einige Stunden im Zeitungsarchiv zugebracht hatten, um nach Material über Sir Thomas Hamilton zu suchen. Wenn man sein Alter bedachte, gab es über ihn bestimmt mehr als das, was im Internet auffindbar war.
Aber bis jetzt hatten sie noch nichts Verfängliches ans Licht befördert. Nichts, keine Vergehen, keine zwielichtigen Verbindungen, noch nicht mal negativen Klatsch. Sogar seine Steuern schien er pünktlich zu bezahlen. Die Weste des Antiquitätenhändlers war so weiß, dass man davon schneeblind werden konnte.
Riley war es allerdings gelungen, im Internet ein paar interessante Details über Sam Jeffreys zutage zu fördern, jedoch nichts wirklich Gesetzeswidriges, nur Pikantes zu seinem ausschweifenden Privatleben und seinen fragwürdigen journalistischen Praktiken.
„So wird das nichts“, seufzte Wood schließlich. „Wir brauchen handfeste Beweise.“ Mit beiden Händen rieb er über die Augen und das Gesicht. „Den neun Jungs, den Mördern, werden wir kaum etwas nachweisen können. Im Grunde gibt es ja keine Zeugen, und ich wette, ihre Thuggee-Freunde würden für wasserdichte Alibis sorgen. Auch über Dr. Mortimer und Gilbertson werden wir nur mit sehr viel Glück belastendes Material finden. Höchstens, wenn es Leute in St. Agnes gibt, die zu Elizabeths Einweisung aussagen können. Aber das wird nicht reichen, um an den Kult selbst ran zu kommen.“ Er seufzte erneut, tiefer diesmal. „Und was die restlichen Thugs angeht, so werden wir wohl nur sehr wenig bis gar nichts finden. Diese Leute halten sich perfekt bedeckt.“
„Vielleicht können wir die sieben Jungs etwas unter Druck setzten“, schlug Elizabeth vor. „Ihnen Angst machen, damit sie aussagen. Immerhin drohen ihnen lange Haftstrafen.“ Eigentlich hätte sie sagen sollen: den sechs Jungs. Denn was Simon Stephens anging, so hatte sie mehr vor, als nur Druck auf ihn auszuüben.
„Tolle Idee“,
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