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… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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gegen die Barriere an. Ich war völlig außer mir. Nur gebracht hat es leider nicht das Geringste.“
    Elizabeth griff nach seiner Hand. „Es tut mir so leid, Danny“, flüsterte sie.
    „Ich weiß nicht, wie lange ich getobt habe, aber als ich mich etwas beruhig hatte, kam Hamilton zurück, setzte sich mit einem Glas Rotwein auf eine Bank und rollte seine Pläne vor mir aus. Er genoss es sichtlich, alles lang und breit auszuführen.“
    „Hat er dir auch gesagt, was er mit dir vorhat?“
    „Ja“, sagte Daniel kaum hörbar.
    Elizabeth wandte sich wieder der Linie zu, um ein weiteres Mal die Dolchspitze hineinzubohren. „Keine Angst. Das wird nicht passieren.“
    „Ich konnte es einfach nicht glauben“, fuhr Daniel fort. „Hamilton, der Kopf der Thuggees. Der Puppenspieler, der im Hintergrund alle Fäden in der Hand hält. Der mich gesehen hat. Die ganze Zeit über! Jungs, die für die Aussicht auf Reichtum ihre besten Freunde ermorden. Simon, der mich kaltblütig geopfert hat! Diese ganze epische Geschichte von Dorian und Eleonor, erstunken und erlogen, nur um meiner habhaft zu werden. Und hat Simon dir erzählt, dass man dich entführt und in die Klapse gesteckt hat, nur damit du nicht mehr Hamiltons Beschwörungsversuchen in die Quere kommen konntest?“
    „Ja, hat er. Deshalb war es so wichtig, dass ich über Sonnenaufgang hinweg betäubt werde.“
    „Und alles nur, weil der alte Bastard eine Energiequelle braucht.“
    „Soll er sich doch ein Windrad aufs Dach stellen. Dich bekommt er jedenfalls nicht!“
    Daniels Blick fiel auf das geflochtene Lederband an Elizabeths Handgelenk. „Hey, ist das etwa meins?“, fragte er schmunzelnd und hielt sein eigenes Handgelenk zum Vergleich daneben.
    „Tony hat es mir gegeben“, bestätigte sie. „Als Andenken. Ich habe ja sonst kaum etwas von dir.“
    Er tippte seinen Kopf an ihren. „Die letzten Tage waren bestimmt auch für dich nicht einfach.“
    „Verglichen mit dem, was du durchgemacht hast, waren sie vermutlich ein Spaziergang.“
    Eine Weile sah Daniel ihr schweigend zu, dann sagte er kopfschüttelnd: „Das dauert viel zu lange, Liz. Es kann jederzeit wieder jemand rauf kommen. Du musst verschwinden.“
    „Nicht ohne dich“, knurrte sie. Mit einem grimmigen Lächeln sah sie auf. „Weißt du was? Wenn dir der Bannkreis Substanz verleiht, dann sollten wir so einen bei mir im Schlafzimmer anlegen.“
    „Naja.“ Daniel tat so, als würde er diese Möglichkeit ernsthaft überdenken. „In deinem Schlafzimmer gefangen gehalten zu werden, hat sicherlich seinen Reiz. Übrigens macht er mich nicht nur solide, er macht mich auch sichtbar.“
    „Im ernst? So wie George dich vorhin ignorierte, hatte ich angenommen, er könnte dich nicht sehen.“ Der Mann zu Füßen der Kalistatue kam ihr wieder in den Sinn, und sie dreht sich in der Hocke halb herum. „Wer ist das eigentlich?“, fragte sie mit einem Nicken in Richtung des reglosen Mannes.
    Daniel sah sie überrascht an. „Na, der Wirtskörper.“
    „Der was?“
    „Der Wirtskörper. Hat Simon dir nichts von dem Ritual erzählt?“
    „Er erwähnte ein Ritual der Wiederkehr, aber er sagte nicht, um was genau es geht.“ Ohne sich zu erheben, versuchte sie den Mann im silbernen Mondlicht deutlicher zu erkennen. Er war jung, Mitte bis Ende zwanzig und hatte sandblonde, nach hinten gekämmte Haare. Er trug lediglich eine weiße Hose, und obwohl sein schlanker Oberkörper entblößt war, konnte sie nicht sagen, ob sich der Brustkorb hob und senkte. „Ist er tot?“
    „Nein, er ist nicht tot“, erklärte Daniel gepresst. „Er liegt im Koma.“ Er stand auf und ging so nah an den liegenden Körper heran, wie der Bannkreis es ihm erlaubte. „Er wird Hamiltons neue Hülle werden. Sein neues Gefäß. Hamilton selbst wird nämlich das zehnte Opfer sein. George wird ihm einen Dolch in die Brust stoßen, und danach wird Hamiltons Geist in den Körper dieses Jungen wandern.“
    Elizabeth schluckte hart. Seelenwanderung. Darum ging es Sir Thomas also! Er wollte dem Tod von der Schippe springen und seinen alten, gebrechlichen Körper gegen einen jungen und starken eintauschen.
    Das war es auch, worauf all diese Leute im Haus warteten: dass sich ihr Meister ihnen in seiner neuen, jugendlichen Hülle zeigte.
    „Es ist nicht das erste Mal, dass Hamilton dieses Ritual vollzieht“, sagte Daniel. „Aber er hatte dazu noch nie jemanden wie mich als Energiequelle und ein Amulett, das Seelen lenkt.“ Er drehte sich

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