… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)
Schärpe. „Ich brauche Mr Mason nicht. Aber er ist dennoch von unschätzbarem Wert für mich. Und Sie haben ihn mit Ihrem Erscheinen noch um einiges wertvoller für mich gemacht.“ Er ging hinüber zu Daniel, der seine Hände noch immer gegen die unsichtbare Abgrenzung stemmte. Es sah aus, als versprühten seine Finger silberne Funken.
Hasserfüllt sah er Hamilton entgegen. „War das also wieder eine Falle?“
Der alte Mann tippte spielerisch mit einem Finger an Daniels linke Hand. Angewidert ballte dieser seine Hände zu Fäusten und trat einen Schritt zurück.
„Sagen wir mal so“, antwortete Hamilton und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. „Ich hatte mir etwas Sorgen um Sie gemacht, mein Junge. Ihr Energieniveau ist in den letzten Tagen bedenklich gesunken. Diese Lethargie, in die sie verfielen … nun, das hat mir gar nicht behagt. Aber dann stattete mir Elizabeth zusammen mit Mr O´Shea einen Besuch ab, und mich beschlich so eine Ahnung, dass Ihr junger Freund deshalb so verstört war, weil er eventuell über eine gewisse Begabung verfügt und Sie wahrgenommen haben könnte.“
Daniels Augen zuckten zu Elizabeth. „Du warst mit Riley hier?“
„Heute Mittag, ja“, bestätigte Hamilton. „Unsere Elizabeth versuchte mich zu überzeugen, dass sie gedenkt, sich aus den Ermittlungen zurückziehen und dass sie Ihnen noch einen letzten Dienst erweisen möchte, indem sie mir Mr O´Shea für ein Stipendium ans Herz legt.“ Mit einem anerkennenden Lächeln sah er zu Elizabeth. „Sie waren recht überzeugend, meine Liebe, das muss ich Ihnen schon lassen. Ich war mir zunächst wirklich nicht sicher, ob es Ihnen ernst ist, oder nicht. Da fällt mir ein …“ Er richtete sich an seinen Diener. „George, bitte geh und überprüfe die Alarmanlage und Kameras. Ich bin mir sicher, wo Elizabeth ist, werden Detective Wood und Mr O´Shea nicht weit sein. Und wir wollen uns doch von ihnen nicht ebenso überraschen lassen, nicht wahr?“
George kontrolliert ein letztes Mal den straffen Sitz von Elizabeths Fesseln, dann machte er sich mit einer angedeuteten Verbeugung davon.
„Wo waren wir?“, überlegte Hamilton. „Ach ja. Elizabeths Besuch mit Mr O´Shea. Nun, ich beauftragte Simon Stephens damit, herauszufinden, was Elizabeth und Detective Wood tatsächlich vorhaben. Simons Verhalten gibt mir nämlich seit geraumer Zeit Grund zur Sorge, müssen Sie wissen. Ich war zwar von Anfang an unschlüssig, ob der Junge das Zeug zu einem Arm Kalis hat, doch ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, über ihn an Mr Masons Seelenamulett zu gelangen. Und ich muss zugeben, Simon hat sich dann doch als ziemlich vielversprechend herausgestellt. Erst, als er von Mr Masons … Zustand erfuhr, schienen ihn vermehrt Skrupel zu plagen.“
„Sie meinen, sein Gewissen kam zum Vorschein“, grollte Elizabeth.
Hamilton tat den Einwurf mit einem angedeuteten Schulterzucken ab. „Wie auch immer Sie es nennen wollen. Jedenfalls sandte ich ihn aus, in der Hoffnung, dass er die Gelegenheit nutzen und Ihnen von Mr Masons bevorstehendem Schicksal berichten würde, was Sie wiederum dazu veranlassen sollte, unverzüglich hierher zu eilen.“ Er strahlte Elizabeth an und breitete in einer herzlichen Geste die Arme aus. „Und hier sind Sie. Und Mr Mason sprüht vor Energie wie seit Tagen nicht mehr.“ Hamilton umrundete den Bannkreis und ging zu seinem zukünftigen Körper. „Pures Mana, das in diese Hülle fließen und dafür sorgen wird, dass ich dieses Mal nicht ein ganzes Jahr verliere, um wieder einigermaßen zu Kräften zu kommen.“
„Ich bin aber keine verdammte Batterie, Herrgott noch mal!“, donnerte Daniel.
„Nein, mein Junge. Sie sind mein Lebensspender. Dieses Konzept habe ich, genauso wie den Bannkreis, aus dem Hoodoo übernommen, einer magischen Tradition, die indianische mit afrikanischen Elementen miteinander verbindet. Elizabeth, erinnern Sie sich noch, was ich Ihnen bei Ihrem ersten Besuch hier erklärte? Dass es auf die Quintessenz einer jeden Religion ankommt und nicht auf die belanglosen Rituale und Bräuche?“ Er erwartete wohl keine Antwort, denn er fuhr unverzüglich fort. „Nun, ich habe in meinem langen Leben die Welt bereist und mich ausführlich mit sämtlichen Religionen und magischen Traditionen befasst. Mit den großen Weltreligionen ebenso wie mit Voodoo und Hoodoo. Mit Santeria und Wicca“, er klopfte zwinkernd gegen den Athame-Dolch in seiner Schärpe, „sowie mit den
Weitere Kostenlose Bücher