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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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sie ab: „Rufen Sie uns nie wieder an.“ Damit schloss er die Tür vor ihrer Nase.
    Genau wie beim letzten Mal stand Elizabeth wie vom Donner gerührt auf dem obersten Treppenabsatz. Fast erwartete sie, dass Daniel gleich sagen würde: Na, das war wohl nichts. Sie drehte sich zu ihm um und funkelte ihn an, als hätte er es tatsächlich gesagt.
    „Hey, bist du jetzt etwa auf mich sauer? Ich kann doch nichts dafür, dass er dir eine Abfuhr erteilt hat!“
    „Ja, diesmal !“, knurrte sie und stapfte an ihm vorbei die Stufen hinunter. „Aber wenn du und Tony mich letztes Mal mit etwas mehr Respekt behandelt hättet, wäre mir Mr Carmichael heute bestimmt freundlicher gesinnt!“
    „Das ist Blödsinn, und das weißt du auch.“
    „Ehrlich, Danny, ich verstehe es nicht! Letzte Woche wollte er nicht mit mir reden, weil ich für ein unseriöses und unglaubwürdiges Boulevard-Blatt wie den Star schreibe, und heute will er nicht mit mir reden, weil eben dieses unglaubwürdige Blatt, für das ich ganz offensichtlich nicht mehr tätig bin, über mich berichtet hat.“ Vor Zorn wäre sie fast am MG vorbei gelaufen. „Hast du eigentlich eine Ahnung, wie demütigend das war? Und einmal reicht ja nicht! Oh nein , ich bekomme auch noch einen Nachschlag!“
    Daniel stand mit verschränkten Armen am Auto und wartete geduldig, bis ihr Wutausbruch abgeklungen war. „Bist du jetzt fertig?“, fragte er schließlich. Als Elizabeth ihre Schimpftirade nicht fortsetzte, sondern ihn nur gereizt ansah, sagte er: „Ich werde mich im Haus der Carmichaels etwas umsehen. Und ich halte die Augen offen, ob ich Ian irgendwo entdecke.“
    „Was ist denn nun eigentlich so besonders an Ians Zimmer? Jetzt kannst du es mir ja verraten, nachdem ich es wohl nie persönlich zu Gesicht bekommen werde.“
    „Das meiste steht im Notizbuch. Und den Rest erzähle ich dir auf dem Heimweg. Ich bin in ein paar Minuten zurück.“
    Als Daniel ohne auf ihre Antwort zu warten verschwand, musste Elizabeth sehr an sich halten, ihrem Unmut nicht mit einem Tritt an Margerys Kotflügel Luft zu verschaffen. Kurz überlegte sie, ob sie sich einfach auf den Heimweg machen sollte, doch dann entschied sie sich, die Zeit zu nutzen und den morgigen Abend mit Jennifer und Vivian zu organisieren. Sich auf einen Mädelsabend zu konzentrieren, schien ihr genau die Ablenkung zu sein, die sie jetzt brauchte. Also setzte sie sich ins Auto, drehte das Radio an und schrieb ihren beiden Freundinnen eine SMS, in der sie vorschlug, dass sie sich gegen halb neun, also deutlich nach Sonnenuntergang, vor der National Gallery am Trafalgar Square treffen sollten.
    Nachdem Elizabeth die Nachricht abgeschickt hatte, fühlte sie sich deutlich ruhiger, und so zog sie Daniels Notizbuch aus ihrer Tasche, um sich mit Ians Fall vertraut zu machen. Sie blätterte das Buch bis zu der Seite durch, auf der Daniel mit den Aufzeichnungen zu Ian Carmichael begonnen hatte, also drei Seiten, bevor seine Notizen endeten, und ihre eigenen begannen. Ihr Blick fiel auf einen Absatz, den Daniel mit Ausrufezeichen versehen hatte:
     
     
ICs Zimmer: Schwarze Wände mit roten Pentagrammen. Kreis aus Steinsalz um das Bett sowie Steinsalz auf dem Fensterbrett und vor der Tür. Schwarze Kerzen auf dem Bücherregal und neben dem Bett. Schälchen mit verbrannten Kräutern im ganzen Raum verteilt.
     
    Das hörte sich ja wirklich finster an. Allein bei der Beschreibung stellten sich Elizabeth die Nackenhaare auf. Anscheinend hatte Ian sein Zimmer in eine Gruft verwandelt. Eigentlich würde nur noch fehlen, dass er einen Sarg als Bett benutzt hatte.
    Sie begann gerade damit, den Eintrag von Anfang an durchzulesen, als sie von einem schnellen Klopfen an der Seitenscheibe hochgeschreckt wurde. Zu ihrem Erstaunen stand Mrs Carmichael am Wagen und sah gehetzt über die Schulter. Sie wirkte, als wäre sie auf der Flucht.
    Hastig legte Elizabeth das Buch zur Seite und stieg aus. „Mrs Carmichael, was …“
    „Ich möchte mit Ihnen reden, Miss Parker. Aber nicht hier. Lassen Sie uns ein Stück gehen, ja?“
    „Sicher. Wir können auch fahren, wenn Sie möchten.“
    „Nein, nein, schon gut. Ich möchte nur außer Sichtweite“, erwiderte Ians Mutter nervös und begann sich schnellen Schrittes zu entfernen. Elizabeth beeilte sich, ihre Tasche aus dem Auto zu holen und abzuschließen. Dann lief sie Mrs Carmichael hinterher.
    „Mein Mann möchte nicht, dass ich mit Ihnen rede …“
    „Ja, den Eindruck hatte ich

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