… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
mixte.
„Äh, nein. Er ist mit Ihnen gekommen“, antworte sie, als sie mit dem Glas in der Hand ins Wohnzimmer zurückkam. Sie warf Daniel, der im Sessel lümmelte und die Beine über die Armlehne geschwungen hatte, einen schnellen, prüfenden Blick zu. Was auch immer er getan hatte, es hatte ihm einen Höllenspaß bereitet, so viel war klar. „Warum?“, fragte sie und reichte Wood das Glas.
„Danke. Ich hatte nur so ein Gefühl, dass … naja, dass Danny möglicherweise in der Nähe war.“
„Ja, möglicherweise!“, lachte Daniel.
Elizabeth biss sich auf die Unterlippe, damit ihr kein Lachen entwischte, stellte sich hinter den Sessel, in dem Daniel saß, und stützte sich auf die Rückenlehne. „Okay, was genau ist passiert?“
Wood leerte das Glas in einem Zug und stellte es ab. „Alle Radios in meiner Wohnung und später auch mein Autoradio sind von allein angegangen …“
„Was er eigentlich meint, ist: wie von Geisterhand “, warf Daniel ein.
„… und haben sich auf einen Schlagersender eingestellt. Wenn ich sie ausschaltete, gingen sie sofort wieder an, und wenn ich den Sender wechselte, hat er sich wieder zurückgestellt. Oh, und hatte ich erwähnt, dass die Radios auf voller Lautstärke liefen?“
Jetzt konnte Elizabeth ein Kichern nicht mehr zurückhalten. „Das grenzt ja an Psycho-Folter. Danke, dass du das nicht mit mir gemacht hast“, sagte sie an Daniel gerichtet.
„ Noch nicht …“, erwiderte er mit einem Zwinkern.
„Heißt das, Sie glauben mir jetzt doch, Tony?“, wandte sich Elizabeth wieder an Wood.
„Ich habe etwas mitgebracht“, seufzte er und holte einen Karton aus der Tüte.
„Was ist das denn?“, fragte Daniel skeptisch, als er die Abbildung auf der Schachtel sah. Sie zeigte ein rechteckiges Holzbrett mit Zahlen, Buchstaben und Symbolen.
„Ein Ouija-Brett“, rief Elizabeth überrascht.
„Ein was?“
„Ein Ouija-Brett“, wiederholte sie. „Das benutzen Okkultisten und Spiritisten, um Kontakt zu Geistern herzustellen.“
„Und wofür brauchen wir das?“
„Nun, ich vermute, dass dein Partner mit dir sprechen möchte, ohne meine Dienste als Vermittlerin in Anspruch zu nehmen, habe ich recht?“ Sie sah Wood herausfordernd an.
Wood nickte etwas verlegen. „Nichts für ungut, Elizabeth, aber bevor ich dem Club hier beitrete, möchte ich ein Gespräch aus erster Hand mit Danny führen. Meinen Sie denn, das Ding hier ist dafür zu gebrauchen?“
Elizabeth schürzte die Lippen und überlegte kurz. „Einen Versuch wäre es wert“, sagte sie dann. „Wenn das Schiffchen leichtgängig genug ist, müsste Danny es eigentlich bewegen können.“
„Wie funktioniert das überhaupt?“, mischte Daniel sich ungeduldig ein.
„Das erkläre ich am besten in die Küche“, sagte Elizabeth und bedeutete den beiden Männern mit einem Wink ihr zu folgen. Wood reichte ihr die Schachtel, und nachdem sie ihren Laptop zur Seite geräumt hatte, baute sie das Holzbrett auf dem Küchentisch auf. Anschließend nahm sie das dazugehörige flache, herzförmige Schiffchen aus der Verpackung und sah es sich genau an.
„Oh gut, das ist eins, das auf Rädchen fährt“, murmelte sie. „Also, das Ganze funktioniert folgendermaßen: Auf dem Brett gibt es alle Buchstaben des Alphabets, die Zahlen eins bis neun sowie Felder für Ja und Nein. Der Fragende, oder manchmal auch die Gruppe der Fragenden, legt einen Finger auf das Schiffchen und stellt seine Frage. Dann setzt sich das Schiffchen in Bewegung und zeigt auf Buchstaben- und Zahlenkombinationen, aus denen sich eine Botschaft ergibt. Okkultisten glauben, dass Geister für die Bewegung verantwortlich sind, aber die rationale Erklärung sind schwache, unbewusste Muskelbewegungen des Fragenden. Ähnlich wie beim Pendeln oder Gläserrücken.“
„Dass du so was kennst, wundert mich schon gar nicht mehr, aber ich frage mich doch, wie Tony auf diese glorreiche Idee gekommen ist“, sagte Daniel, während er Elizabeth über die Schulter sah.
„Danny würde gerne wissen, wie Sie auf die Idee mit dem Ouija-Brett gekommen sind.“
„Meine Ex hat sich für so einen Kram interessiert“, lautete die knappe Antwort. „Und woher kennen Sie es?“
„Es wurde an der Uni in einer Vorlesung erwähnt, und danach haben wir es natürlich auch selbst ausprobiert.“ Elizabeth dachte kurz an den entsprechenden Abend mit vier ihrer Kommilitoninnen. Nachdem sie sich den Film Der Exorzist angesehen und reichlich billigen Rotwein getrunken
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