… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
Tatverdächtigen“, wimmerte Elizabeth. „Diese Schweine!“ Lorna und Sam hatten wirklich ganze Arbeit geleistet. Elizabeth zweifelte keine Sekunde daran, dass dieser Artikel der Auftakt einer Kampagne gegen sie und Daniel war. Weitere Storys über berufliche und familiäre Hintergründe würden mit Sicherheit folgen. Damit, dass man aus ihr eine Tatverdächtige gemacht hatte, konnte sie leben. Irgendwie. Dass sie jedoch verbreiteten, Daniel wäre bestechlich gewesen und hätte mit dem Verkauf von internen Informationen seine Spielsucht finanziert, das traf Elizabeth wie ein Schlag in die Magengrube. Sie dachte daran, was seine Familie, seine Freunde und Kollegen annehmen mussten, wenn sie das hier lasen. Auch wenn sie es vielleicht nicht wirklich glaubten, die Geschichte würde sich auf jeden Fall in den Köpfen der Leute festsetzen.
Das war ein Grund mehr, die wahren Schuldigen zu finden, die Hintergründe aufzudecken und dann detailliert darüber zu berichten. Egal, wie langwierig und mühsam es sein mochte, aber es war von nun an ihre vorrangige Aufgabe, Daniels Namen wieder reinzuwaschen.
Elizabeth atmete tief durch und entschloss sich, Daniel und Wood gegenüber den Artikel vorerst nicht zu erwähnen. Sie hatten andere Dinge zu besprechen.
Noch immer etwas wackelig erhob sie sich und ging zurück in die Küche. „Habe ich was verpasst?“, fragte sie bemüht gut gelaunt, was Daniel offenbar nicht täuschte, denn er neigte den Kopf auf die Seite und maß sie mit einem durchdringenden Blick.
„Nein“, brummte Wood. „Danny hat mir nur gerade zu verstehen gegeben, dass, falls Sie während unserer gemeinsamen Ermittlungen auch nur einen Kratzer abbekommen, ich ihn schneller wiedersehe, als mir lieb sein kann.“
„Charmant …“
„Wie eh und je …“
„Ist alles in Ordnung, Liz?“, fragte Daniel mit schmalen Augen.
„Ja, alles bestens“, log sie lächelnd. „Das eben war nur Shari mit dem neuesten Klatsch und Tratsch.“
Einen Herzschlag später saß Daniel nicht mehr am Küchentisch, sondern stand direkt vor ihr, fing ihren Blick ein und hielt ihn fest. „Mach mir nichts vor.“
Kannte er sie wirklich schon so gut? Oder war sie eine so miserable Lügnerin, wie er neulich behauptet hatte? Naja, vielleicht beides.
„Also schön“, seufzte sie. Auch Wood sah sie nun fragend an und erhob sich von seinem Stuhl. „Shari hat mir den London Star von heute gebracht.“
„Ah“, sagte Daniel. „Ist es sehr schlimm?“
„Sagen wir mal so“, erwiderte Elizabeth, „Sam ist bestimmt recht zufrieden mit seinem kleinen Schoßhund.“ Sie ging rasch in den Flur, um die Zeitung zu holen und legte sie dann aufgeschlagen auf den Küchentresen, damit Daniel und Wood einen Blick hineinwerfen konnten.
Als Daniel den Artikel zu Ende gelesen hatte, drehte er sich zu Elizabeth und nahm sie in den Arm. „Keine Sorge, mein Engel. Niemand bei der Polizei glaubt ernsthaft, dass du etwas damit zu tun hattest“, versicherte er ihr.
„Darüber mache ich mir nicht wirklich Gedanken, Danny. Aber dich stellen sie als einen zwielichtigen und korrupten Bullen dar.“
„Vergessen Sie nicht spielsüchtig“, warf Wood ein. „Ich werde mich mal umhören, was man rechtlich gegen diese Typen unternehmen kann.“
„Was denkst du, Liz“, sagte Daniel mit einem boshaften Lächeln, „Wenn alle PCs und Telefone in der Redaktion in Rauch aufgehen, erscheint dann erst mal keine neue Ausgabe mehr?“
„Vergiss die Backupserver nicht“, empfahl Elizabeth schadenfroh.
„Hat der Star Kontakte zur Polizei, Elizabeth?“, wollte Wood wissen. „Die Spielschulden, und dass ich beurlaubt wurde … Das sind Interna.“
„Könnte durchaus sein. Sie sind wirklich beurlaubt worden? Warum?“
„Das ist nicht ungewöhnlich, wenn der Partner eines Detectives getö- … ich meine, wenn ihm etwas zustößt. Ich habe wohl den Eindruck vermittelt, ich könnte meiner Arbeit nicht mehr objektiv und mit größtmöglichem Einsatz nachkommen. Und offenbar habe ich zu oft und zu laut meine Meinung zu den aktuellen Ermittlungen in Dannys Fall kundgetan und mich nicht intensiv genug um die mir übertragenen Fälle gekümmert.“ Wood zuckte mit den Schultern und sah dabei aus, als täte es ihm kein bisschen leid, dass er im Moment vom Dienst freigestellt war.
„Danke, dass du so ein loyaler Freund bist, Tony“, sagte Daniel, und Elizabeth wiederholte seine Worte für Wood.
„Du würdest das Gleiche tun, Partner.“
„Treten
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