… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
Groschen fiel. Doch dann weiteten sich ihre Augen. „Bist du irre? Deine Schwester, die nur allzu bereitwillig daran glauben wollte, durfte ich nicht einweihen. Aber Wood, einem über die Maßen misstrauischen Polizisten, soll ich die Wahrheit sagen? Legst du es darauf an, mich demnächst in der Klapse zu besuchen?“
Seinem breiten Grinsen nach zu urteilen, amüsierte Daniel ihr kleiner Ausbruch ungemein. „Er wird dir glauben, Liz. Wir können es ihm schließlich beweisen. Und stell dir vor, um wie viel leichter die Zusammenarbeit mit ihm sein wird, wenn das große Geheimnis gelüftet ist.“
Gut, da war tatsächlich was dran. Wenn sie nicht ständig gefährliche Klippen umschiffen musste, sondern offen und gerade heraus über alles reden konnte, würde es tatsächlich vieles erleichtern. Doch dazu musste Wood ihr erst einmal Glauben schenken und sie nicht auf kürzestem Weg in eine Zwangsjacke stecken lassen. Unschlüssig sah sie zu Daniel auf, der den Kopf zur Seite gelegt hatte und sie gewinnend anlächelte. Schließlich seufzte sie und gab klein bei. „Manchmal gehst du mir gewaltig auf den Geist , weißt du das?“, grollte sie.
„Sorry, Baby, Teil der Jobbeschreibung“, sagte er schulterzuckend und folgte ihr zurück in den Gastraum.
„Entschuldigung, lange Schlange“, murmelte Elizabeth verlegen, als sie an den Tisch zurückkamen. Während sie einen großen Schluck aus ihrem Glas nahm, ging sie in Gedanken die verschiedenen Möglichkeiten durch, die Bombe hochgehen zu lassen. Glauben Sie an Geister? Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod? Haben Sie den Film The Sixth Sense gesehen? Nein, sie sah ja nicht tote Menschen, sie sah nur einen toten Mann … Wollen Sie wissen, wie ich beim Pokern so viel Geld gewinnen konnte? Hm, vielleicht ...
„Sag ihm einfach, er bekommt zwei zum Preis von einen“, meinte Daniel, der wieder einmal ihre Gedanken erriet.
Danke, sehr hilfreich , entgegnete Elizabeth im Stillen.
Okay, also dann … Ladys und Gentlemen, bitte legen Sie Ihre Sitzgurte an, es könnte zu heftigen Turbolenzen kommen. „Tony, damit unsere Partnerschaft funktionieren kann, möchte ich ganz offen zu Ihnen sein. Ich meine wirklich offen. Sie haben sich eventuell gewundert, woher auf einmal die neuen Informationen kamen, die ich Ihnen bei unserem Gespräch im Yard liefern konnte.“ Sie räusperte sich und nahm noch einen Schluck. Und noch einen. „Die Wahrheit ist, ich hatte davor wirklich keine Ahnung von dem, was ich Ihnen erzählt habe. Die Informationen hat Danny beigesteuert. Und … und neulich im Poker-Club konnte ich nur gewinnen, weil Danny mir geholfen hat. Ich hatte zuvor noch nie gespielt, aber Danny hatte die Idee, um an Geld zu kommen, nachdem ich gefeuert wurde.“
„Vielleicht solltest du erst mal das Wesentliche erwähnen“, schlug Daniel vor.
Richtig. Das Wesentliche. „Es … es ist nämlich so, dass Danny, nun, er ist hier. Und nur ich kann ihn hören und sehen.“ Oh Mann. Sie konnte die Nummer des Irrenhauses auch gleich selber wählen.
Woods stahlblaue Augen waren starr auf Elizabeth gerichtet, doch seine unbewegte Miene verriet rein gar nichts über seine Gedanken. Er sah ein bisschen so aus, wie eine Wachsfigur bei Madame Tussauds. „Ist das irgendein kranker Scherz?“, fragte er schließlich mit klirrendem Frost in der Stimme. „Ich kann darüber nämlich kein bisschen lachen.“
„Das ist bestimmt kein Scherz. Und ich bin die Letzte, die das lustig findet“, versicherte Elizabeth schnell.
„Sie wollen mir allen Ernstes erzählen, dass Danny von den Toten zurückgekehrt ist?“
„Also eigentlich war ich nie weg“, korrigierte Daniel.
Bevor Elizabeth antworten konnte, fuhr Wood fort: „Elizabeth, ich will Ihnen nicht unterstellen, dass Sie hier Spielchen mit mir treiben, vielleicht glauben Sie das alles ja wirklich. Aber ich möchte Ihnen dringend empfehlen, einen Arzt aufzusuchen. Ich denke ihre Kopfverletzung …“
„Ich hab dir gleich gesagt, dass er mir nicht glaubt und mich einweisen lässt“, murmelte Elizabeth an Daniel gewandt.
„Gib ihm etwas Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen“, entgegnete der.
„Sie reden jetzt gerade mit Danny?“, fragte Wood ungläubig.
„Er sitzt hier neben mir“, sagte Elizabeth kleinlaut und deutete auf Daniel.
Woods Blick wurde noch düsterer und wanderte zwischen ihr und dem für ihn leeren Stuhl hin und her.
„Hi, Kumpel“, sagte Daniel und hob grüßend eine Hand. „Liz, sag ihm, ich
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