… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)
Tony hier. Habe ich dich geweckt?“ So gut gelaunt hatte sie Wood noch nie erlebt.
„Nein, ich bin schon eine Weile auf.“ Die richtige Frage wäre gewesen: Habe ich dich gerade bei etwas Wichtigem gestört? , dachte sie missmutig. „Was gibt es, Tony?“ Auch wenn ihr eher danach zumute war, den Detective anzuknurren, zwang sie sich doch zu einem höflichen Ton.
„Ist Danny bei dir? Könnt ihr zwei kurz runter kommen?“ Er klang richtiggehend aufgeregt.
„Jetzt sofort? Wo bist du?“, fragte Elizabeth verwirrt.
Daniel war ihr ins Wohnzimmer gefolgt und trat dicht hinter sie. „Wie immer perfektes Timing, Kumpel“, brummte er, umfing ihre Taille und begann sich an Elizabeths Schulterblatt abwärts zu küssen. Es fühlte sich an, als würde ein sanfter Strahl kalten Wassers ihren Rücken hinabrinnen. Gleichzeitig ließ er einen Finger direkt oberhalb des Jeanssaums ihren nackten Bauch entlanggleiten, eine Spur aus aufgestellten Härchen hinterlassend.
Mit einem Mal fiel es Elizabeth unglaublich schwer, sich auf das Gespräch mit Wood zu konzentrieren, und als er sagte: „Ich stehe auf dem kleinen Parkplatz vor dem Globe Pub“, antwortete sie einen Tick zu spät und hörbar außer Atem: „Gib uns zehn Minuten. Bis gleich.“
Achtlos ließ sie das Handy auf den Teppich fallen und drehte sich zu Daniel um. „Darf ich ihn erschießen? Bitte?“, flehte sie, während sie sich ihm auf Zehenspitzen entgegenreckte.
„Nicht in der Öffentlichkeit, Baby.“ Daniel küsste ihre Nasenspitze, bevor seine Lippen dort weiter machten, wo sie durch den Anruf unterbrochen worden waren.
Nach wenigen viel zu kurzen Minuten seufzte Elizabeth und flüsterte: „Ich fürchte wir müssen runtergehen.“
„Was will er eigentlich?“, fragte Daniel, ohne sie loszulassen.
„Keine Ahnung. Aber angesichts unserer frischen und sehr zarten freundschaftlichen Bande ...“
Murrend küsste Daniel sie noch ein letztes Mal, dann gab er sie frei. Sie war schon auf halbem Weg zur Wohnungstür, als er lautstark hüstelte und mit einem amüsierten Funkeln in den Augen sagte: „Ähm, Liz. Hast du nicht was vergessen? Nicht, dass ich mich beschweren möchte, aber …“
Verdutzt sah Elizabeth an sich hinunter und stellte voller Entsetzen fest, dass sie noch immer nur mit BH und Jeans bekleidet war. „Ups!“ Sie stürzte an Daniel vorbei zurück ins Schlafzimmer, zog das nächstbeste T-Shirt aus dem Schrank und schlüpfte hastig hinein.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, von dem Elizabeth nicht wusste, ob es ein Resultat der letzen zwanzig Minuten oder ihrer peinlichen Glanzleistung war, wartete Daniel an der Tür auf sie.
„Kein Wort!“, knurrte sie warnend.
Leise It´s a wonderful world vor sich hin summend, folgte Daniel ihr auf die Straße hinunter. Der Globe Pub befand sich am Ende des schmalen, für Autos gesperrten Weges, in dem Elizabeth wohnte, genau an der Kreuzung zur nächsten Hauptverkehrsstraße.
Als sie nur noch wenige Meter vom dazugehörigen Parkplatz entfernt waren, rief Daniel plötzlich: „Ich fasse es nicht. Er hat Margery geholt!“
„Wen?“, fragte Elizabeth verwundert. Wood stand mit verschränkten Armen an ein rotes Cabrio gelehnt und sah ihr lächelnd entgegen. Er wirkte wie ausgewechselt: Glatt rasiert, gekämmt und ausgeruht. Weit und breit war jedoch niemand zu sehen, der auf den Namen Margery hätte hören können.
„Meinen Wagen!“, strahlte Daniel.
„Dein Wagen heißt Margery?“ Elizabeth war fassungslos. Welcher erwachsene Mann gab denn bitteschön seinem Auto einen Frauennamen?
„Guten Morgen“, sagte Wood. „Und? Freut er sich?“
„Freuen ist gar kein Ausdruck“, meinte Elizabeth. Tatsächlich sah Daniel so aus, als würde er jeden Moment anfangen zu tanzen.
„Danke, Kumpel! Du bist großartig!“, rief er begeistert, während er den Zweisitzer umkreiste. Offensichtlich hatte er seinem Freund die Störung bereits verziehen.
„Ich weiß zwar nicht, ob er dich damit fahren lässt …“, grinste Wood und warf Elizabeth die Autoschlüssel zu, die sie gerade noch rechtzeitig mit beiden Händen auffangen konnte.
Das ging ihr zu schnell. „Soll das heißen, er ist für mich ?“
„Naja, du brauchst für unser Projekt einen fahrbaren Untersatz, und ich weiß, wie sehr Danny an Margery hängt.“ Wood hob lässig eine Schulter. “Also habe ich sie Dannys Mutter heute abgekauft.“
„Wow!“ Geld spielte in Anthony Woods Welt tatsächlich keine Rolle.
„Die Papiere
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