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… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

… und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition)

Titel: … und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. M. Singer
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liegen im Handschuhfach. Du musst sie nur noch ummelden.“
    „Tony … ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    „Sag einfach danke“, schlug Daniel über das geschlossene Verdeck des Cabrios hinweg vor.
    „Ich meine, das kann ich doch nicht annehmen …“
    „Was?“ Einen Sekundenbruchteil später stand Daniel direkt vor ihr, sein Gesicht auf Augenhöhe und nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Elizabeth zuckte zurück und zog erschrocken die Luft ein. „Und wie du das kannst!“, rief er aufgebracht.
    Leise lachend und mit einem leichten Kopfschütteln sagte Wood: „Ich kann mir Dannys Reaktion gerade richtig gut vorstellen. Nimm ihn einfach, okay?“
    „Also gut, dann danke, Tony.“ Es fiel Elizabeth schwer, den Tony von heute mit dem düsteren, mürrischen und chronisch schlecht gelaunten Detective Wood der letzten Woche in Einklang zu bringen. Aber bis gestern hatte er auch um seinen toten Freund und Partner getrauert, und heute wusste er, dass Daniel noch immer hier war und es ihm im Großen und Ganzen auch ziemlich gut ging. Elizabeth vermutete, dass sie nun, nachdem er die Ereignisse der letzten zwei Tage verdaut hatte, dem wahren Anthony Wood gegenüberstand.
    Beinahe andächtig schritt sie um den alten MG herum. Ihre Fingerspitzen glitten dabei über den makellosen, tiefroten Lack. Er war in der Tat ein auf Hochglanz poliertes Schmuckstück. Sie öffnete die Fahrertür, ließ sich elegant in den schwarzen Ledersitz sinken und umfasste das hölzerne Lenkrad. Tief atmete sie den herben Geruch nach Leder, Politur und einem Hauch kalten Rauch ein. Das würde ab jetzt der Duft sein, den sie mit Daniel verband.
    „Hallo, Margery. Schön, dich kennenzulernen“, sagte sie feierlich, mit einer Hand am Armaturenbrett entlangstreichend. Bereits jetzt fühlte sie sich in dem liebevoll gepflegten Oldtimer pudelwohl.
    Nachdem sich Wood mit äußerst zufriedener Miene verabschiedet hatte, war es für Elizabeth an der Zeit, sich für ihr Treffen mit Sir Thomas zurechtzumachen. Ein schlichter schwarzer Hosenanzug erschien ihr für den Termin am passendsten, darunter ein kurzärmeliger lindgrüner Rollkragenpulli und dazu schwarze Lackballerinas. Das Sonnenamulett verschwand unter dem Pulli. Stattdessen legte Elizabeth eine lange, mit einem Knoten zusammengehaltene Silberkette an.
    „Weißt du, was mich wundert?“, fragte sie Daniel, während sie ihre Wohnung nach dem Diktiergerät absuchte, das sie stets für Interviews benutzte. „Wieso möchte Sir Thomas, dass ausgerechnet ich über seine Stiftung schreibe. Ich meine, er hat bereits jetzt hervorragende Presse und mit Sicherheit auch einige gute Kontakte zu den einschlägigen Medien. Wieso hat er da gerade mich, einen Niemand, zu einem Interview eingeladen?“
    Daniel deutete ein Schulterzucken an. „Wahrscheinlich verfügt er über eine ausgesprochen gute Menschenkenntnis und hat dein Potenzial erkannt.“
    „Nachdem wir noch nicht mal zwei Sätze miteinander gewechselt haben?“, sagte Elizabeth skeptisch und durchforstete erfolglos einen Stapel Magazine. „So eine Menschenkenntnis möchte ich auch besitzen.“ Sie richtete sich wieder auf, drehte sich mit gerunzelter Stirn einmal im Kreis und überlegte, wo sie noch nach diesem verdammten Ding suchen könnte.
    „Vielleicht ist er aber auch einfach nur sehr gewieft, wenn es um PR geht, und nutzt wirklich jede Gelegenheit, um Kontakt zur Presse aufzunehmen und in die Zeitung zu kommen ... Hast du schon in der Handtasche nachgesehen, die du im Club dabei hattest?“
    Elizabeth verzog das Gesicht und fasste sich an die Stirn. Natürlich! Sie hatte es für den Fall eingesteckt, dass sie Daniel Informationen zu den Teenager-Morden hätte entlocken können. Etwas verlegen nahm sie das Diktiergerät aus der Abendtasche und versuchte dabei Daniels selbstgerechten Blick zu ignorieren.
    Zuletzt holte sie noch den Zettel, auf dem sie die Wegbeschreibung zu Hamiltons Anwesen in Richmond notiert hatte, steckte sich ihre Sonnenbrille ins Haar und war dann zum Aufbruch bereit.
    Bis zu ihrem Termin mit Sir Thomas hatte sie noch eineinhalb Stunden und damit mehr als genug Zeit für eine gemütliche Cabrio-Tour in den mit weitläufigen Parkanlagen durchzogenen Außenbezirk.
    Es war eine Weile her, dass Elizabeth hinter dem Steuer eines Wagens gesessen hatte, und die Tatsache, dass es sich bei besagtem Wagen um Daniels Lieblingsspielzeug handelte und er auch noch mit sichtlichem Unbehagen neben ihr auf dem

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