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und der Ruf der Karibikwoelfe

und der Ruf der Karibikwoelfe

Titel: und der Ruf der Karibikwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Klein
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Ritas Huf spürt.
    »Oh, Entschuldigung«, sagt Rita erschrocken.
    Ruth und Shaggy schütteln Roccos Pfote ganz sachte.
    »Willkommen in Groovetown«, schnurrt Shaggy mit samtener Stimme. »Beruhige dich, Kleiner. Du befindest dich hier am entspanntesten Ort der gesamten Tierwelt!«
    Die Freunde strecken Huf und Pfoten nun auch dem Altwolf entgegen, aber Karloff winkt finster hechelnd ab.
    »Weitere Begrüßung nicht nötig«, knurrt er. »Wir haben genug Zeit verschwendet. Wir sind mit einem Frachter hergekommen statt mit einem Flieger. Weil der Welpe Angst vorm Fliegen hat, steckten wir drei Wochen lang mitsamt diesem Eierkarton in einem Schiffsladeraum!«
    Karloff schnaubt verächtlich. Die Zunge hängt ihm seitlich aus dem Maul. »Bei allen tollwütigen Werwölfen, ist das eine Temperatur hier! Viel zu heiß!«
    Der Wolf schaut sich um und wirft missmutige Blicke auf die Surfbretter und Musikinstrumente. »So, und damit vertrödelt ein Filmkätzchen im Ruhestand also seine Zeit.«
    »Karloff, du hast dich nicht verändert.« Shaggy grinst herablassend. »Alter, hast du dich drei Wochen in diesen Eierkarton gequetscht, um mir solche Dinge zu sagen?«
    »Nein«, knurrt Karloff. »Hört zu, ich mache es kurz. Der Kleine da mit der albernen Frisur ist mein Sohn Rocco. Er hat das große Glück, demnächst ein echter freier Wolf zu werden.«

    Rocco hebt die Pfote: »Ich bin schon sehr gespannt auf die Freiheit«, sagt er treuherzig. »Und wenn ich mich mit der Wildnis erst richtig auskenne, bekomme ich bestimmt noch bessere Rollen.«
    »Die brauchst du dann nicht mehr, Dummkopf! Wie oft muss ich das sagen? Dann gibt es nur noch eine Rolle für dich!« Karloff wirft aus gelben Augen einen langen Blick auf Rita und Ruth und leckt sich über die Schnauze. »Das echte Wolfsleben! Oh, was hätte ich in seinem Alter darum gegeben, in freier Wildbahn nach Herzenslust geeignete Beute zu jagen!«
    Rita nimmt sofort wieder die Karategrundhaltung ein, und aus Ruths Kehle kommt ein beunruhigendes Knurren. Karloff sieht einen Moment verblüfft aus. Dann lacht er kurz auf, ein bellender, scharfer Laut.

    »Wie ihr sicher schon bemerkt habt, ist Rocco ein Filmwölfchen und hat keine Ahnung von gar nichts. Ihr wisst schon, Hundertundein Dalmatiner und so was. Aber nun wird er demnächst ein wilder Wolf im Grenzgebiet zwischen Brandenburg und Polen!«
    »Ja, Papa.« Rocco nickt artig. »Aber …«
    »Nichts aber!«, blafft Karloff.
    »Aber man kann frei sein und Filme drehen, Papa«, beharrt Rocco. »So wie meine Trainer.«
    »Ein wilder Wolf lässt sich nicht in der Maske pudern.« Karloff schnaubt verächtlich und fixiert Rita und Ruth. »Hasso hat euch empfohlen. Er sagt, es gäbe keine besseren Lehrmeister für das wilde Leben als euch. Wenn ich euch so anschaue, frage ich mich allerdings … Ach, egal! Hassos Wort gilt. Du Wuschelzwerg« – der Wolf zeigt auf Ruth – »hast zumindest eine ordentliche Stimme, und du Wollknäuel« – Karloff deutet auf Rita – »tust zumindest so, als ob du ein wenig Judo könntest. Also seht zu, dass aus Rocco ein richtiger Wolf wird. Ich verlasse mich auf euch.«
    Karloff verstummt und starrt das Raubschaf und das Raubmeerschweinchen aus seinen gelben Augen an. Rita und Ruth halten seinem Blick stand und starren zurück. Rocco lächelt seine Trainer an wie ein Osterhase am Geburtstag.
    »Das schaffen wir schon«, sagt Rita.
    »Kleinigkeit.« Ruth nickt. »Hej-ho.«
    »Prima«, piepst Rocco.
    »Schön, Leute.« Shaggy schaltet sich ein. »Das wäre dann geritzt. Ist ja auch keine große Sache. Lasst uns eine Kokosmilch darauf nehmen.«
    »Nein!«, blafft Karloff. »Die drei sollen auf der Stelle mit dem Training beginnen. Bis zum Auswilderungstermin ist nicht viel Zeit. Und du hältst dich am besten ganz raus, Mieze. Mit Kokosmilch und Hippie-Gefiedel ist noch niemand ein wilder Wolf geworden.«
    »Du bist zu verspannt, Alter.« Shaggy hebt beschwichtigend die Pfoten. »Und mach dir mal keine Sorgen um meine Musik.«

    »Ich haue jetzt sofort wieder ab«, knurrt Karloff. »Mit dem nächsten Flieger. Businessklasse aus Hassos Film-Kontingent. Und jetzt brauche ich ein Taxi. Gibt’s hier in diesem gottverlassenen Moskitonest so was, oder kommt man hier nur mit dem Surfbrett weg?«
    »Geh halt ins Allright und bestell dir eins.« Shaggy deutet kühl zur Bar. »Wir bestellen uns lieber eine Kokosmilch.«
    »Die Gäste werden doch sicher panisch, wenn da ein Wolf reinkommt?! Die sind bestimmt

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