und der Ruf der Karibikwoelfe
dabei.«
Auf dem Weg zum Unterschlupf kommen die Tiere an Ritas und Ruths Sandbauten vorbei.
»Das ist aber schön!« Rocco staunt. »Was ist das?«
»Na, was wohl«, sagen Rita und Ruth im Vorbeigehen. »Eine Sandburg natürlich.«
Shaggy schnurrt: »Rita und Ruth sind nicht nur das beste Karate-Raubschaf und das lauteste Raubmeerschwein. Sie sind auch die besten Sandburgbauer zwischen Kuba und Trinidad-Tobago!«
»Wartet mal.« Rocco bleibt stehen. »Eine Burg ganz ohne Türme und Mauern? So sieht doch keine Burg aus.«
Shaggy betrachtet das Bauwerk eingehend. Er kratzt sich am Kinn. Er zeigt auf das besonders kunstvolle Haus, beugt sich nach vorn und späht durchs Fenster. Er pfeift anerkennend.
»Du hast recht, Rocco. Das ist keine Burg.« Shaggy grinst breit. Auch Rita und Ruth treten noch einmal näher heran.
»Das ist eine kleine Stadt hinter einem Deich voller Schafe«, sagt Shaggy. »Und ich will nicht mehr unter der Veranda vom Allright wohnen, wenn das alles nicht haargenau so aussieht wie bei euch zu Hause, Mädels.« Der Kater schlägt leise ein paar Akkorde auf seiner Gitarre an. »Ihr habt mir oft genug die Fotos gezeigt. Ein Städtchen irgendwo im Norden. Ein Deich mit wolligen Bewohnern. Und alles aus karibischem Sand nachgebaut. Großartig.«
»Aber warum sollten wir hier so etwas bauen«, mur-melt Rita.
»Hier ist doch sowieso alles viel schöner«, sagt Ruth.
»Tja, Leute, warum?« Shaggys Akkorde unterstreichen seine Worte. »Das ist die Frage. Und vielleicht«, schnurrt Shaggy weiter und grinst Rocco an. »Vielleicht gibt es eines Tages eine Antwort darauf, und vielleicht ist dieser Tag heute.«
»Weil ihr Heimweh habt«, murmelt Rocco.
Rita und Ruth schauen sich an. Danach betrachten sie abwechselnd die kleine Welt aus Sand zu ihren Füßen und den karibischen Horizont hinter dem smaragdfarbenen Meer. Shaggy und Rocco stimmen wieder ihren neuen Song an:
»Kein Deich, kein Glück, kein Deich, kein Glück!
Es gibt ein Zurück. Ja, es gibt ein Zurück!«
Rita und Ruth singen den ganzen Tag lang zusammen mit dem Kater und dem jungen Wolf. Die Möwen versuchen sich als Hintergrundchor. Am häufigsten singen Rita und Ruth den Refrain: Everything’s gonna be allright! Die beiden veranstalten sogar einen Wettbewerb, wer diese Zeile am häufigsten singen kann. Er endet unentschieden.
Zwischendurch trinken alle Tiere literweise Kokosmilch, und immer wieder gehen sie in der Bucht baden.
Das Schwimmen hat schon lange nicht mehr so viel Spaß gemacht!
Rita macht einen mächtigen Poklatscher nach dem anderen, und Ruths elegante Kopfhechter mit Schraube sehen mit jedem neuen Anlauf kunstvoller aus. Auch Rocco wagt die ersten Sprünge ins Wasser. Nur Shaggy bleibt trocken. Katzen gehen nur baden, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt. Der Kater schaukelt lieber in der Hängematte und feilt noch ein bisschen an dem neuen Song.
Nach Einbruch der Dunkelheit knistert ein gemütliches Feuer am Strand, und alle halten Stockbrote in die Glut.
»Die Komposition ist noch längst nicht zu Ende, Mädels«, schnurrt Shaggy. »Vergesst nie, dass die Nächte hier noch besser sind als die Tage.«
Rita nickt. »Wir haben jede Menge Zeit. Wir fahren erst nach Hause, wenn wir mit Roccos Ausbildung fertig sind.«
»Und wenn’s ihm lieber ist, nehmen wir ein Schiff«, sagt Ruth.
»Das ist lieb von euch.« Rocco lächelt. »Aber an mir soll’s nicht liegen. Nehmt ruhig einen Flieger und bucht ihn gleich morgen. Hasso Puck hält bestimmt jederzeit zwei Plätze für euch bereit.«
Ruth hebt erstaunt ihren Raubmeerschweinkopf. »Aber was ist mit deinem Wildnis-Training?«
»Ich glaube, es hat noch nie jemand so schnell aus einem jungen Wolf einen Wildnis-Profi gemacht wie ihr aus mir«, erklärt Rocco.
»Wirklich?« Rita und Ruth sind verdutzt.
»Oh ja, ganz bestimmt«, versichert Rocco. »Ihr wart einfach toll. Aber nun werde ich mich auf etwas anderes konzentrieren. Auf Musik, speziell: Reggae-Sound.«
Shaggy schaltet sich ein. »Der Junge wird Wolfsmusik vom Feinsten machen, Mädels. Ihr werdet es erleben. Er hat den Groove. Die Wildnis zwischen Brandenburg und Polen wird erst mal ohne ihn auskommen müssen.« Der Kater zuckt die Schultern. »Aber wer weiß, vielleicht kommt er später doch noch dorthin und rockt die brandenburgischen Wälder.«
»Und was sagen wir Hasso?«, fragt Rita.
»Nichts als die Wahrheit, Mädels.« Shaggy hebt beschwörend beide Pfoten. »Er soll so schnell wie
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