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und der Schatz der Moenche

und der Schatz der Moenche

Titel: und der Schatz der Moenche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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schüttelte den Kopf. »Natürlich habe ich nicht die ganze Zeit hinausgesehen. Manchmal waren auch Kunden da. Aber schau doch mal nach hinten und frage Morton, wenn dich das so sehr interessiert. Er sitzt in der Küche und trinkt Kaffee. Seine nächste Fahrt ist erst in einer Stunde.«
    »Das werde ich gerne tun. Vielen Dank.«
    Die Frau drückte auf einen verborgenen Knopf, so dass die kleine halbhohe Tür, die den Bürobereich abtrennte, aufsprang.
    Justus bedankte sich mit einem Nicken. Von früheren Besuchen her kannte er den Weg. Er brauchte nur einen kleinen Gang zu durchlaufen, dann stieß er direkt auf die Küche, in der die Mitarbeiter der Firma ihre Pausen verbrachten.
    Heute war nicht viel los. Morton saß alleine an einem der beiden Tische. Vor ihm stand ein halb leerer Becher Kaffee. Und daneben lag ein kleines rotbraunes Samtkästchen!
    Augenblicklich erhob sich Morton. »Mr Justus Jonas«, sagte er förmlich wie immer, aber Wärme klang in seiner Stimme mit. »Setz dich bitte. Darf ich dir einen Kaffee anbieten?«
    Justus winkte ab. Er konnte seinen Blick nicht von dem Kästchen wenden. Morton bemerkte es. »Interessant, nicht? Das habe ich in unserem Müllcontainer gefunden«, erklärte er. Als Justus die Stirn runzelte, fuhr er fort: »Peter hatte ziemlich viel Erde und Dreck an seinen Inlineskates kleben. Ich musste den Fußraum des Rolls-Royce mit Schaufel und Besen reinigen. Und als ich die Brocken in den Müllcontainer kehrte und mit der Schaufel etwas Platz machte, entdeckte ich es. Ich glaube nicht, dass so eine antike Schatulle in die Mülltonne gehört!«
    Justus nahm das Kästchen in die Hand. Das war es also, das Objekt der Begierde. Sie hatten den Müll durchwühlt, dann bei Rubbish-George gesucht und nirgends etwas gefunden. Sie hatten schon geglaubt, die Jagd wäre verloren. Und nun war alles ganz anders. Morton hatte Peters Dreck entfernt und das Kästchen lag einfach hier auf dem Tisch, als sei es das Normalste der Welt.
    Vorsichtig besah sich Justus die Schatulle genauer. Auf den Deckel war ein fein gezeichnetes, radförmig angelegtes Bild gemalt. Eine dunkle, monsterähnliche Figur hielt das Rad in ihren Klauen. In den Bildabschnitten entdeckte Justus Menschen, Tiere und – je weiter er nach unten schaute – merkwürdige Dämonen. Die Zeichnung war kunstvoll in rotbraunen Samt eingelassen. Auch die Seitenflächen des Kästchens waren bemalt: Neben verschiedenen Tieren erkannte Justus einen Baum und eine zwischen grünen Hügeln hervorsprudelnde Wasserquelle. Der Samt fühlte sich ganz weich an. Was die Schatulle wohl Wertvolles enthielt? Vielleicht ein asiatisches Juwel? Justus drehte das Kästchen weiter. Auf seiner Vorderseite waren zwischen zwei Schnappschlössern vier Zahlenrädchen aus Holz eingelassen. Die ersten beiden zeigten – genau wie Peter berichtet hatte – kleine Abbildungen. Ein Drachen und daneben Feuerflammen. Also musste jemand an dem Schloss gedreht haben. Peter hatte irgendetwas wie ›Affe und Wasser‹ in Erinnerung gehabt. An die Symbole schlossen sich zwei weitere Rädchen an, die Ziffern zeigten. Sie standen beide auf null. Aber noch war das Kästchen unversehrt. »Morton, haben Sie versucht, es zu öffnen?«
    Morton nickte. »Ich wollte natürlich wissen, ob in dem Kästchen etwas enthalten ist, was mir geholfen hätte, den Besitzer ausfindig zu machen. Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass man so eine wertvolle Schatulle einfach wegwirft. Ich habe spaßeshalber den Drachen und passend dazu das Feuer gewählt und die Ziffern auf null gedreht.«
    »Aber es hat nicht geklappt«, ergänzte Justus folgerichtig. »Haben Sie es danach mit anderen Kombinationen versucht?«
    Morton schüttelte den Kopf. »Das habe ich tunlichst unterlassen. 9999 weitere Möglichkeiten, nein, das ist eher etwas für einen Rätselkopf wie dich.«
    »Also nur ein Versuch«, murmelte Justus erleichtert. Blieben immerhin noch zwei Möglichkeiten, das Kästchen zu öffnen. Wobei dann die zweite stimmen musste. Vorsichtig drehte Justus an den Rädchen, ohne die Schnappschlösser zu berühren. Das erste Rad zeigte insgesamt 12 Tiere, die Justus leicht erkennen konnte: Maus, Kuh oder Ochse, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Vogel, Hund und Schwein. Das zweite Rädchen wies nur fünf Symbole auf: Baum, Feuer, Erde, Metall, Wasser. Baum könnte für Holz stehen, dachte Justus, dann sind es die fünf Elemente. Die beiden Ziffernrollen liefen jeweils von null bis neun.

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