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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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vielleicht sollte ich noch eine Sache erwähnen. Ich habe ihr gedroht, sie in ihre Kammer einzusperren.«
    »Wegen der Kapelle«, sagte Connor mit einem Nicken.
    »Nun, eigentlich weniger. Es war eher etwas anderes, das mich zwang, diese Drohung auszusprechen.«
    »Wie hat sie denn auf diese Drohung reagiert?« wollte Crispin wissen.
    »Sie wußte, daß ich es nicht wirklich ernst meine. Im übrigen vermißt sie Euch so sehr, daß sie ziemlich schreckhaft geworden ist. Das kleinste Geräusch läßt sie auffahren. Sie ißt auch nicht mehr viel. Ich war so beunruhigt, daß ich sie zu Lady Kincaid gebracht habe, doch diese sagte mir, Lady Brenna wäre gesund und munter. Und es scheint wohl auch zu stimmen, denn seit Sinclair eingetroffen ist, sieht sie viel glücklicher aus, was vielleicht auch an der Beichte liegt. Dann sagte ich ihr, daß wir erfahren hätten, Ihr wäret vor Einbruch der Nacht zurück, und das hat sie offenbar immens gefreut.«
    »Hat Jamie die Fäden gezogen?«
    »Nein, Eure Frau hat das schon selbst getan.«
    Connor nickte und wechselte dann das Thema. »Ich habe eben gesehen, daß du Ewan wieder zu den Arbeiten an der Mauer eingeteilt hast. Das verstehe ich nicht. Er war doch froh, daß er mit jemandem getauscht hatte, damit er an seinen Kampfkünsten arbeiten kann.«
    »Ich hatte einen guten Grund.«
    »Und der wäre?«
    »Ich wußte, daß Ewan sich nicht so leicht von Eurer Frau betören lassen würde. Sie wollte unbedingt zum See.«
    »Und du hast es ihr verboten.«
    »Richtig.«
    »Und sie hat es dennoch versucht?« fragte Crispin. »Hast du deswegen gedroht, sie einzusperren.«
    Quinlan seufzte. »Nein, das war nicht der Grund.«
    »Ja, aber was –« Connor vergaß, was er hatte sagen wollen, als sie den höchsten Punkt des Pfads erreicht hatten. Der Anblick des Innenhofes verschlug ihm die Sprache.
    Überall waren tiefe Löcher. Er war so erschüttert über die Entweihung seines Landes, daß in seinem Inneren augenblicklich der Zorn aufflammte. Unglücklicherweise befand sich die Frau, die dafür verantwortlich war, nicht weit von ihm entfernt. Seine Frau. Je länger er dort stand und sie ansah, desto unbezähmbarer wurde der Wunsch, laut zu brüllen. Zum Glück gelang es ihm, sich zusammenzureißen, indem er die Zähne zusammenbiß und seinen Blick zum Himmel wandte.
    Brenna hatte ihren Mann noch nicht bemerkt, denn sie kehrte ihm den Rücken zu. Zwei Soldaten, die an der Mauer lehnten und sie beobachtet hatten, nahmen Haltung an, als sie ihren Laird entdeckten.
    Beide wirkten erleichtert, ihn zu sehen. Und Connor verstand, warum.
    Seine Kiefermuskeln begannen zu schmerzen.
    Brenna blieb plötzlich wie erstarrt stehen, im nächsten Moment wirbelte sie schon, mit dem Dolch in der Hand, herum. Sie schrie nicht, aber Connor sah, daß sie es gleich tun würde. Doch sobald sie erkannte, daß er es war, der sie beobachtete, stieß sie einen Freudenschrei aus, ließ den Dolch fallen und rannte auf ihn zu.
    »Ich sagte ja schon, daß sie sich merkwürdig benimmt«, bemerkte Quinlan.
    Connor nickte, sagte aber nichts, während er zusah, wie seine Frau, den Löchern geschickt ausweichend, auf ihn zulief. Er hatte erwartet, daß sie vor ihm anhalten und ihn mit einer Verbeugung begrüßen würde, war jedoch überrascht, als sie ihm um den Hals fiel und ihn küßte.
    Sie war unmöglich! Sich vor all den Leuten so zu benehmen, war hochgradig unschicklich, aber irgendwie schaffte er es nicht, empört zu werden. Statt dessen schlang er die Arme um sie, hielt sie fest an sich gepreßt und fühlte sich wie ein Mann, dessen größter Wunsch in Erfüllung gegangen ist.
    »Ich bin so froh, daß Ihr endlich wieder daheim seid«, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Er drückte sie und ließ sie dann los. Sie schmiegte sich noch einen Moment an seine Brust, dann trat sie zurück.
    »Ich habe Euch viel zu erzählen.«
    »Das scheint mir auch so«, sagte er. »Du kannst mir heute abend alles erklären. Geh und wasch dein Gesicht. Du hast dich an meinen Kleidern schmutzig gemacht.«
    Quinlan und Crispin beobachteten ihren Clansherrn neugierig. Seine Stimme klang angestrengt, aber ruhig. Er versuchte, seinen Zorn nicht an seiner Frau auszulassen, und Quinlan fand das ziemlich bewundernswert. Crispin wußte es besser. Der Laird würde sich nachher mit dem Schwert an seinen Übungspartnern austoben.
    »Wohin geht Ihr denn jetzt?« fragte Brenna.
    »Zum See.«
    »Ich könnte ja mit …«
    »Nein.«
    »Aber …«
    »Es kommen

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