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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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die Beherrschung verloren. So aber hatte er sich in gewisser Hinsicht noch unter Kontrolle.
    Was in Gottes Namen dachte Quinlan sich dabei, Brenna solch einer Gefahr auszusetzen? Der hochfahrende, extrem nervöse Rappe stellte für die meisten kräftigen Männer schon ein echtes Problem dar, und Connor konnte sich nicht einmal vorstellen, wie die zarte Brenna auf dem Pferd saß.
    »Wenn das Tier sich von Quinlan losreißt, dann wird meine Frau vermutlich totgetreten werden. Wo sind sie?«
    »Laird, ich fürchte, Ihr versteht nicht, was ich Euch sagen will. Der Rappe kann sich nicht von Quinlan losreißen, weil Quinlan ihn nicht festhält. Er beobachtet nur Eure Gemahlin.«
    »Lieber Himmel! Sie … sie kann ja …«
    »Nein, nein, ihr ist nichts geschehen. Das weiß ich ganz sicher.«
    Connor war schon an der Tür, als er die Bedeutung von Davis’ Bemerkung erfaßte. »Woher willst du wissen, daß ihr nichts geschehen ist?«
    »Jemand aus der Menge hätte sich schon auf die Suche nach Euch begeben, wenn etwas passiert wäre.«
    »Menge? Welche Menge?«
    »Die Menge, die Eurer Frau zusieht. Das Ganze hat vor etwa sechs oder sieben Tagen angefangen. Ein paar Leute haben sich versammelt, um ihr zuzuschauen, und dann sind immer mehr dazugekommen. Aber macht Euch keine Sorgen; niemand belästigt sie. Und Quinlan steht ja auch immer dabei. Man muß aber gar nicht zusehen, um zu wissen, was passiert. Geht nur hinaus und hört dem Publikum zu. Wenn sie runterfällt, geht ein lautes Stöhnen durch die Menge, und wenn sie oben bleibt, bricht allgemeiner Jubel aus. In letzter Zeit hört man immer mehr Jubel als Stöhnen, was mir verrät, daß Mylady langsam lernt, wie man’s macht.«
    »Wo? Wo sind sie?«
    »Auf der anderen Hangseite des Hügels hinter dem Küchenhaus.« Als Connor losstürmte, rief Davis ihm hinterher: »Folgt einfach dem Lärm. Oh, hört ihr das Ächzen? Oje, das kann nur bedeuten …« Davis verstummte. Sein Clansherr war bereits den Hügel hinaufgestürmt.
    Als Connor die Küche passiert hatte, hörte er donnernden Applaus, was, wenn man Davis glauben konnte, bedeutete, daß seine Frau in Sicherheit war … zumindest für den Moment. Er begann wieder zu atmen, doch er war innerlich noch derart erschüttert, daß es ihn wunderte, es überhaupt noch zu können.
    Einen Moment später fand er den versammelten Clan auf dem Hang vor. MacAlister-Mütter hockten mit ihren Kleinen auf dem Boden, während die Männer dahinter standen und sich unterhielten. Die älteren Frauen hatten ihre Näharbeiten mitgebracht, doch sie waren genau wie alle anderen zu fasziniert von dem, was sich vor ihren Augen abspielte, als sich auf etwas anderes konzentrieren zu können. Und alle – vom Säugling bis zum Greis – amüsierten sich prächtig.
    Sein Clan bestand aus Irren.
    Connor war ein gutes Stück von dem faszinierten Publikum entfernt auf dem Kamm des Hügels angekommen. Als er hinabblickte, erstarrte er. Es war einfach nicht zu fassen.
    Seine Frau ritt nicht einfach den normalerweise nervösen, kaum zu bändigenden Rappen, sie ritt ihn auch noch ohne Sattel! Und – gepriesen sei der Herr! – sie schien es ganz vernünftig hinzubekommen. Nein, nein, das war eine Untertreibung, wie er sich eingestehen mußte, sie machte es tatsächlich ausgesprochen gut. Ihr Rücken war gerade, als hätte sie einen Stock verschluckt, ihr Kopf erhoben. Sie ritt mit der Geschicklichkeit und Erfahrung eines MacAlister-Kriegers, doch gleichzeitig mit der Grazie und Anmut einer Göttin. Ihr goldenes Haar wehte hinter ihr her, als sie und das Tier über die Wiese jagten, und als er ihr Lachen hörte, schwoll sein Herz vor Stolz auf diese Frau an. In dem Moment erkannte er, daß er – genau wie sein Clan – nicht ganz richtig im Kopf sein konnte.
    Nun bemerkte er auch die Anhäufungen von Stroh auf der Wiese und ahnte, daß Quinlan dies veranlaßte hatte, um eine Katastrophe zu verhindern, falls sie stürzen sollte. Und obwohl er sich eingestehen mußte, daß dies eine kluge Maßnahme gewesen war, freute er sich dennoch jetzt schon darauf, seinem Freund jedes Glied einzeln auszureißen. Die Menge hatte nun wieder zu jubeln begonnen und feuerte sie an, und Connor sah, wie Quinlan Brenna heftig winkte und immer wieder den Kopf schüttelte. Dies war es, das ihn schließlich aus seiner Erstarrung riß.
    Connor stürmte los, ohne auch nur zu ahnen, was Brenna vorhatte. Er war noch nicht weit gekommen, als sein Rappe zum Sprung über das erste

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