Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit
alles war vergeblich!«
Connor hob die Hand, um Quinlan zum Schweigen zu bringen, als er aus dem Augenwinkel sah, daß Davis wieder aus der Hintertür zu flüchten versuchte.
»Davis«, grollte er. »Wenn du durch diese Tür gehst, wirst du nicht glücklich sterben. Komm her.«
Der Stallmeister gehorchte schnell. »Ich wollte Euch nur nicht stören, Laird. Wünscht Ihr noch etwas?«
»Allerdings. Ich will dir ein paar Fragen stellen.«
»Das würde ich an Eurer Stelle nicht tun«, sagte Quinlan. »Ihr werdet nur noch wütender, als Ihr ohnehin schon seid.«
»Das ist gar nicht möglich. Also, Davis, du weißt, daß ich mir erst alles genau anhöre, bevor ich etwas unternehme.«
»Ja, Laird.«
»Schön. Ist meine Frau in den Verschlag des Schwarzen gegangen und hat ihm das Zaumzeug angelegt?«
»Nein.«
»Wer dann?«
»Ich.«
Connor senkte die Lider. »Ah, ja. Wußtest du, daß meine Frau ihn mit hinausnehmen wollte?«
»Ja«, antwortete er. »Das war ja quasi der Grund, warum ich ihn aufgezäumt habe.«
Connor bemerkte zufällig Quinlans Grinsen, warf ihm einen bösen Blick zu und wandte sich dann wieder an Davis.
»Erklär mir doch bitte, warum du das getan hast, damit ich nicht glauben muß, daß du nicht ganz richtig im Kopf bist.«
»Es war ihr Lächeln, Laird, und das ist die traurige Wahrheit.«
Connor blinzelte. »Ihr Lächeln?«
Davis nickte. »Ihr Lächeln war von Anfang bis Ende der Grund. Es ist schlichtweg trügerisch, das ist es, denke ich, obwohl ich es natürlich nie laut aussprechen würde, weil es so nach Verrat klingt und als ob ich mich beschweren wollte, und das will ich nun wirklich nicht, versteht Ihr? Ich sage nur, was ich denke. Ganz aufrichtig.« Er sah Connor treuherzig an und setzte dann hinzu: »Und ihr Herz.«
»Ihr Herz?«
»Ihr Herz ist so rein wie das eines Engels, genau wie ihr Lächeln, aber es ist ihr Verstand, der mir Probleme bereitet, versteht Ihr? Ich denke, daß da irgendwas nicht stimmt, aber ich gehe natürlich nicht hin und sage das laut in der Öffentlichkeit. Mylady ist nicht wie die anderen Frauen aus dieser Gegend hier. Sie denkt wie ein Mann, ein kluger Mann, und woher hätte ich das wissen sollen? Sie hat mich kein einziges Mal angelogen. Nein, Laird, also das wirklich nicht!«
»Warum hast du ihr dann erlaubt, den Schwarzen hinauszubringen?«
»Wegen ihres Lächelns.«
Quinlan stieß seinen Laird an. »Ihr könnt Davis fragen, was Ihr wollt, es kommt immer auf dasselbe hinaus. In diesem Fall ihr Lächeln.«
»Und natürlich ihr Herz, denn wenn sie lächelt, sieht man, daß es rein wie das eines Engels –«
»Davis, ich schlage vor, du verläßt augenblicklich den Stall«, unterbrach Connor ihn. »Komm erst wieder, wenn ich weg bin. Nicht eher!«
Das mußte dem alten Stallmeister nicht zweimal gesagt werden. Er verschwand mit der Geschwindigkeit eines Mannes, der gerade feststellte, daß seine Hose brennt.
»Soll ich meiner Frau jetzt verbieten zu lächeln?«
»Das könnte etwas nützen«, erwiderte Quinlan mit unbewegter Miene. »Ach ja, und befehlt Ihr auch noch, nicht mehr zu denken wie ein Mann.«
»Was in aller Welt soll das bedeuten?«
»Sie ist klüger als Davis.«
»Ist sie auch klüger als du, Quinlan?«
Der Soldat seufzte tief. »Ich bin mir nicht sicher. Gerissener ist sie auf jeden Fall.«
»Sie hat mir einen höllischen Schrecken eingejagt.«
»Mir ist dieses Gefühl vertraut.«
Keiner der beiden hätte später sagen können, wer zuerst zu lachen begonnen hatte, aber plötzlich war der Stall erfüllt von brüllendem Gelächter. Connor nahm an, daß sein plötzlicher Heiterkeitsausbruch der Erleichterung entsprang, Brenna noch lebendig angetroffen zu haben. Quinlan wußte genau, warum er lachte. Denn es war Crispin, der das nächste Mal, wenn Connor die Festung verließ, diese Frau auf dem Hals hatte, und Quinlan konnte es kaum erwarten. Er war ungemein gespannt darauf, was Brenna unter Crispins Befehl anstellen würde.
Brenna und Crispin hörten den Lärm, und sie bezog das Gelächter augenblicklich auf sich. Als Crispin ihre betretene Miene sah, sagte er wie beiläufig: »Macht Euch keine Gedanken, Mylady. Connor oder Quinlan würde niemals jemanden auslachen. Weder Davis noch eine andere Person. Schadenfreude ist unter ihrer Würde.«
»Habt Ihr gedacht, daß ich befürchte, sie würden über mich lachen?« Bevor er antworten konnte, setzte sie hinzu: »Ihr hattet recht. Aber natürlich ist es unter meiner Würde zu
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