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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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willst«, wiederholte er.
    »Warum will er mir denn einen Welpen geben?«
    »Er hat nichts anderes zu geben.«
    »Aber …«
    »Brenna! Es ist ein Geschenk. Du bist zu seiner Frau nett gewesen, und er möchte dir dafür etwas geben.«
    »Das ist aber wirklich lieb von ihm«, antwortete sie. »Würde es Euch etwas ausmachen, wenn ich einen Hund im Haus halte?«
    Er schüttelte den Kopf. »Dann sage ich ihm, daß du dich über einen Welpen freuen würdest. Versuch, ihn nicht zu verlieren, ja?«
    »Um Himmels willen«, murmelte sie. »Ihr gebt Euch wirklich Mühe, mir die Laune zu verderben.«
    Darauf gab er ihr keine Antwort. Einen Moment später überraschte er sie, indem er sie an seine Seite zog und ihr einen Arm um die Schultern legte.
    »Und du bist nicht enttäuscht, daß es sich um einen Hund handelt?«
    Sie sah ihn verwirrt an. »Nein, natürlich nicht. Wie kommt Ihr denn auf so eine Idee?«
    In seiner Stimme klang Gelächter mit, als er antwortete: »Nun ja, ich dachte, du hättest lieber ein Ferkel.«
    »Oh, Ihr erinnert Euch also doch!« rief sie.
    Er öffnete ihr die Tür. »Selbstverständlich erinnere ich mich. Ich habe dich in den Armen gehalten. Du warst kaum schwerer als mein Plaid. Ich glaube, du warst etwa so alt wie Grace jetzt.«
    »Ah, nein. Ich war viel älter.«
    »Und du hast wie das Ferkel gerochen, das du in deinem Rock versteckt hattest.«
    »Das kann ja gar nicht sein. Ich hatte vorher gebadet. Das hat mir wenigstens meine Schwester gesagt!«
    »Und du hast mir damals in dem Alter schon versucht zu sagen, was ich zu tun habe. Ich hätte es wirklich besser wissen müssen.«
    Sie hatte Mühe, auf seine Worte zu achten, denn in seinen Augen lag jetzt soviel Wärme, daß es ihr die Kehle zuschnürte. Gott, er war so attraktiv! »Was gewußt?« flüsterte sie.
    »Daß du mir nur Schwierigkeiten machen würdest.«
    Sie fand, daß dies das Netteste war, was jemand je zu ihr gesagt hatte, und erst als sie laut geseufzt und ihm gedankt hatte, wurde ihr klar, daß er diese Bemerkung mitnichten als Kompliment gemeint hatte.
    Trotzdem lachte er sie nicht aus. Im Gegenteil: Er zog sie in seine Arme, beugte sich zu ihrem Ohr und flüsterte: »Gern geschehen!«
    Und dann küßte er sie. Er küßte sie so wild und leidenschaftlich und gleichzeitig so überraschend sanft, daß Brenna sofort alles um sich herum vergaß. Ihr wurde schwindelig von der Lust, die er in ihr weckte, und als er sich von ihr löste, spürte sie nur Leere.
    Alles war plötzlich anders. Sie wollte sich für den Rest des Lebens an ihn klammern, und obwohl sie sich einzureden versuchte, daß sie vor allem erleichtert war, weil er nun hier war, um Raens Aufdringlichkeiten abzuwehren, wußte sie doch tief in ihrem Inneren, daß da noch etwas ganz anderes war.
    Sie liebte ihn.
    Die Erkenntnis löste kein Glücksgefühl aus. Im Gegenteil
    _ es war entsetzlich! Wie hatte sie nur einen so dummen Fehler begehen können? Er liebte sie nicht; er versuchte einfach, mit ihr zurechtzukommen, so daß er Erben zeugen konnte.
    Connor hatte sie beobachtet und sah nun besorgt die Tränen in ihren Augen. »Was ist los?«
    »Es ging zu schnell«, stammelte sie. »Ich bin sonst nicht so dumm, Connor, ich schwöre es.«
    »Brenna, wovon redest du? Was ging zu schnell?«
    Oh, nein. Sie durfte es ihm nicht sagen. Lieber würde sie splitternackt in einer Kirche voller Leute auftreten, als ihm ihren Fehler einzugestehen. Verletzlich zu sein war schlimm genug, dies aber noch zuzugeben konnte nur den Untergang bedeuten.
    Im übrigen hätte er es auch gar nicht verstanden. Zumal er ihre Liebe sicher niemals erwidern würde. Er war so in der Vergangenheit eingebunden, daß für ein anderes Gefühl gar kein Raum mehr war.
    »Wirst du mir jetzt antworten?« verlangte er.
    »Ihr habt mir gefehlt«, sagte sie hastig. »Ich wollte es nicht, aber es war dennoch so. Ihr wart lange fort.«
    Ihre Antwort schien ihn zufriedenzustellen. Er küßte sie wieder, kürzer diesmal, aber nicht weniger leidenschaftlich, dann bedeutete er ihr, hineinzugehen, und folgte ihr die Treppe hinauf.
    »Während Ihr fort wart, habe ich mich viel mit den älteren Leuten hier unterhalten und einiges erfahren. Inzwischen kann ich mir alles zusammenreimen.«
    »Was denn? Was reimst du dir zusammen?«
    »Eure Vergangenheit«, antwortete sie. »Ich weiß jetzt, was Eurem Vater zugestoßen ist und verstehe auch, warum die Ruinen noch immer dort stehen. Ihr wollt sie so lange als Mahnmal erhalten, bis

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