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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Ihr wart und was Ihr geworden seid. Ihr seid würdig.«
    Sie nahm das Medaillon und hielt es ihm hin. »Dies ist die Vergangenheit und die Gegenwart.« Sie drehte die Scheibe um. »Und dies ist Eure Zukunft.«
    Er erkannte das Symbol, denn es war dasselbe wie das auf dem Medaillon seiner Frau. »Die Sonne.«
    Sie bot ihm ihre Liebe und bat ihn darum, ihr dasselbe zu schenken.
    Er sagte kein Wort, gab ihr keinen Hinweis, daß er ihr geben konnte oder wollte, was sie sich von ihm erbat. Er schien sich plötzlich zurückzuziehen, wirkte geistesabwesend, und doch sah sie, daß seine Augen feucht wurden. In diesem Moment wußte sie, daß die Worte, die sie von ihm hören wollte, in ihm waren – versteckt zwar, aber nichtsdestoweniger vorhanden.
    »Ihr müßt nur Euer Herz öffnen.«
    Sie legte ihm das Medaillon wieder in die Hand und küßte ihn.
    Als sie versuchte sich loszumachen, hielt er sie fest. Er schlang seine Arme um sie und küßte sie wieder und wieder, immer wilder und verzweifelter. Er war sich nicht sicher, ob er sie küßte, weil er ihr zeigen wollte, wie sehr er an ihr hing, oder ob er verhindern wollte, daß sie ihn bat, die Worte zu sagen, die er nicht herausbrachte. Er wußte es nicht und er verstand es nicht.
    Ihr Liebesspiel war wild und unkontrolliert, und erst als er sie zwei weitere Male befriedigt hatte und sie vor Erschöpfung eingeschlafen war, gestand er sich etwas ein, das er bislang mit aller Kraft seines Verstandes verdrängt hatte.
    Sie machte ihm höllisch Angst.

16
    Connor war fort. Brenna erwachte spät am nächsten Morgen, als Netta an die Tür klopfte. Sie bat die Magd, einen Moment zu warten, setzte sich auf und griff nach ihrem Hausmantel.
    Das Medaillon lag darunter. Einen Augenblick drohte die Enttäuschung sie zu überwältigen, bis ihr Verstand ihr sagte, daß er sie nicht im Schlaf hatte stören wollen und daher nicht danach gesucht hatte. Sie legte den Anhänger auf die Truhe neben dem Bett und streifte sich die Robe über, während sie zur Tür ging.
    Netta wollte nicht hereinkommen. »Vater Sinclair ist eingetroffen, aber Ihr müßt Euch nicht beeilen. Er nimmt im äußeren Hof die Beichte ab. Es wird bestimmt ein oder zwei Stunden dauern, bis er hinaufkommt.«
    »Bist du sicher?« fragte Brenna. »Ich möchte ihn nicht warten lassen.«
    »Wenn Fiona ihr Versprechen zu beichten hält, dann bin ich ganz sicher. Sie hätte genügend Sünden zu erzählen, um den Priester den Rest des Tages zu beschäftigen.«
    »Wer so spricht wie du, muß lange büßen«, erwiderte Brenna mit einem Lachen.
    »Ich sage nur die Wahrheit, und das ist keine Sünde. Soll ich Euch beim Anziehen helfen, Mylady?«
    »Nein danke.«
    Netta wirkte enttäuscht. »Na, dann gehe ich hinunter in den Saal. Nur ungern allerdings, denn Ihr-wißt-schon-wer sitzt am Tisch und tut wie eine Königin.«
    »Du meinst Lady MacAlister?«
    Netta nickte. Brenna schüttelte verärgert den Kopf. »Du mußt sie respektieren«, sagte sie. »Sie ist die Stiefmutter deines Clansherrn, falls du dich erinnerst.«
    »Wie Ihr wünscht, Mylady.«
    »Ja, ich wünsche es. Bitte, Netta, gib dir Mühe. Ich weiß ja, daß sie schwierig sein kann.«
    »Ja, schwierig ist der richtige Ausdruck. Vor allem, seit sie Eure ganzen Neuerungen hat entfernen lassen. Eure Kissen waren nicht unbequem. Sie waren wunderschön und weich.«
    Brenna bedankte sich und schickte Netta hinunter, so daß sie sich anziehen konnte. Während sie sich wusch, überlegte sie, was heute alles zu tun war. Zu allererst mußte sie ihren Gemahl beiseite nehmen und ihm die Sache mit Raen erzählen. Ja, das war das Wichtigste, was heute anstand, aber wenn sie die Chance bekam, dann würde sie auch herauszufinden versuchen, wie lange Lady Euphemia noch bleiben wollte.
    Wie sie es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, sprach sie auch heute morgen ein kurzes Gebet, indem sie darum bat, daß Lady Euphemia sie liebgewinnen würde.
    Mit Gottes Hilfe würde der heutige Tag Erfolg bringen.
    Zuerst mußte sie aber mit Connor sprechen. Und obwohl sie sich dafür schämte, schlich sie lautlos aus dem Haus, damit Lady Euphemia sie nicht mit ihrem Gejammer aufhalten konnte.
    Raen in die Arme zu laufen war eher unwahrscheinlich. Schließlich ritt er jeden Tag aus und kehrte erst bei Einbruch der Dunkelheit zur Festung zurück.
    Und heute abend würde er fort sein … für immer.
    Wo war Connor? Sie suchte die ganze Gegend nach ihrem Mann ab. Er hatte versprochen, nicht schon wieder

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