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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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müssen, wer Euch wichtiger ist. Ich weiß, daß es mir nicht zusteht, so etwas zu verlangen, aber –«
    »Brenna …«
    »Nein, ich muß das erklären!« schrie sie. »Ich sehe doch, wie wütend Ihr seid, und ich …«
    Die Wirkung von Jamies Heilmittel setzte ein, und sie begann zu schwanken. Verzweifelt versuchte sie, sich auf das zu konzentrieren, was sie zu sagen hatte, aber die Gedanken schienen ihr zu entfliehen, sobald sie sie im Geist formuliert hatte.
    Als sie in die Knie ging, hatte er schon seine Arme um sie geschlungen und hielt sie fest. Er trug sie zum Bett und setzte sich mit ihr im Arm auf die Bettkante. Eine volle Stunde saß er da, lauschte ihren regelmäßigen Atemzügen und war zufrieden, ihren warmen Körper an dem seinem zu spüren.
    Als Jamie in die Kammer zurückkehrte und die Qual in Connors Augen sah, hätte sie am liebsten um ihn geweint. »Sie braucht Ruhe, Connor. Leg sie nieder.«
    Er regte sich nicht. Es dauerte eine lange Weile, bis sie ihn endlich überzeugen konnte, daß seine Frau wieder gesund werden würde.
    Aber noch immer zögerte er, ihre Seite zu verlassen. »Ich will nicht, daß sie alleine ist.«
    »Das ist sie nicht«, sagte Jamie. »Ich bin ja hier. Außerdem ist Vater Sinclair auf dem Weg hierher. Oh, Connor, er kommt doch nicht, um ihr die letzte Ölung zu geben! Brenna wird nicht sterben. Er ist ihr Freund. Er will ihr nur beistehen.«
    »Du wirst mich sofort informieren, wenn sie mich braucht oder ihr Zustand sich verschlechtert!«
    »Natürlich.«
    Das Feuer, das in ihm tobte, wurde immer stärker, und er wußte, daß er die Kammer verlassen mußte, solange er sich noch beherrschen konnte.
    Jamie brachte ihn an die Tür. »Was hast du vor?«
    »Es beenden. Ein für alle Mal.«
    »Was soll ich Brenna sagen?«
    Er schüttelte den Kopf. Er wollte nicht, daß sie sich Sorgen machte, aber wenn sie erfuhr, daß er zu MacNare ritt, dann würde sie um seine Sicherheit bangen. Doch anlügen wollte er sie auch nicht.
    Und so sagte er einfach die Wahrheit. »Ich gehe zu meiner Stiefmutter.«
    Seine beherrschte Maske löste sich auf, sobald er den Flur betrat. Der liebende Gemahl war fort; statt dessen war er nun nur noch der wilde, barbarische Krieger. Er schnallte sein Schwert ab, reichte es Crispin und ging hinunter. Mit ausgreifenden Schritt und tödlich kalter Miene betrat er den Saal, in dem Alec wartete.
    Connor sagte kein Wort. Er durchquerte die Halle, ohne einmal zu zögern, und riß das Schwert seines Vaters von der Wand. Quinlan und Crispin traten links und rechts an seine Seite, und gemeinsam marschierten sie hinaus.
    Auch Alec zögerte nicht. Auch er griff nach seinem Schwert und folgte seinem Bruder.
    Nach vielen langen Jahren sollte Donald MacAlister endlich Gerechtigkeit widerfahren.
     
    Sie kannten keine Gnade. Die Schlacht um MacNares Festung dauerte Stunde um Stunde, während sie sich von allen Seiten gleichzeitig durch die Verteidigung des Feindes schlugen. Alecs Soldaten kamen von Süden, während Connors Armee und die seiner Verbündeten im Norden ausschwärmten und in einem undurchdringlichen Bogen näherrückten.
    Der Feind hatte keine Chance gegen den Überraschungsangriff der vereinten Kräfte. Und gegen den Haß, der Connor und seine Männer trieb, konnte kein Schwert etwas ausrichten.
    Bis zu dem Augenblick, in dem die MacAlisters angriffen, hatte MacNare nicht geahnt, daß seine verräterischen Pläne durchschaut waren. Die Clans aus dem Norden hätten Connors Festung in zwei Tagen angreifen sollen, doch durch die Dummheit der alten Frau, die früher als geplant bei MacNare Zuflucht gesucht hatte, war ihr ganzer Zeitplan dahin.
    MacNare beteiligte sich nicht an den Kämpfen, sondern versteckte sich lieber hinter verschlossenen Türen in der Festung. Als die Burg vom Feind umzingelt war, hatte er bereits so gut wie all sein Gold zusammengerafft, um es durch die geheimen Tunnel hinauszuschaffen. Hastig und der Hysterie nahe, raffte er Beutel und Säckchen, die er mit seinen Schätzen füllen konnte, während Euphemia endlos zeterte und brüllte.
    »Ihr müßt kämpfen!« fauchte sie. »Ihr müßt nur Connor und Alec töten, dann werden sich die Clans im Handumdrehen zerstreuen.«
    »Schweigt, Frau!« brüllte MacNare. »Schweigt, oder ich töte Euch eigenhändig! Es war die Triebhaftigkeit Eures lächerlichen Sohnes, die schuld an dieser Lage ist!«
    »Er weiß doch gar nicht, daß ich Raens Leichnam hergebracht habe. Er geht davon aus, daß ich

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