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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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halten.«
    Es kostete Connor all seine Kraft, nicht laut loszubrüllen und um sich zu schlagen. Er hätte bei ihr sein sollen. Er hätte wissen müssen, was geschehen würde. Dieser Bastard. Er hatte es gewagt, sie anzurühren!
    »Laird, was soll ich jetzt tun?«
    Connor zwang sich, sich wieder auf die dringlichsten Probleme zu konzentrieren. Aedan mußte seine Frage ein zweites Mal stellen, bevor sein Laird endlich in der Lage war zu antworten.
    Dann rief er Douglas, den ältesten der Soldaten, die die Grenze bewachten, und gab ihm den Oberbefehl. »Heute nacht holst du die letzten Mitglieder von Hughs Clan aus der Festung heraus. Anschließend kehren alle MacAlisters zurück. Aedan wird dich unterstützen.«
    »Und Ihr, Laird?«
    »Ich reite zu meiner Frau. Quinlan, du übernimmst die Wache in der Burg, bis ich zurückkehre.«
    Quinlan blieb bei Connor stehen, während die anderen Soldaten losstürmten, um die Befehle ihres Clansherrn auszuführen.
    Plötzlich stieß Connor ein Brüllen aus. »Sie hat meiner Frau wirklich gesagt, sie solle sich Raen hingeben?« Ohne auf eine Antwort zu warten, packte er die Zügel seines Pferdes, schwang sich auf den Rücken und trieb das Tier in vollen Galopp. Quinlan folgte ihm.
    Connor nahm die kürzeste Strecke. Als er weit genug von seinen Soldaten entfernt war, stieß er erneut einen Schrei aus, doch diesmal klang es wie der eines verwundeten Tieres.
    Euphemia. Er konnte noch nicht einmal ihren Namen aussprechen, ohne daß seine Hand zum Schwertgriff zuckte! Nie wieder würde sie sich eine MacAlister nennen. Nie wieder sollte sie das Plaid tragen, das sie derart geschändet hatte. Nie wieder sollte sie in seine Nähe kommen.
    Quinlan hatte erwartet, daß Connor sich nach Osten wenden würde, da sie nun parallel zu seiner Landesgrenze ritten, und war deshalb verblüfft, als Connor plötzlich abrupt anhielt.
    »Connor?« fragte er, als er sein Tier neben das seines Clansherrn lenkte. »Ihr solltet versuchen, Euren Zorn zu unterdrücken, wenn Ihr zu Eurer Frau reitet. Ich weiß, daß Ihr glaubt, Ihr hättet sie im Stich gelassen, aber sie versteht, daß Ihr keine Wahl hattet. Sie liebt Euch«, fügte er mit einem Nicken hinzu. »Und nun hört auf, auf den Boden zu starren, und seht mich an.«
    »Sieh doch selbst«, fauchte Connor.
    Innerlich seufzend tat Quinlan, wie sein aufgebrachter Laird es befohlen hatte … und riß die Augen auf. »Frische Spuren!«
    »Vier Pferde … nein, fünf«, sagte Connor. »Sie reiten langsam, alle hintereinander. Wer –«
    »Hat Aedan nicht gesagt, Raen wäre mit Soldaten gekommen? Wie viele waren es?«
    »Drei«, antwortete Connor und hob ruckartig den Kopf. »Die Mutter des Bastards ist offenbar schon aufgebrochen. Schade. Ich hätte zu gern ein paar Worte mit ihr gesprochen.«
    »Am Ende hättet Ihr sie noch getötet.«
    Connor schüttelte den Kopf. »Nein, der Tod wäre zu freundlich. Ich will, daß sie leidet. So lange leidet, bis sie eines natürlichen Todes stirbt.«
    »Aber wenn es sich um Raens Trauerzug handelt … warum nehmen sie dann diesen Pfad? Sie müßten doch wissen, daß die Richtung falsch ist.«
    »Ich weiß es auch nicht.«
    »Die Spuren sind so frisch, daß wir die Reiter eigentlich in kürzester Zeit einholen könnten. Wir sollten wissen, um wen es sich handelt, nicht wahr?«
    Connor nickte. »Wir reiten hinterher, aber nur ein Stück. Ich muß zu Brenna.«
    »Ich weiß. Ich an Eurer Stelle würde schon mal üben.«
    Sie trieben die Pferde wieder in Galopp. »Was üben?« fragte Connor.
    »Die Liebeserklärung.«
    Connor ritt voran und stob durchs Unterholz, um den Weg zu einem Hügel abzukürzen, von wo aus sie sehen würden, wie weit die Reiter schon vorangekommen waren. Als er aus dem Wald herauskam, sprang er vom Rücken seines Pferdes und lief zum Abhang.
    Quinlan holte ihn einen Moment später ein.
    Unter ihnen erstreckte sich ein ausgedehntes, grünes Tal, durch das sich die Reiter in gemäßigtem Tempo bewegten. Es war tatsächlich der Trauerzug; Raens Leichnam lag über dem Rücken des letzten Pferdes in der Reihe.
    Plötzlich wurde Connors Aufmerksamkeit von einer Bewegung in der Baumreihe vor den Reitern gefesselt. Da war jemand, er war sich sicher. Abwartend starrten Quinlan und er auf die Bäume, und einen Moment später wurde ihre Geduld belohnt.
    Sie erkannten MacNare sofort, als er aus dem Schutz des Waldes trat. Wie vom Donner gerührt beobachteten sie, wie Euphemia abstieg und sich ihrem Verbündeten in

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