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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Gürtel aufknotete. Die dicke Wolle fiel mit einem weichen Rascheln herab.
    Einen Moment überlegte sie, ob sie sich in die Schatten zurückziehen sollte, um ihr Unterkleid auszuziehen, doch dann verwarf sie den Gedanken. Sie mußte aufhören, sich wie ein Feigling zu benehmen.
    War es besser, ihm zu sagen, daß sie nichts unter ihrem Kleid trug? Nein, wozu – er würde es früh genug herausfinden. Ihr Herz pochte heftig, doch ihre Furcht war ein wenig abgeebbt – wahrscheinlich, weil er sie noch immer nicht attackiert hatte –, und irgendwo aus den Tiefen ihres Bewußtseins kam die Erkenntnis, daß er ihr nicht absichtlich weh tun würde. Sie hatte keine Ahnung, wieso sie sich dessen so sicher war, aber sie war es, und seltsamerweise hörten ihre Hände auf zu zittern.
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, als wäre sie wieder ein wenig Herr der Lage, und das veränderte alles.
    Sie betrachtete ihn ernst, während sie ihren Mut zusammennahm und langsam ihr Kleid abstreifte. Kein einziges Mal ließ sie den Blick von ihm; sie wollte sehen, wenn sich Mißbilligung oder Abscheu auf seinem Gesicht abzeichnete, denn ihr Körper war entsetzlich mangelhaft. Oh, ja, sie wußte es genau: Ihre Brüste waren zu groß, ihre Hüften zu schmal, und ihre Beine waren viel zu lang für den restlichen Körper. Er mußte dies alles bemerken, und wenn er auch nur die Stirn runzelte, dann würde sie die Augen schließen und vor Scham sterben.
    Connor nahm sich Zeit, sie zu betrachten. Sein Blick verweilte auf ihren vollen Brüsten, ihrer schmalen Taille, den goldenen Locken, die ihre Jungfräulichkeit schützten, und versuchte sich angestrengt daran zu erinnern, wie man atmete. Lieber Himmel, solche Schönheit hatte er nicht erwartet! Er war schier überwältigt! Wer hätte sich auch je träumen lassen, daß eine solche Frau tatsächlich existierte? Ihm war, als wäre eine Göttin herabgestiegen, um ihn dafür zu belohnen, daß er im Namen seines Vaters seit vielen Jahren einen Rachefeldzug führte. Sie konnte einfach keine Engländerin sein!
    Er wußte nicht, wie lange er es noch aushalten konnte. Er wünschte sich nichts mehr, als sie an sich zu ziehen und tief in sie einzudringen. Dennoch gab er seinem Bedürfnis noch nicht nach, sondern blieb reglos stehen und wartete, daß sie die Führung übernahm. Aus irgendeinem Grund hatte sie sich in den Kopf gesetzt, daß sie in dieser Nacht die Entscheidungen traf – zu diesem Schluß war er jedenfalls gekommen, als er ihr eben befehlen wollte, endlich ihre Kleider auszuziehen und sie ihm zuvorgekommen war. Solange er bekam, was er wollte, war er zufrieden.
    Das Mondlicht spendete gerade genug Licht, daß er sehen konnte, wie rot sie wurde. Sie versuchte, trotzig und nicht ängstlich zu blicken, aber er wußte, daß sie sich sorgte. Sie stand aufrecht und steif wie ein Speer vor ihm, und ihre Hände ballten sich an ihren Seiten. Oh, ja, sie war einfach perfekt.
    Ganz offensichtlich erwartete sie, daß er etwas tat, doch als er nicht nach ihr griff, entspannte sie sich langsam.
    Brenna fragte sich gerade, warum er seine Kleider nicht ablegte. Erwartete er, daß sie es für ihn tat? »Wünscht Ihr vielleicht, daß ich Euch beim Auskleiden behilflich bin?« erbot sie sich. »Ich habe gehört, daß Frauen in England ihren Männern manchmal dabei zur Hand gehen.«
    Connor hatte nichts dagegen. Warum sollte er ihr heute nacht nicht tatsächlich ihren Willen lassen?
    »Wollt Ihr, daß ich Euch ausziehe, Connor?«
    Er setzte schon zu einer Antwort an, als er es sich anders überlegte. Was eben funktioniert hatte, konnte noch einmal funktionieren, und so nickte er nur.
    Brenna sog bebend die Luft ein. Es dauerte einen Moment, bis sie genug Mut gesammelt hatte, nach seinem Gürtel zu greifen. Ihre Zehen streiften seine Füße, und in dem Moment, in dem die Kordel sich löste und sein Plaid zu Boden zu rutschen begann, wich sie hastig einen Schritt zurück.
    Er trug nichts darunter! Da sie dumm genug gewesen war, hinzusehen, bemerkte sie es sofort, so daß sie ihren Blick erst einmal auf sein Kinn richten mußte, damit sich ihr Herz wieder ein wenig beruhigen konnte. Am liebsten wäre sie sofort bis nach England zurückgerannt.
    »Connor, seid Ihr sicher, daß das geht?«
    Ihre Verblüffung amüsierte ihn. Sie war so unschuldig, so jung!
    Endlich bewegte Connor sich. Er streckte den Arm aus, zog sie sanft an sich und nahm sie in die Arme. Sein Kopf legte sich auf ihren Scheitel. »Ja«, versprach er

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