Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
Vom Netzwerk:
lassen, solange fünf Männer, die sich schlafend stellten, die Ohren spitzten. Nur … wie sollte sie ihn daran hindern? Connor sah ganz und gar nicht so aus, als wollte er noch länger vernünftig sein. Seine Haltung war drohend, seine Stirn finster gefurcht, und wenn sie darüber nachdachte, dann hatte er ihr eigentlich ziemlich viel Zeit gegeben, sich zu beruhigen. Er war bereit gewesen, sie zu trösten und ihr Zuversicht einzugeben, und auch wenn es nicht funktionierte, mußte sie doch wenigstens den Versuch anerkennen. Welcher Mann, den sie kannte, würde sich so lange gedulden?
    Die Erkenntnis entlockte ihr ein Lächeln. Guter Gott, er hatte in der Tat alles versucht, um ihr die Furcht zu nehmen, und sie hatte es nicht einmal bemerkt! Sie seufzte zufrieden. Ihr Gemahl schien doch nicht der schlechteste zu sein.
    Und daher sollte sie jetzt auch keinen Widerstand mehr leisten. Nein, sie würde lieber entgegenkommend sein. Wenn sie es geschickt anstellte, würde er vielleicht nicht einmal merken, daß sie ihren Willen bekam …
    Brenna nahm seine Hand, als er sich gerade bücken wollte, um sich die Stiefel auszuziehen, griff nach der Decke, die auf dem Boden lag und flüsterte: »Bitte. Kommt mit.«
    »Was ist denn nun schon wieder?« bellte er.
    »Es ist eine englische Tradition. Die Frauen machen das Hochzeitsbett. Immer.«
    Sie konnte sehen, daß er ihr nicht glaubte, doch sie entfernte sich einfach von ihm, bevor er protestieren konnte. Am Rand der Lichtung blieb sie stehen, schenkte ihm ein Lächeln, das, wie sie hoffte, auffordernd war, und verschwand im Wald.
    Connor regte sich nicht. Er stand mit gespreizten Beinen und in die Hüften gestemmten Händen vor seiner Schlafstatt und starrte ihr hinterher. Dann begann er, bis zehn zu zählen. Sobald er fertig war, würde er dieses freche Ding entweder in Frieden lassen oder hinter ihr herrennen und sie leidenschaftlich und erbarmungslos lieben.
    »Von so einer Tradition habe ich noch nie gehört«, bemerkte Quinlan genüßlich. Der Krieger saß mit dem Rücken an einen Baum gelehnt auf dem Boden und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Wenn du noch ein Wort sagst, dann bring ich dich um, das schwöre ich.«
    Quinlan schien nicht im mindesten eingeschüchtert. »Denkt Ihr nicht, Ihr solltet Euch besser schlafen legen, bevor es Zeit wird, aufzustehen?«
    Connor machte einen drohenden Schritt auf seinen Freund zu. Quinlan richtete sich sofort gerade auf. »Sie will nur ein bißchen Zweisamkeit, Connor. Deswegen hat sie Eure Decke mitgenommen.«
    »Das weiß ich selbst«, fauchte Connor. Das stimmte zwar nicht, aber er würde es Quinlan bestimmt nicht eingestehen.
    Ohne ein weiteres Wort machte er kehrt und verließ die Lichtung. Er fand Brenna am Ufer des Sees. Offenbar hatten sie sich im Kreis bewegt und waren nun wieder fast dort, wo sie angefangen hatten.
    »Habt Ihr vor, unser Bett in England zu machen?«

5
    »Das wird es auch tun«, antwortete sie.
    Das isolierte Fleckchen, das sie sich ausgesucht hatte, war ein ebenes Stück Nichts zwischen dichten Pinien. Es gab kaum genug Platz, um sich umzudrehen. Ihr jedoch schien es zu gefallen, und so beschloß er, ihr dieses eine Mal noch ihren Willen zu lassen, wenn es auch, wie er sich schwor, das letzte Mal sein würde. Trotzdem fand er es anstrengend, seinen aufkommenden Ärger zu unterdrücken und sich gleichzeitig die Stiefel in dieser winzigen Nische zwischen den Bäumen auszuziehen.
    Brenna breitete derweil die Decke auf dem Boden aus. Obwohl er erwartete, daß sie diese simple Arbeit bis in alle Ewigkeit ausdehnen würde, überraschte sie ihn, indem sie rasch fertig war.
    Anschließend zog sie ihre Schuhe aus und stand auf, um ihm entgegenzutreten. Als sie so dicht vor ihm stand, daß ihre Zehen sich berührten, hielt sie den Atem an, blickte ihm direkt in die Augen und wartete darauf, daß er sie berührte.
    Er regte sich nicht. Die wachsende Spannung erfüllte die Luft um sie herum, und Brenna wagte kaum zu atmen, während sie in seinen dunklen, undurchdringlichen Augen nach den ersten Anzeichen von Ärger suchte. Himmel, sie konnte das Schweigen nicht ertragen.
    »Ich wollte meine Kleider eigentlich anlassen.«
    Er schüttelte langsam den Kopf.
    »Aber dann dachte ich mir, daß ich sie wohl besser ausziehe«, flüsterte sie.
    Immer noch regte er sich nicht. Lag es daran, daß sie ihre Absicht verkündet hatte und er nun wartete, daß Taten folgten? Nun gut. Ihre Hände bebten, als sie den

Weitere Kostenlose Bücher