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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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warum Ihr mich immer wieder vertröstet?«
    »Komm zurück ins Bett. Dann sag ich es dir.«
    »Ach, Ihr schlaft doch nur wieder ein und dann –« Sie brach abrupt ab, als er sie aufhob und davontrug. Seine Haut fühlte sich so wunderbar glatt und warm an, daß sie sich am liebsten an ihn geschmiegt hätte, doch sie widerstand der Versuchung. Statt dessen schlang sie die Arme um seinen Nacken und sah ihm direkt in die Augen.
    »Warum hast du geweint?«
    »Weil ich an meine Familie denken mußte.«
    »Ich bin jetzt deine Familie.«
    Seine barsche Stimme tröstete sie tatsächlich, und sie wußte, daß sie vollkommen erschöpft sein mußte, um derart zu reagieren. Sie hatte eigentlich nicht vorgehabt, ihm ihre Sorgen zu beichten, doch die Art, wie er sie anstarrte, weckte in ihr das Bedürfnis, mit jedem Unsinn herauszuplatzen.
    »Ich habe Euch enttäuscht«, flüsterte sie.
    »Nein.«
    »Nein?«
    »Du hast mich nicht enttäuscht.«
    Sie wartete auf eine nähere Erklärung, die natürlich nicht kam … was sie auch nicht weiter überraschte. Im Grunde genommen brauchte sie auch keine; sie hatte ihn nicht enttäuscht, und das war die Hauptsache.
    Oh, ja, sie war so müde. Der Tag war lang und anstrengend gewesen. War es denn ein Wunder, daß sie sich so schrecklich gefühlsbetont benahm?
    Er trug sie zurück zu ihren Decken, und als sie sich von ihm abwenden wollte, zog er sie zurück in seine Arme und küßte sie lange und hart.
    Ihre Knie wurden weich. Als er sie losließ, sank sie anmutig zu Boden. Und bevor sie sich noch wieder aufrappeln konnte, hatte er sich neben sie gelegt, drehte sie so, daß sie mit dem Rücken an seiner Brust lag und hielt sie fest.
    Er dachte nicht daran, sie loszulassen. Connor wußte genau, daß sie sein Versprechen, ihr zu sagen, warum er sie heiratete, nicht vergessen hatte. Er wußte allerdings nicht, wie sie reagieren würde, wenn sie seine wahren Beweggründe kannte, und er hatte bestimmt keine Lust, ihr durch den finsteren Wald hinterherzujagen, falls sie ihm davonzulaufen versuchte. Frauen, so hatte er gelernt, konnten recht seltsam auf Dinge reagieren, die sie eigentlich nichts angingen. Sie neigten dazu, leicht beleidigt zu sein – zumindest war Jamie, Alecs Frau, so. Brenna schien noch viel empfindlicher zu sein. Nicht nur, daß sie leicht verletzt oder eingeschnappt war – sie hatte auch noch die Angewohnheit entwickelt, es ihm augenblicklich zu sagen. Oder was hatte ihre Bemerkung, sie habe ihn enttäuscht, sonst zu bedeuten?
    Es erstaunte ihn, daß sie seinen Rückhalt brauchte. Sie hatte nicht einmal versucht, ihre Verletzbarkeit zu verbergen. Ja, es erstaunte ihn, aber es erfreute ihn auch. In der Tat freute es ihn mehr, als er je für möglich gehalten hatte.
    »Connor, Ihr wolltet mir sagen –«
    »Ich wollte Söhne.«
    »Und Töchter«, ergänzte sie drohend.
    »Meinetwegen auch Töchter«, erwiderte er. »Ich habe dir den Grund schon vorhin gesagt.«
    Sie versuchte, sich umzudrehen, um ihn anzusehen, doch er hielt sie fest.
    »Aber das ist doch kein Grund. Jede Schottin hätte Euch Söhne gebären können.«
    »Aber du hast mich gefragt!«
    »Bitte, das ist doch lächerlich! Wir beide wissen, daß Ihr das Wort eines Kindes niemals so ernst nehmen würdet.«
    »Stimmt. Würde ich nicht.«
    »Erinnert Ihr Euch überhaupt noch daran? Ihr werdet doch bestimmt –«
    »Willst du mich eigentlich die ganze Nacht wachhalten?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich wollte auch nicht abschweifen. Ich frage mich, ob unsere Verbindung irgend etwas mit meinem Vater zu tun hat. Ist es so?«
    »Nein«, antwortete er. »Ich bekämpfe MacNare. Er hat Quinlans Familie vernichtet. Er hat ihr Haus in Brand gesteckt, ihre Felder verwüstet und ihr Vieh abgeschlachtet. Nur weil er ihr Land haben wollte. Ich hatte gerade von diesem Verbrechen erfahren, als ein anderer meiner Kundschafter kam, um mir eine ähnliche Scheußlichkeit zu berichten.«
    »Und weil Eure Männer Euch so treu ergeben sind, habt Ihr Euch aufgemacht, um die Schandtaten zu rächen.«
    »Genau.«
    »Dann muß es aber noch einen anderen Grund geben, denn in der Vergangenheit habt Ihr gewiß schon von anderen derartigen Verbrechen erfahren. Wenn Ihr jedesmal geheiratet hättet, dann wärt Ihr jetzt der Mann von zehn Frauen. Mindestens.«
    »Ich habe einen anderen Grund, aber ich will jetzt nicht darüber reden.«
    »Aber eines Tages werdet Ihr es mir sagen?«
    »Ja.«
    »Also gut. Erklärt Ihr mir dann wenigstens, was unsere Ehe

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