und die große Versoehnung
sich das Kinn. »Hat das alles … hat es etwas mit der Cantrip-Magie zu tun?«
Grandma lächelte überrascht. »Wie kommst du darauf?«
»Ich weiß es nicht genau«, erwiderte Dad. »Ich habe irgendwie gespürt, dass der Plan … nun, dass er etwas Wunderbares und Kostbares ist. Und … mir war, als müsse er etwas mit der Familienmagie zu tun haben, von der ich gehört habe.«
Grandma schenkte ihm einen bedeutungsvollen Blick aus ihren klaren grünen Augen. »Versuch einfach, für alles offen zu sein, mein Junge.«
»Ich habe also recht«, sagte Dad. Er lachte kurz auf. »Hm. Für alles offen sein … es klingt, als könne das eine Herausforderung werden.«
Grandma nickte. »Ottalie wird vielleicht etwas Hilfe brauchen, das alles zu verstehen.«
Dad rieb erneut sein Kinn.
»Ich gehe schnell und helfe ihr mit dem Tee«, sagte Grandma. »Und denk daran – für alles offen sein.«
Vor der Tür wartete Flame mit aschfahlem Gesicht auf sie. Sie packte den Arm ihrer Großmutter. »Ich muss unbedingt mit dir reden!«, flüsterte sie. Zusammen gingen sie ins Esszimmer und schlossen die Tür hinter sich.
»Ist das alles schrecklich!«, klagte Flame. »Was erzählen wir ihnen bloß?«
Grandma dachte kurz nach. Dann berichtete sie: »Dein Vater hat mich gerade gefragt, ob das alles mit der Familienmagie zu tun hat.«
Flame stöhnte auf.
»Schon gut«, sagte Grandma. »Unter den Umständen ist es wahrscheinlich besser, dass er Bescheid weiß. Er ist schließlich ein Cantrip.«
Flame verzog das Gesicht und schüttelte ratlos den Kopf. »Aber was erzählen wir bloß Mum?«
Grandma holte tief Luft. »Ich denke ihr solltet – wir sollten – besser ehrlich sein. Der Plan ist nicht länger geheim, und deine Mutter wird jede Menge Fragen haben. Sie wird sich wahrscheinlich ziemlich aufregen, also versuch du, so ruhig wie möglich zu bleiben.«
Als die Familie sich in der Bibliothek wiedertraf, setzten sich alle auf ihre alten Plätze. Grandma goss den Erwachsenen frisch aufgebrühten Tee ein und reichte den Mädchen Gläser mit Saft.
In der einen Hand hielt Mum den Plan, in der anderen Georges Brief.
»Verstehe ich das richtig«, begann sie, »ihr sagt, ihr habt den Brief hinter Mims Porträt gefunden?«
Die Schwestern nickten.
»Und dann habt ihr begonnen, nach dem Kästchen zu suchen, wie der Brief es euch geraten hat?«
»Ja«, erwiderten die Mädchen.
»In dem Brief heißt es, wenn ihr das Kästchen gefunden hättet, solltet ihr seinen Inhalt mit eurem Leben beschützen.«
»Ja«, sagten die Mädchen wieder.
»Wisst ihr, warum ihr es mit eurem Leben beschützen solltet?«
Flame, Marina und Flora schüttelten die Köpfe.
Sky hatte den Blick gesenkt und überlegte. Dann meldete sie sich zu Wort. »Ich erinnere mich. Charles hat auch nach dem Kästchen gesucht. Wir mussten dafür sorgen, dass er es nicht bekommt.«
Als sie das sagte, stöhnten ihre Schwestern auf.
»Das Unheil nimmt seinen Lauf …«, murmelte Marina.
Mum lachte ungläubig. »Charles? Warum wollte er das Kästchen haben?«
Sky blinzelte. Sie hörte ihre Schwestern zischen: »Nicht, Sky!«, aber sie versuchte, sich zu erinnern. Warum hatte Charles nach dem Kästchen gesucht? Ach ja, jetzt fiel es ihr wieder ein.
Sky blinzelte wieder. »Glenda wollte es haben.«
»Glenda?« Mum keuchte. »Was hat das alles mit ihr zu tun?«
»Sie will natürlich das Geheimnis, wie sie ihre Kräfte verstärken kann«, erwiderte Sky. »Sie hat Charles befohlen, ihr das Kästchen zu besorgen, weil der Plan darin war.«
Jetzt war es an Mum, verwirrt zu blinzeln.
»Was für Kräfte? Wovon redest du da?«
Mum sah hilfesuchend Dad an. Der rieb sich das Kinn und starrte in die Flammen des Kaminfeuers.
»Colin, verstehst du das etwa?«, fragte Mum.
Dad wandte sich zu ihr. Er holte tief Luft, dann sagte er mit ruhiger Stimme: »Erinnerst du dich, wie ich dir erzählt habe, dass es heißt, wir Cantrips hätten magische Kräfte?«
Mum hob ungläubig eine Augenbraue. »Vor Jahren, als wir uns kennengelernt haben. Ich habe es nicht weiter ernst genommen. Warum?«
»Nun ich denke, das hier hat etwas mit besagter Magie zu tun«, sagte Dad.
Mum lachte. »Was, meinst du etwa Hexen und Zauberer und den ganzen Quatsch?«
Dad nickte. »Hm.«
»Du behauptest also, die Mädchen hätten diese Magie entdeckt?«
Dad nickte erneut. »Vielleicht.«
»Aber ich verstehe nicht, was Glenda und Charles damit zu tun haben sollen«, meinte Mum.
»Ich ebenso
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