und die große Versoehnung
aus Verenas klaren blauen Augen traf Glenda mitten ins Herz. Ja, dachte sie. Ich weiß, wo ich anfangen muss.
Auf Cantrip Towers saß die Familie am Küchentisch.
Mums Miene war wie versteinert. Dad wirkte besorgt. Ebenso die Cantrip-Schwestern, die sich ängstliche Blicke zuwarfen. Und Grandma sah sehr müde aus.
»Ich weiß einfach nicht, was ich denken soll«, sagte Mum und rieb sich die Stirn. »Aber ich weiß, dass ich nicht glücklich über das alles bin.« Sie sah ihre Töchter an und sagte: »Ich möchte gerne, dass ihr noch mal von vorn beginnt und uns alles erklärt, was passiert ist.«
Flame und ihren Schwestern rutschte das Herz in die Hose.
»Ich werde euch diesmal nicht unterbrechen«, versprach Mum. »Ich werde euch zuhören, und ich möchte, dass ihr nichts auslasst. Ich bin sicher, eurem Vater geht es ebenso.«
Colin Cantrip nickte.
Flame, Marina, Flora und Sky erklärten ihren Eltern, wie jede von ihnen an ihrem neunten Geburtstag ihre besondere Kraft erhalten hatte und wie Glenda sie im Juni während des Schulkonzerts zum ersten Mal angegriffen hatte. Und wie sie den Magischen Kreis zu ihrer Verteidigung benutzt hatten.
Mum und Dad erinnerten sich an das Konzert und wie eine Saite von Floras Bogen gerissen war und sie im Gesicht verletzt hatte.
»Und ihr behauptet, dass Glenda dafür verantwortlich ist, dass die Saite gerissen ist?«, fragte Mum perplex.
»Ja«, erwiderte Flame. »Während wir spielten, schleuderte sie die ganze Zeit ihre dunkle Magie auf uns.«
Mum blinzelte. »Das scheint völlig unmöglich«, sagte sie leise. »Es hätte doch jemandem auffallen müssen, wenn sie wirklich diese dunklen Kräfte auf euch geschleudert hätte.«
Die Cantrip-Schwestern schüttelten die Köpfe.
»Nein, Mum«, erwiderte Marina. »Das ist doch gerade der Punkt. Nur Menschen mit magischen Fähigkeiten hätten sehen können, was wirklich vor sich ging. Da weder du noch Dad welche haben, habt ihr nicht mehr gesehen als alle anderen auch, die dort saßen.«
Mum sah zu Grandma. »Hast du sehen können, was passierte, Marilyn?«
»In der Tat, aber ich war leider nicht in der Lage einzugreifen«, sagte sie. »Die Mädchen haben ihre Sache sehr gut gemacht und nicht nur Glendas Angriff pariert, sondern auch noch phantastisch gespielt.«
»Also was genau ist dieser Magische Kreis?«, fragte Dad.
Flame erklärte, wie die Mädchen sich in einem Kreis aufstellten, wobei ihre Positionen den Himmelsrichtungen der vier Elemente entsprachen – Osten, Süden, Westen und Norden. Und wie sie ihre Energien auf die Mitte des Kreises richteten. »Wenn wir zusammenarbeiten und unsere Kräfte im Gleichgewicht sind, entsteht ein wundervolles blaues Licht«, erzählte sie. »Dieses Licht wurde zu einem Schutzschild, der uns von allen Seiten umgab, so dass noch nicht einmal Glendas Kräfte ihn durchdringen konnten.«
Mum und Dad starrten Flame an, dann tauschten sie verblüffte Blicke.
Dad rieb sich das Kinn mit der Hand und sagte: »Ihr sagt also, dass ihr Mädchen stärker als Glenda seid, wenn ihr den Kreis benutzt.«
»Ja«, erwiderte Flame.
»Aber ihr wärt sehr angreifbar, wenn ihr auf euch allein gestellt wärt.«
Flame nickte. »Ja, das könnte sein.«
Dad runzelte die Stirn.
Als Flame davon erzählte, wie Glenda Cantrip Towers angegriffen hatte, begann Mum zu weinen. Alle warteten nervös, während Marina aufstand, um ihr ein paar Taschentücher zu holen.
Mum zog einige aus der Packung und sagte zwischen zwei unterdrückten Schluchzern: »Erzähl weiter.«
»War das zu der Zeit, als das Dach undicht war?«, fragte Dad.
»Ja«, antwortete Flame. »Glenda hat ihre dunkle Magie benutzt, um Löcher in das Dach zu machen und das Wasser herbeizurufen. Sie wollte, dass das Dach einstürzt, weil sie wusste, dass wir nicht genug Geld hatten, um es reparieren zu lassen. Dann wärt ihr gezwungen gewesen, Cantrip Towers zu verkaufen.
»Das Wasser war überall«, erinnerte sich Dad. »Es fühlte sich an, als wäre das Haus verflucht.«
»Das war es ja auch«, sagte Flame. »Glenda war entschlossen, Cantrip Towers zu bekommen.«
»Diese Frau ist der Teufel in Person«, meinte Mum. »Sie macht vor nichts halt.«
»Gott sei Dank kam MrsDuggery, um uns zu helfen«, sagte Flora.
»MrsDuggery?«, fragte Mum erstaunt und trocknete ihre Tränen. »MrsDuggery hat auch magische Kräfte?«
»Sie ist eine Cantrip mit ganz besonderen magischen Kräften, Mum«, sagte Flora.
»Aber sie ist steinalt!«, rief
Weitere Kostenlose Bücher