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und die große Versoehnung

und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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passiert war.
    Dad sah sie abwartend an, Mum weinte.
    »Na ja, Sky stand ein bisschen nah am Portal und Charles auch«, sagte Flame. »Und beide fielen hinein.«
    »Aber George Cantrip brachte sie zurück«, ergänzte Marina schnell.
    »George Cantrip?«, echote Dad.
    »Ja, der junge Mann, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist, derjenige, der uns den Brief geschrieben hat«, sagte Flora.
    Dad rieb sich den Kopf und starrte vor sich auf den Wohnzimmertisch.
    Mum schluchzte lauthals. »Sky hätte für immer verloren sein können!«
    Womit sie vollkommen recht hatte. Allen wurde das Herz schwer, als sie darüber nachdachten. Doch Dads Neugier war damit noch nicht gestillt. Erneut war er es, der nachhakte: »Und was passierte dann?«
    Flame beantwortete seine Frage. »Das Letzte war der Geist an Halloween.«
    Mum trocknete ihre Tränen und sah Flame erschöpft an.
    »Also das hast du selbst erlebt, Ottalie«, meinte Dad. »Erinnerst du dich an den eisigen Hauch, den du an dem Morgen gespürt hast, als die Arbeiter mit der Bohrung begonnen haben?«
    »Ja«, sagte sie leise. »Daran erinnere ich mich.«
    »Und wie die Lampen ausgingen, als Verena da war?«, fügte Flame hinzu.
    »Und wie kalt es wurde, wenn der Geist in der Nähe war?«, sagte Flora.
    »Ja«, antwortete Mum. Auch sie erinnerte sich an diese Dinge.
    Nun war es an Flame zu erklären, wie sie herausgefunden hatten, dass sie in das Portal gehen mussten, um Margaret Cantrip zu treffen. »Wir erkannten, dass der einzige Weg, Margarets Geist seinen Frieden zu schenken, der war, die Gefühle zu verändern, die sie für ihren Bruder Sidney empfand. Eifersucht und das Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein, trieben sie an – genau wie Glenda. Ich wusste, dass ich Margaret das Foto zeigen musste, das ich gefunden hatte, um zu ihr durchzudringen.«
    Mum und Dad tauschten erschrockene Blicke, als Marina und Flora erzählten, wie die Mädchen das Portal geöffnet hatten und hineingegangen waren.
    »Wir reisten zurück in der Zeit und trafen Margaret«, sagte Marina. »Sie war echt fies, aber als Flame ihr das Foto zeigte, auf dem sie und Sidney als Kinder zu sehen waren, erinnerte sie sich daran, wie sehr sie einander einst geliebt hatten. Es nahm die verletzten Gefühle und die Bitterkeit.«
    »Deswegen wollte sie uns nicht mehr weh tun, und sie half auch Glenda nicht, obwohl die das von ihr verlangte«, ergänzte Flora.
    »Aber es war nicht so einfach, zurück nach Hause zu kommen«, sagte Flame leise. »Wir kehrten zu spät in das Portal zurück, und die Tür in unsere Zeit hatte sich beinah geschlossen. Wir verdanken es Charles, dass sie lange genug offen blieb.«
    Als Mum das hörte, schrie sie entsetzt auf. Auch Dad war sichtlich aufgewühlt. Er nahm Mum in den Arm.
    »Charles hat uns gerettet, Mum«, sagte Sky.
    »Er gehört jetzt zu den guten Cantrips«, sagte Flora. »Er arbeitet nicht mehr für Glenda, und wir können ihm trauen.«
    Mum ließ das Gesicht in die Hände sinken und schluchzte. Alle anderen schwiegen bestürzt. Sie hatten sie noch nie so aufgelöst gesehen.
    Sky hielt die Hand ihrer Großmutter. Flora und Marina wechselten traurige Blicke.
    Flame dagegen konzentrierte sich auf die Geschichte, die es zu erzählen galt. »MrsDuggery hat uns ebenfalls gerettet«, meinte sie.
    Dad verzog das Gesicht. »Warte mal, war das der Morgen, als ich nach unten kam, um Bert rauszulassen, und Charles und MrsDuggery in der Küche saßen und Kaffee tranken?«
    »Genau«, sagte Flame lächelnd. »Sie haben dich ganz schön erschreckt, oder?«
    Dad nickte mit dem Kopf. »Das kann man wohl sagen. Ich habe bis heute nicht herausgefunden, wie sie ins Haus gekommen sind. Ich bin mir sicher, dass ich alle Türen abgeschlossen hatte.«
    »Eine verschlossene Tür hält MrsDuggery nicht auf«, sagte Sky kichernd. »Sie kommt überallhin.«
    Mum schnäuzte sich laut, dann sah sie ihre Töchter an. Ihr Gesicht war vom Weinen verquollen, und sie sah sehr aufgewühlt aus. Mit fester Stimme sagte sie: »Ich habe mir eure Geschichte angehört, und ich bleibe bei dem, was ich euch gestern gesagt habe: Ich verbiete euch, jemals wieder Magie anzuwenden.«
    Dad sah seine Töchter mitfühlend an. Sie saßen niedergeschmettert da und starrten mit leeren Blicken vor sich hin.
    »Colin, du wirst mich in dieser Sache unterstützen!«, rief Mum. »Es steht außer Frage, in welch großer Gefahr sich die Mädchen befunden haben. Sie dürfen auf keinen Fall noch mehr Magie anwenden.

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