und die große Versoehnung
Niemals.«
Dad schwieg und rieb sich das Kinn.
»Colin!«, sagte Mum scharf.
»Ja, Ottalie, ich habe gehört, was du gesagt hast«, entgegnete er nicht minder scharf.
Mum wandte sich an Grandma und sagte vorwurfsvoll: »Und ich bin sehr aufgebracht, dass du das alles zugelassen hast, Marilyn, und uns nichts von den magischen Kräften der Mädchen erzählt hast.«
Grandma guckte, als habe man ihr ins Gesicht geschlagen. Marina und Flora, die hinter ihr standen, funkelten ihre Mutter wütend an. Sky war auf ihrem Stuhl zusammengesunken.
Mit hochrotem Kopf rief Flame: »Du hast uns nicht zugehört, Mum!«
»Ich habe sehr genau zugehört!«, brüllte Mum zurück.
»Du glaubst vielleicht, du hättest uns zugehört, aber du hast absolut nichts verstanden!«, schrie Flame.
»Wie kannst du es wagen, so mit mir zu reden?«, rief Mum.
Dad sprang auf und streckte besänftigend die Arme aus. »Das reicht, finde ich.«
Flame brach in Tränen aus. »Der Punkt ist doch, nicht wir entscheiden uns für die Magie – sie findet uns. Es gibt etwas, das wir noch tun müssen, um unsere Aufgabe zu erfüllen.«
»Wir müssen den Schatz finden, Mum!«, rief Sky aufgeregt.
»Ich verbiete euch, weiter Magie anzuwenden!«, schrie Mum. Keine Magie mehr! Habt ihr verstanden?«
Sky brach in Tränen aus. »Dann werden wir den Schatz niemals finden!«
»Jetzt wo der Plan verschwunden ist, würden wir es wahrscheinlich eh nicht schaffen«, sagte Flame niedergeschlagen.
Marina und Flora wischten sich über die Augen.
»Und ich finde, du warst schrecklich gemein zu Grandma!«, fuhr Flame fort. »Du gibst ihr für alles die Schuld, was passiert ist, dabei hat sie nur geholfen, uns zu beschützen!«
Und damit marschierte sie aus der Küche und knallte die Tür hinter sich zu.
Grandma stand von ihrem Stuhl auf und sagte mit zittriger Stimme: »Ich gehe besser auf mein Zimmer und lege mich eine Weile hin.« Auch sie verließ die Küche.
Marina, Flora und Sky folgten ihr.
Mum und Dad blieben allein zurück, die Gesichter bleich vor Schock.
»Ich kann einfach nicht glauben, in welcher Gefahr unsere Kinder geschwebt haben«, sagte Mum und begann aufs Neue zu schluchzen. »Es ist schrecklich, sich vorzustellen, was alles hätte passieren können.«
Dad stand auf, ging zum Fenster und betrachtete die kahlen Bäume im Garten. Nach einer Weile drehte er sich zu Mum um und sagte: »Ich verstehe dich nicht, Ottalie. Du scheinst zu wissen, dass die Mädchen in Gefahr gewesen sind, dabei glaubst du noch immer nicht richtig an magische Kräfte!«
Mum schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, was ich denken soll, Colin«, sagte sie leise. »Das hier stellt alles in Frage, woran ich jemals geglaubt habe. Ich habe keinerlei Erfahrung mit magischen Kräften. Anscheinend hören und sehen die Mädchen Dinge, die ich nicht wahrnehme. Ich weiß nur, dass ich möchte, dass sie in Sicherheit sind.«
»Glaubst du nicht, dass etwas existieren kann, selbst wenn du es weder sehen noch fühlen kannst?«, fragte Dad.
Mum seufzte. »Lass es mich so formulieren: Ich bin inzwischen der Idee gegenüber aufgeschlossener.« Sie sah Dad fragend an. »Ich schätze, da du ein Cantrip bist, kannst du mehr damit anfangen.«
Er nickte. »Vielleicht ist das so. Vieles von dem, was die Mädchen erzählt haben, hat mich schockiert, und ich finde den Gedanken unerträglich, dass sie in so großer Gefahr waren, aber ein Teil von mir wusste die ganze Zeit über, dass es real war. Ich habe alles geglaubt, was sie uns erzählt haben. Komisch, ich weiß.«
Er streckte die Hände aus und wackelte mit den Fingern. »Ich wüsste gerne, wie es sich anfühlt, wenn Magie durch deine Hände fließt. Ziemlich spektakulär, schätze ich.«
Mum stand vom Tisch auf, ging zu ihm und berührte seinen Arm. »Es tut mir so leid, dass deine Mutter sich meinetwegen aufgeregt hat«, sagte sie sanft.
Dad sah ihr in die Augen. »Deine Worte haben sie verletzt.«
»Das ist mir klar«, erwiderte Mum. »Ich gehe gleich zu ihr und entschuldige mich. Ich weiß doch, wie sehr sie die Mädchen liebt. Eben war ich sehr wütend und hatte große Angst, deshalb bin ich ihr gegenüber unfair gewesen.«
»Es ist nicht nur, dass sie die Mädchen liebt«, sagte Dad, »Ma versteht das große Ganze auf eine Weise, die uns beiden verborgen ist. Wenn man die Umstände bedenkt, können die Mädchen sich glücklich schätzen, sie an ihrer Seite zu haben. Meine Mutter ist eine kluge Frau und würde nie etwas tun,
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