Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und die große Versoehnung

und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
Vom Netzwerk:
Familie – und auch der meinen – bliebe eine Menge Schmerz und Peinlichkeit erspart, wenn du mir das Geld zurückgeben würdest, von dem ich glaube, dass du es mir weggenommen hast.«
    Sie wartete wieder. Glenda schwieg, sie starrte vor sich hin.
    »Wenn du es bis Weihnachten zurückgibst, werde ich Stephen und Zoe gegenüber nicht erwähnen, was passiert ist, und die Sache wird nicht weiter verfolgt werden.« Marilyns Stimme gewann an Stärke. »Sollte das Geld jedoch nicht auf meinem Konto eingehen, werde ich die Behörden einschalten, um es zurückzubekommen. Wir haben inzwischen ausreichend Beweise, um vor Gericht zu ziehen.«
    Noch immer erwiderte Glenda nichts.
    Marilyn Cantrip seufzte. Dann sagte sie ruhig und beherrscht: »Du hast vielen Menschen weh getan, Glenda. Doch so schlimm das auch sein mag, ich würde es sehr begrüßen, wenn unsere Familien endlich Frieden schließen würden. Gib das Geld zurück, und wir vergessen die Sache. Wenn du dir ein neues Leben mit deiner Familie aufbauen möchtest, empfehle ich dir, dich von deiner Verbitterung und der dunklen Magie zu verabschieden. Wer anderen nur mit Zorn begegnet, steht am Ende ganz allein da. Wir sind beide älter geworden und ich hoffe, etwas weiser. Unsere Familien sind sich im letzten halben Jahr nähergekommen, und wie es scheint, haben sich die Mädchen und Verena inzwischen angefreundet. Sie sind die neue Generation. Sie verfügen über mächtige Magie und müssen lernen, sie weise und zum Wohle aller einzusetzen. Sie brauchen Führung und Liebe.«
    Glenda hob den Blick, und ihre blauen Augen sahen Marilyn aufmerksam an. Ihr Ausdruck jedoch blieb unbewegt, und sie schwieg weiter.
    »Nun, ich habe gesagt, wozu ich hergekommen bin«, meinte Marilyn mit einem kleinen Lächeln. »Wie es jetzt weitergeht, liegt ganz bei dir.«
    Sie stand vom Sofa auf und ging auf die Tür zu. Glenda saß da wie erstarrt und sah ihr nach.
    »Ich finde allein raus«, versicherte Marilyn.
    Kurz darauf ließ sie den Motor ihres Wagens an und fuhr davon.
    Ich habe ihr die Meinung gesagt!, dachte sie mit einem zufriedenen Lächeln. Ich habe es wirklich getan! All diese Jahre und all diese schrecklichen Dinge, die passiert sind – und das kommt am Ende dabei raus. Gib es zurück, oder du riskierst, die Liebe und die Achtung deiner Familie zu verlieren.
    Nun gut, dachte sie. Ich muss einfach abwarten. Es sind noch sechs Tage, bis Stephen und Zoe an Heiligabend nach Hause kommen. Ich frage mich, was Glenda tun wird.
    Während sie die Straße nach Hause entlangfuhr, atmete Marilyn Cantrip erleichtert auf.
     
    »Wo bist du gewesen, Grandma?«, fragte Flame, als ihre Großmutter zurück in die Küche von Cantrip Towers kam.
    »Ich war bei einer alten Bekannten.«
    »Bei wem denn?«, fragte Flame.
    Grandma lächelte. »Errätst du es nicht?«
    Flame verzog das Gesicht. »Glenda?«
    »Hm.«
    Flame stand der Mund offen. »Wahnsinn! Hast du dich denn auch sicher gefühlt?«
    »Ja, das habe ich. Ich glaube, Verena könnte recht haben und Glenda hat sich geändert.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sehr wenig. Dafür habe ich umso mehr geredet und sie aufgefordert, mir bis Weihnachten mein Geld zurückzugeben«, erwiderte Grandma. »Jetzt werden wir abwarten müssen, was passiert.«
    Ein besorgter Ausdruck glitt über Flames Gesicht. »Der Plan ist noch immer nicht aufgetaucht«, sagte sie. »Wir alle warten darauf, dass endlich etwas passiert.«
    »Hast du heute schon mit deiner Mutter gesprochen?«, wollte Grandma wissen.
    Flame schüttelte den Kopf. »Ich habe nur so wenig wie nötig mit ihr geredet. Ich bin echt wütend auf sie, und den anderen geht es ebenso. Wir glauben, sie hat den Plan genommen und versteckt.«
    Grandma runzelte die Stirn. »Sie hat es abgestritten, und deine Mutter ist ein sehr ehrlicher Mensch. Sie würde euch deswegen nicht anlügen.«
    »Aber sie glaubt uns nicht, was wir ihr über die Magie erzählt haben, und das tut weh.«
    Grandma legte ihren Arm um Flames Schultern. »Aber ich glaube euch, Liebes. Und ich weiß, dass eure Mutter genauso leidet wie ihr, also sei nicht zu hart zu ihr.«
     
    Abgesehen von der Aussicht, dass ihre Großmutter vielleicht ihr Geld zurückbekommen würde, und der Freude über die baldige Heimkehr von Zoe und Stephen, war die Stimmung der Cantrip-Schwestern äußerst niedergeschlagen. Sie wanderten mit langen Gesichtern und schweren Herzen umher, ihre Sorge wegen des verschwundenen Plans wurde immer größer, schließlich

Weitere Kostenlose Bücher