und die große Versoehnung
das ihrer Familie schaden könnte.«
Mum seufzte erneut. »Ich weiß. Das sehe ich auch so.«
Eine Weile standen sie Seite an Seite vor dem Küchenfenster und sahen dem Schneetreiben draußen zu. Dann verließ Mum die Küche und ging zu Grandma in den ersten Stock.
Grandma stattet Glenda einen Besuch ab
Der Rest des Tages verlief ruhig. Die Cantrip-Schwestern waren ganz geschafft von der langen Auseinandersetzung und blieben lieber in ihren Zimmern. In der Küche buken Grandma und Mum Brot und bereiteten etliche Leckereien für das Weihnachtsfest vor. Dad machte sich auf den Weg ins Büro.
Das Abendessen war ebenfalls das ruhigste, an das sie sich erinnern konnten. Die vier Mädchen saßen mit verschlossenen Mienen am Tisch. Mum versuchte, ein Gespräch in Gang zu bringen, aber keine ihrer Töchter antwortete ausführlicher als unbedingt nötig. Dad war ungewöhnlich still. Auch er machte ein langes Gesicht. Und Grandma wirkte abgelenkt.
Nach dem Abendbrot, als die Mädchen bettfertig waren, setzte sich Grandma mit ihnen in Flames Zimmer zusammen.
»Ich verstehe, warum eure Mutter sich so aufregt«, sagte sie zu ihnen. »Ihr müsst versuchen, sie zu verstehen. Mütter haben einen starken Beschützerinstinkt, und sie hat nun mal Angst, dass euch etwas Schreckliches zustoßen könnte.«
»Sie war nicht sehr nett zu dir«, meinte Sky.
»Und dafür hat sie sich bei mir entschuldigt«, erwiderte Grandma. »Ich war aufgebracht deswegen, ich weiß. Aber wir haben miteinander geredet und uns wieder versöhnt. Ich denke, eurer Mutter ist klargeworden, dass ich versucht habe, euch zu helfen.«
»Dad scheint das alles viel besser zu verstehen als Mum«, sagte Flora.
Grandma lächelte. »Er ist ein Cantrip. Die Magie steckt in seinen Knochen. Vielleicht fällt es ihm deshalb leichter, zu verstehen. Eurer Mutter ist bisher nie Magie begegnet. Sie ist einfach kein Teil ihres Lebens. Den meisten Menschen geht das so.«
Flame nickte und seufzte. Dann fragte sie.
»Was unternehmen wir jetzt wegen Glenda?«
»Wie meinst du das?«
»Na ja, da ist zum Beispiel das Geld, das sie dir gestohlen hat«, sagte Flame. »Wir müssen es zurückholen. Und wir müssen verhindern, dass sie uns noch mal weh tut.«
Grandma blickte nachdenklich.
Flame ergänzte: »Komisch ist, dass Verena mir heute Morgen erzählt hat, Glenda sei anders als sonst.«
»Anders?«, fragte Grandma.
»Ja, ganz still und in sich gekehrt«, berichtete Flame. »Und sie ist viel netter.«
»Netter? Das hört sich nicht nach der Glenda an, die wir kennen!«
Sie lachten alle.
»Verena glaubt, ihre Großmutter sei einsam«, fügte Marina hinzu. »Sie nimmt an, dass Glenda gerne auf Eichenruh bleiben würde, wenn Zoe nächste Woche zurückkommt.«
»Verena hat Glenda erzählt, dass Mum und Dad das mit unseren magischen Kräften rausgefunden haben«, sagte Flame.
»Das zeigt mal wieder, dass nichts für immer verborgen bleibt«, sagte Grandma.
»Also was ist jetzt mit deinem Geld?«, fragte Flame. »Hast du einen Plan?«
Bevor Grandma die Frage beantworten konnte, warf Sky ein: »Muss Glenda ins Gefängnis?«
Grandma schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Liebes.«
»Das geschähe ihr recht«, meinte Sky. »Diese abscheuliche Frau! Ich hoffe, sie werfen sie in ein dunkles Verlies und lassen sie verhungern, mit lauter Ratten als Gesellschaft.«
Sie schüttelten sich alle. »Igitt!«, sagte Marina.
»Sky hat ganz recht, Glenda sollte für das bezahlen, was sie getan hat«, meinte Flora.
Grandma nickte mit ernster Miene. »Sie hat unglaublichen Schaden angerichtet«, sagte sie. Dann sah sie Flame an. »Ich habe mir über die Sache mit dem Geld so meine Gedanken gemacht.«
»Aber du willst es uns jetzt noch nicht verraten«, erkannte Flame.
Grandma lächelte. »Nein, noch nicht, aber ich verspreche euch, dass ich einen Plan aushecken werde.«
In dem Moment öffnete sich die Tür, und Mum kam herein. Sie wirkte verunsichert, da sie das Gefühl hatte, in etwas hereingeplatzt zu sein.
»Zeit fürs Bett«, sagte Grandma und stand auf.
Wenig später gingen Mum und Grandma gemeinsam ins Erdgeschoss.
»Flame hat mich gerade gefragt, was ich wegen des Geldes unternehmen werde«, erzählte Grandma.
»Was hast du darauf geantwortet?«
»Nun, ich habe es den Mädchen nicht verraten, aber ich schätze, das Beste wäre, Glenda damit zu konfrontieren – zu ihr zu gehen und mit ihr zu sprechen.«
Mum wirkte besorgt, als sie das hörte. »Aber wenn man
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