und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn

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goldenem Licht!, dachte sie. Dahinter sah sie ein helles, weißes Leuchten.
    »Wahnsinn!«, sagte Flora, die von oben nach unten und wieder zurück blickte.
    »Unfassbar!«, rief Grandma aus.
    »Es ist wunderschön!«, flüsterte Verena ergriffen.
    Glenda schluckte. Ich bin so froh, dass ich hier bin und diesen Moment mit den anderen teile, dachte sie.
    MrsDuggery sah sie alle an und lächelte ihr unergründliches Lächeln. »Bleibt konzentriert«, ermahnte sie sie. »Haltet den Magiefluss und schickt ein Gefühl von Liebe durch eure Hände.«
    Sie schwiegen wieder, während sie das Licht ansahen und sich auf ihre magischen Kräfte konzentrierten.
    Dann sagte MrsDuggery: »Nun möchte ich, dass ihr alle an die Familie denkt. An die ganze Familie. Ich möchte, dass ihr sie bittet, zu uns zu kommen und das wunderschöne goldene Licht mit uns zu teilen. Denkt an so viele Namen wie möglich – von lebenden Personen und solchen, die bereits von uns gegangen sind. Dann ruft sie und ladet sie ein, zu uns zu kommen.«
    Während die acht Frauen die Augen schlossen und an ihre Familie dachten, wurde das goldene Licht allmählich stärker.
    Als sie die Augen schließlich wieder öffneten, strahlte es blendend hell.
    Flame starrte in die Mitte des Kreises und blinzelte. In dem strahlend hellen Licht schien sich ein Umriss zu formen.
    »Da steht ein Mann«, murmelte Flame.
    »Ich sehe ihn auch«, sagte Verena.
    »Es ist, als liefe er über einen unsichtbaren Fußboden«, fügte Flora hinzu.
    Wer das wohl ist?, überlegte Grandma. Der Umriss des Mannes wurde schärfer. Er schien sich umzudrehen und die Cantrips außerhalb des Kreises zu mustern.
    Es war ein großer Mann mit breiten Schultern, rötlichem Haar und einem fröhlichen, bärtigen Gesicht. Er trug einen grauen Anzug, der ihm gut stand, und den steifen weißen Kragen, der zu Zeiten König Edwards VII . populär gewesen war.
    Sky stand vor Verblüffung der Mund offen. »Das ist Sidney Cantrip!«, rief sie und wollte auf ihn zulaufen, um ihn zu begrüßen.
    »Nicht bewegen, Sky!«, sagte MrsDuggery bestimmt. »Halte die Magie.«
    Als hätte er ihren Ruf gehört, drehte Sidney sich um, lächelte und winkte Sky zu.
    »Er winkt mir!«, rief sie. Mit ihrer rechten Hand winkte sie stürmisch zurück.
    Neben Sidney erschien die elegante Gestalt von Mim, seiner Frau. Er wandte sich ihr zu und lächelte liebevoll, als sie seinen Arm nahm. Sie trug einen langen Mantel aus Samt, ein langes Seidenkleid im Empirestil und einen breitkrempigen Hut, der an einer Seite mit Straußenfedern geschmückt war. Das Paar sah aus, als wären sie der Welt um 1910 entsprungen. Sie gingen langsam auf dem Kreisrund entlang.
    Flame konnte kaum glauben, was sie da sah, als ihr Ururgroßvater und ihre Ururgroßmutter an ihr vorbeischritten.
    Es ist nicht das Portal, aber es ist wie ein Portal, dachte sie. Also was sehen wir gerade? Sie scheinen uns wahrzunehmen. Können wir mit ihnen reden? Ich glaube nicht …
    Flame wurde durch zwei weitere Gestalten, die in dem goldenen Licht erschienen, von ihren Überlegungen abgelenkt.
    »Es sind Lily und Arthur!«, rief Grandma.
    »Sie sind es tatsächlich!«, keuchte Glenda.
    Lily Cantrip stützte sich anmutig auf den Arm ihres Ehemannes Arthur, während sie ihre Runde drehten. Auch Sidneys Vater war ein großer Mann. Er hatte graues Haar und einen feingestutzten Bart. Seine blauen Augen blickten freundlich, auch wenn er insgesamt ein wenig streng wirkte. Er trug einen langen schwarzen Frack mit einer Weste und einer Taschenuhr an einer Kette. Neben ihm ging Lily, eine kleine schwarzhaarige Frau mit blauen Augen, die ein Kleid aus rosafarbener Spitze trug. Es hatte Puffärmel, wie sie um 1890 modern gewesen waren. Der Urururgroßvater und die Urururgroßmutter der Cantrip-Schwestern und Verenas lächelten die Cantrips an, die außerhalb der Lichtkugel standen.
    Sie lächelten zurück und winkten ihnen zu.
    »Lily sieht winzig aus neben ihm«, sagte Flora lachend.
    »Es ist so unglaublich, dass wir sie sehen können!«, rief Marina begeistert.
    »Können sie uns sehen und hören, MrsDuggery?«, fragte Sky und wandte sich der alten Dame zu, die rechts von ihr stand.
    »Sie können uns sehen, aber nicht hören«, erwiderte MrsDuggery.
    »Es ist schon großartig genug, sie nur zu sehen!«, sagte Verena.
    Und wie irre ist es erst, dass ich sie alle vor mir sehe und trotzdem durch sie hindurch auch Flora ganz deutlich am anderen Ende des Kreises ausmachen kann,