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und die große Versoehnung

und die große Versoehnung

Titel: und die große Versoehnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheridan Winn
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gedrängt um den altmodischen Herd herum, der noch mit Holz befeuert wurde.
    Keine zehn Minuten später nahm die ganze Familie für das Mittagessen am Küchentisch Platz.
    Obwohl sie nun ein unfassbares, magisches Erlebnis mit den anderen verband, war es Glenda unangenehm, mit den Cantrips an einem Tisch zu sitzen. Mum und Dad waren äußerst zuvorkommend und höflich zu ihr, doch Glenda sah, dass auch sie sich etwas unbehaglich fühlten. Dankenswerterweise wärmten Mums köstliche Suppe und das leckere selbstgebackene Brot sie auf, und Glenda bemerkte plötzlich, wie hungrig sie war.
    Wenn ich ganz still hier sitze, werde ich gar nicht weiter auffallen, dachte sie.
    Verena, die neben ihr saß, lächelte ihr beruhigend zu.
    »Ihr müsst völlig durchgefroren sein«, sagte Mum. Sie schnitt sich ein Stück Käse ab und reichte die Platte weiter an Glenda.
    »Flame hat die Luft für uns aufgewärmt«, entgegnete Sky ganz sachlich und nahm sich noch ein Stück Brot.
    »Aber als wir mit der Magie fertig waren, war es wieder eiskalt im Turm«, ergänzte Flora.
    »Wie lange waren wir weg?«, wollte Marina wissen.
    »Ihr seid kurz nach zehn nach oben gegangen und jetzt haben wir halb zwölf«, sagte Mum. »Dann erzählt uns mal, was im Turm passiert ist!«
    Sich gegenseitig neckend und lachend, erzählten die Cantrip-Schwestern und Verena die Geschichte der goldenen Lichtkugel. MrsDuggery, Grandma und Glenda hörten ihnen zu. Hin und wieder trafen sich ihre Blicke, und sie lachten. Mum und Dad konnten kaum fassen, was sie da hörten. Es schien zu unglaublich.
    Alle nahmen sich einen Nachschlag von der Suppe, und als sie mit Essen fertig waren, durchströmte Glenda eine Ruhe und Gelassenheit, wie sie es nie zuvor erlebt hatte. Aber sie war auch sehr traurig. Die Cantrips waren eine liebenswerte Familie – das erkannte sie nun –, und sie fragte sich, warum sie je versucht hatte, ihnen weh zu tun.
    Mums besonderes Gespür verriet ihr, wie Glenda sich fühlte, und sie hatte Mitleid mit ihr. Sie ahnte, dass Glenda sich nun fragte, wie sie Stephen und Zoe gegenübertreten sollte, die in einer guten Stunde zurückerwartet wurden.
    Wir brauchen etwas Zeit allein mit ihr, dachte sie.
    »Wie wäre es, wenn ihr ein bisschen spielen geht, während wir unseren Kaffee trinken«, schlug sie deshalb vor.
    Verena sah man die Aufregung deutlich an. »Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis Mummy und Daddy kommen!« Sie warf Glenda einen fragenden Blick zu, die ihr zulächelte und sagte: »Geh ruhig.«
    Die fünf Mädchen stürmten aus dem Raum in Richtung Bibliothek, dicht gefolgt von Archie.
    Mum, Dad, Glenda, Grandma und MrsDuggery blieben mit ihrem Kaffee am Küchentisch sitzen und genossen die plötzliche Ruhe und den Frieden.
    Dann sah Mum Glenda an und fragte: »Hast du schon entschieden, ob du Stephen etwas erzählen wirst?«
    Glenda erwiderte ihren Blick unglücklich. »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, sagte sie sehr leise. »Ich mache mir große Sorgen, dass Stephen nie wieder mit mir reden wird, wenn er von der dunklen Magie erfährt. Er wird entsetzt von mir sein.«
    Der Gedanke hing in der Luft, und sie schwiegen.
    Dann fuhr Glenda fort: »Ich habe gehört, dass es dir und Colin schwergefallen ist, die magischen Kräfte eurer Töchter zu akzeptieren. Stell dir vor, wie Stephen reagieren würde, wenn er wüsste, was ich mit meinen angestellt habe.«
    Mum lehnte sich vor. »Hm, ich verstehe dein Dilemma«, murmelte sie nachdenklich. »Einerseits ist es an der Zeit, dass wir alle offen miteinander umgehen. Es ist Teil des Heilungsprozesses. Andererseits stellt sich die Frage, was es bringen würde, wenn Stephen und Zoe Bescheid wüssten.« Sie wandte sich an Dad. »Was meinst du dazu, Colin?«
    Er sah Glenda an. »Ich finde, es ist eine Menge passiert, und in den letzten paar Tagen hat es gewaltige Umwälzungen gegeben«, sagte er. »Und nun kommt mit Zoes Rückkehr eine weitere, große Veränderung auf dich zu. Wenn man das in Betracht zieht, ist es vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, deine Geschichte zu erzählen. Wenn ich du wäre, würde ich abwarten. Du wirst dich besser und stärker fühlen, wenn die Dinge sich gefunden haben – und du entscheidest, wann es so weit ist.«
    Marilyn Cantrip nickte und sagte: »Ich muss Colin zustimmen. Es ist viel passiert. Du bist gerade sehr durcheinander, und Verena geht es ähnlich. Ich würde es für den Moment auf sich beruhen lassen.«
    Glenda wischte sich eine Träne von der

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