und die neue Klasse
Tropfen, bevor es wie aus Eimern zu schütten begann. Von der folgenden Unterrichtsstunde bekam Nele so gut wie nichts mit. Sie musste die ganze Zeit an Josefines Drohung denken. Ohne Zweifel meinte sie es bitterernst.
Das achte Kapitel
spielt Nele in die vorderste Reihelässt die
falsche Katze aus dem Sackbeweist, dass Lehrer auch
nur ganz normale Menschen sindund sorgt ganz nebenbei
für ein tierisches Duettaus der Patsche helfen wird
das Nele allerdings nicht, aber erst einmal sind
Alle total plemplem!
Das wichtige Training vor dem Handballspiel gegen die Sophienschule begann mit einer Riesenpanne. Neles Sportzeug war verschwunden. Dabei war der Beutel, in dem Nele ihre Turnsachen aufbewahrte, eigentlich nicht zu übersehen. Er war ein Geschenk von Großtante Adelheid gewesen und knallbunt, mit einer roten Kordel zum Zubinden.
»Willst du schnell in die Burg laufen und den Beutel holen?«, fragte Frau Kussmund. »Wir fangen schon mal mit dem Aufwärmen an. Das hast du dann praktisch schon hinter dir.« Bis heute war Nele mit ihren Schulsachen immer sehr gewissenhaft gewesen, und die Lehrerin sah keinen Grund, Nele dafür zu bestrafen, dass sie ihr Sportzeug ein einziges Mal nicht eingepackt hatte.
Nele schüttelte energisch den Kopf. »Ich habe aber den Beutel gestern ganz bestimmt in der Schule gelassen«, sagte sie weinerlich.
Frau Kussmund runzelte die Stirn. Sie konnte es nicht leiden, wenn Schüler ihre Fehler nicht zugeben wollten. Aber da Nele neu war, konnte sie nicht wissen, dass Nele wegen so einer Sache niemals schwindeln würde.
»Sei nicht albern, Nele. Vergessen kann jeder etwas«, versuchte sie es freundlich. »Das ist wirklich kein Beinbruch. Oder glaubst du, die Heinzelmännchen haben deine Turnsachen versteckt?«
Nele schüttelte beschämt den Kopf. Ihre Oberlippe zitterte. »Zu Hause ist er nicht.« Gleich würde sie vor allen losheulen. Mit aller Macht versuchte sie, ihre Tränen zurückzuhalten.
Frau Kussmund seufzte.
Sie schloss den Magazinschrank auf und holte ein Mannschaftstrikot und eine Jogginghose hervor. Sogar ein paar ausgelatschte Sportschuhe in Neles Größe fand sie. »Ganz große Ausnahme«, sagte sie streng.
»Danke schön, Frau Kussmund.« Nele lächelte ihre Sportlehrerin dankbar an.
Als sie zum Aufwärmen ihre Runden in der Halle drehten, steckten Josefine und ein paar andere Mädchen die Köpfe zusammen und kicherten.
»Todschick siehst du in den Klamotten aus, Burgwanze«, stichelte Josefine boshaft, als Nele an ihr vorbeispurtete. »Trägt man das so in eurer Gruft?«
Nele antwortete nicht. Aber erneut spürte sie dieses flaue Gefühl im Bauch. Und diesmal wollte es gar nicht wieder weggehen.
Beim anschließenden Trainingsspiel strengte sich Nele besonders an, um Frau Kussmund zu beweisen, dass sie den Platz in der Schulmannschaft wirklich verdient hatte. Sie rannte so eifrig nach dem Ball, dass ihre Knie sich am Ende wie Pudding anfühlten. Nur mit dem Ball auch wirklich ins Tor zu treffen, misslang ihr. Vielleicht lag das aber auch daran, dass die Torhüterin Sabine sie jedes Mal superböse anstarrte, wenn sie sich ihr näherte.
»Bravo, Nele!«, rief Frau Kussmund begeistert. »Nur Mut! Dann wirst du irgendwann sogar unsere Torschützenkönigin überrunden.«
Nele strahlte vor Freude über das Lob.
Rums! Im nächsten Augenblick lag sie bäuchlings auf dem Hallenboden.
Vor Schmerzen blieb ihr einen Moment lang die Luft weg. Im Fallen hatte sie noch die lila Schuhspitze entdeckt, über die sie gestolpert war. Solche schicken Schuhe trug nur Josefine. Nele guckte sich suchend nach ihrer Mitschülerin um, aber sie konnte Josefine nirgends entdecken. Bestimmt hatte sie sich schnell auf die Toilette verdrückt. So eine falsche Katze!
Besorgt half ihr Frau Kussmund wieder auf die Beine. »Aufpassen, liebes Kind!«, sagte sie und klopfte Nele vorsichtig auf eine Verletzung ab. »Vielleicht hast du es heute ein bisschen übertrieben mit deinem Eifer. Setz dich auf die Bank und erhole dich von deinem Schrecken. Du wirst am Samstag von unserer Mannschaft dringend gebraucht.«
Nele verzog sich an den Spielfeldrand und guckte sich die letzten Minuten von der Ersatzbank aus an. Die Rippen taten ihr höllisch weh.
Josefine schoss fünf Tore hintereinander, bevor Frau Kussmund das Spiel abpfiff. Die Lehrerin lobte Josefine mit Daumen nach oben.
»Mit dir und Nele in einer Mannschaft mache ich mir gar keine Sorgen, dass wir uns am Samstag für den
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