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und die Poker-Hoelle

und die Poker-Hoelle

Titel: und die Poker-Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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musste er ihn erst einmal aus seinem Versteck locken und dann dafür sorgen, dass ihn die Polizei schnappt.«
    »Aber warum hat er das Richie nicht gleich mitgeteilt, ihn von vorneherein in den Plan eingeweiht?«, wunderte sich Peter. »Stattdessen hat er ja Jin sogar noch telefonisch darüber informiert, dass und wann er Richie etwas zukommen lassen will.«
    »Weil ich mir vor Angst in die Hose gemacht hätte«, antwortete Richie. »Hätte ich gewusst, dass diese ganze Schnitzeljagd nur dem Zweck diente, Jin aus seinem Versteck zu locken, und dass ich so etwas wie der Köder sein sollte, hätte ich nie die Gelassenheit aufgebracht, das durchzuziehen. Jin hätte lange vorher Lunte gerochen. Und das wusste Onkel Tony.«
    »Aber er hat dich dennoch dieser Gefahr ausgesetzt«, stellte Bob fest.
    »Weil Richie nur so das Geld bekommen und behalten könnte«, erwiderte Justus. »Jin musste aus dem Weg geräumt werden. Und das Mittel dazu war die Schnitzeljagd.«
    »Defago sorgte also zunächst dafür«, überlegte nun Peter weiter, »dass Jin wusste, dass er im Sterben lag und Richie etwas vermachen wollte. Damit weckte er Jins Aufmerksamkeit. Jin beauftragte Benni, das Geld zu klauen, konnte aber nicht glauben, dass die beiden Geldbündel alles waren. Also ließ er Richie beschatten, zumal er ja auch noch den zweiten Teil des Gedichtes in die Finger bekommen hatte.«
    »Ich nehme übrigens an«, warf Justus kurz dazwischen, »dass dir dein Onkel das Gedicht ein zweites Mal schickte, weil er davon ausging, dass der erste Brief zusammen mit dem Geld gestohlen würde.«
    »Und am Flop legte Defago den Köder aus: 20 Millionen.« Bob tippte auf das Holzkästchen, das auf dem Tisch stand. »Dieser Hinweis stand unverschlüsselt in dem Stromkasten, damit ihn Jin auch sicher fand und Blut leckte. 20 Millionen! Das musste ihn einfach anlocken.«
    »Und ab jetzt, so dachte sich das Defago«, fuhr Justus fort, »würde er Richie im Auge behalten, bis der das Geld in Händen hielt. Erst dann würde er es ihm abnehmen, und zwar allein. Bei solch einer Summe konnte er niemandem trauen, schon gar nicht den Schlitzohren, die für ihn arbeiteten. Das wusste Defago, und deswegen hat er im letzten Rätsel auch den Hinweis auf das Bergamotte versteckt, sozusagen als letzte Rettung, falls etwas schiefgehen sollte. Allerdings konnte er es nicht deutlicher sagen, da es ansonsten auch Jin verstanden hätte.«
    »Ich wäre da nie draufgekommen«, bekräftigte Richie noch einmal.
    »Und dir wiederum«, übernahm nun Bob und zeigte auf Richie, »sollte durch die Pokerparallelen klar werden, wann du am Zielort angelangt wärst, und dorthin solltest du dann, ohne zu wissen, warum, die Polizei mitnehmen. Du solltest glauben, das alles nur ein raffiniertes Spiel war, eine letzte, ausgeklügelte Schnitzeljagd. So wollte dich dein Onkel von seinem zweitem Vorhaben, nämlich Jin herauszulocken, ablenken.«
    Richie nickte. »Und nur weil seine Männer zu voreilig und zu dämlich waren, schnappte er mich früher. Und dich dazu.« Er sah Bob entschuldigend an.
    Der dritte Detektiv lächelte. »Ist ja noch mal gut gegangen. Außerdem habe ich so alles aus der ersten Reihe mitbekommen.«
    »Aber was alles? Wo ist denn jetzt das Geld?« Peter zuckte mit den Schultern. »Ist das da drin Goldsand, oder was?« Er klopfte auf das Kästchen.
    Richie grinste und sah Justus an. »Na?«
    Der Erste Detektiv lächelte zurück. »Es ist nicht der Sand.«
    »Richtig.«
    »Es ist … der Brief!«
    »Der Brief?«, echote Peter.
    »Was?«, entfuhr es Bob.
    Justus nickte. »Bob, du hast mir doch erzählt, wie Richie geschaut hat, als ihm das Kuvert vor die Nase flatterte. Du meintest, sein Blick wäre Ausdruck seiner Trauer und Verzweiflung gewesen.«
    »Ja«, bestätigte der dritte Detektiv, »Angst, Panik, Verzweiflung. War ja auch verständlich, oder?«
    Justus schmunzelte. »Natürlich. Doch das alles nur wegen eines weiteren Briefes? Ich habe lange darüber nachgedacht und glaube, dass Richie noch etwas anderes bewegte: Überraschung.«
    »Überraschung?«, fragte Peter Richie. »Worüber denn?«
    »Ja. Was hat dich überrascht?«, drängte auch Bob.
    Justus ließ ein, zwei Sekunden verstreichen, steigerte künstlich die Spannung. Dann sagte er: »Es waren die Briefmarken auf dem Kuvert. Hab ich recht?« Der Blick des Ersten Detektivs ließ keinen Zweifel daran, dass er von der Richtigkeit seiner Aussage unbedingt überzeugt war.
    Die Tür ging auf, und Tante Mathilda

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