und die Poker-Hoelle
und stob fauchend davon, aber der Junge fiel der Länge nach auf den Asphalt.
Sofort war Peter über ihm und zog ihn hoch. »Hab ich dich, du kleine Ratte!«
»Hilfe!« Der Junge brüllte wie am Spieß und fing an zu strampeln. Peter war völlig verdattert. »Hilfe! Der Kerl will mich umbringen! Helft mir! Hilfe!«
Sofort waren zwei Männer da. Grobschlächtige, humorlose Typen.
»Was ist hier los?«, knurrte der dickere der beiden Peter an. »Was machst du mit Benni?«
Peter machte den Mund auf, aber Benni kam ihm zuvor. »Der Typ ist total durchgeknallt. Absolut gaga! Der verfolgt mich schon seit zehn Minuten!« Der Junge gab sich völlig verängstigt.
Und die Männer nahmen ihm offenbar die Showeinlage ab. »Stimmt das?« Der andere, ein Baum von einem Mann, ging einen Schritt auf Peter zu.
»Hören Sie«, versuchte ihn der Zweite Detektiv zu beschwichtigen. »Dieser Junge hier hat einem Mann im Postamt sehr viel Geld gestohlen. Deswegen bin ich hinter ihm her.«
Der Dicke grinste. »Aha. Und warum ist der Kerl nicht hinter Benni her, dem das Geld gehört?«
»Weil er …, weil er«, stammelte Peter. Was sollte er darauf sagen?
Die beiden Männer glaubten ihm kein Wort. »Lass den Kleinen los, und verzieh dich!«, befahl ihm der Baum. »Aber ein bisschen plötzlich.«
»Aber …« Peter zögerte.
»Sofort!«, fuhr ihn der Dicke an.
Peter ließ los, und augenblicklich rappelte sich Benni auf. »Danke, Leute!« Er klopfte sich den Dreck von der Hose. »Ihr habt was gut bei mir.« Dann blinzelte er, von den beiden Männern unbemerkt, Peter vergnügt zu und lief davon.
»Und jetzt Abmarsch!« Der Baum machte eine unmissverständliche Handbewegung.
»Ist ja gut.« Peter drehte sich um. Da fiel sein Blick auf den Boden. Ein kleiner Zettel lag dort. War er dem Jungen aus der Tasche gefallen? Ihn im Weggehen unauffällig aufhebend, trabte Peter langsam davon, sah sich aber noch einmal nach der blauen Irokesenbürste um. Sie lief den Chung King Court entlang und bog dann links in die Chung King Road ein.
Eine Sackgasse, soweit Peter sich erinnerte! Er schlenderte noch ein paar Meter weiter und wartete, dass die beiden Männer das Interesse an ihm verloren. Währenddessen las er den Zettel. »Ruby Tuesday. Ruby Tuesday? Was soll das denn sein?«
Peter sah wieder zu den Männern, die sich mittlerweile umgedreht hatten. Er lief los und gelangte auf einem kleinen Umweg in den Chung King Court und von da in die Chung King Road.
Sie war leer. Bis hinter zu der roten Backsteinmauer war sie vollkommen menschenleer. Nur ein alte Plastiktüte drehte einsam ihre Kreise im stinkenden Wind.
Onkel Tony
»Da kommt Peter.« Justus deutete zum Eingang.
Der junge Mann wandte den Kopf. »Aber allein, wie es scheint«, sagte er bekümmert.
Der Zweite Detektiv betrat die Schalterhalle und sah sich kurz um. Als er Justus entdeckte, kam er schulterzuckend auf die beiden zu.
»Tut mir leid«, sagte er zu dem jungen Mann. »Ich habe getan, was ich konnte. Aber mir kamen in Chinatown so ein paar Idioten dazwischen, und dann war der Kerl plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.«
»Ist schon in Ordnung. Ich danke dir trotzdem vielmals für deine Bemühungen.« Der Mann streckte Peter die Hand hin. »Ich bin übrigens Richie. Richie Hanson.«
»Peter. Freut mich. Alles so weit in Ordnung mit Ihnen?« Der Zweite Detektiv sah den Mann mitfühlend an.
»Du. Sag ruhig du zu mir. Mir geht’s gut, danke.«
Peter deutete auf den zerrissenen Umschlag in Richies Hand. »Ist noch was übrig geblieben von dem Geld?«
»Hör zu, Zweiter«, schaltete sich Justus ein, bevor Richie etwas sagen konnte. »Richie hat mir schon ein bisschen was erzählt über die ganze Sache. Und es klingt alles recht eigenartig. Ich habe ihn auf einen Kaffee eingeladen, dann können wir ein wenig über diesen Vorfall reden. Wir haben nur auf dich gewartet.«
Peter nickte. »Okay, gerne. Suchen wir uns ein Café.«
Bevor sie jedoch das Postamt verließen, schaute sich Peter noch einmal kurz um. Nach ein paar Augenblicken schürzte er jedoch enttäuscht die Lippen und ging weiter.
»Ich soll dir einen schönen Gruß ausrichten«, sagte Justus.
»Wa-was?«, gab sich Peter erstaunt. »Wovon sprichst du?«
»Tu nicht so. Du weißt genau, wovon ich spreche. Denn ich weiß genau, nach wem du dich umgesehen hast. Bevor sie ging, hat sie mir noch aufgetragen, dich schön zu grüßen. Du seist mutig, meinte sie.« Und nach einem bedeutungsvollen Zögern setzte
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