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und die verschwundene Seglerin

und die verschwundene Seglerin

Titel: und die verschwundene Seglerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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sind«, vollendete Peter staunend. Er starrte Kelly von der Seite an. »Ist ja unglaublich, was du alles siehst.«
    Â»Meinen Adleraugen entgeht nichts«, antwortete sie trocken. Sie streckte die Hand aus zur Hauptstraße. »Zum Beispiel auch nicht, dass da gerade ein knallroter Buick an uns vorbeigerauscht ist.«
    Â»Richtung Boxzentrum?« Peter schluckte.
    Â»Na klar«, sagte Kelly, »wohin sonst?«
    Der Zweite Detektiv wartete sicherheitshalber noch eine halbe Minute, dann startete er den MG und bog nach links in die Hauptstraße ein.
    Â»Und was machen große Detektive jetzt?« Kelly wiederholte ihre Frage und schenkte Peter einen etwas spöttischen Blick von der Seite.
    Â»Ich bin schließlich nicht allein auf der Welt«, gab er zurück. »Wie du weißt, sind wir zu dritt.«
    Â»Ein unschlagbares Trio«, frotzelte Kelly.
    Peter nickte nachdrücklich. »Sehr richtig. Und weil das so ist, fahren wir jetzt zum Campingwagen und halten mit den beiden anderen eine unserer berühmten Lagebesprechungen ab.«
    Â»Justus und Bob werden platt sein, was wir schon alles herausbekommen haben«, sagte Kelly. »Das heißt, so viel ist es nun auch wieder nicht. Irma Bannister hat einen Neffen, der sich ziemlich komisch benimmt, wenn die Sprache auf seine ertrunkene Tante kommt.«
    Â»Besser als nichts«, entgegnete Peter. »Vielleicht haben sie ja auch schon etwas herausgefunden. Am besten, wir fahren direkt ins Hauptquartier.«
    Â»Lass uns den Weg durch die Berge nehmen«, bat Kelly. »So ersparen wir uns das Zentrum von Ventura und das Gedrängel entlang der Küste.«
    Peter stimmte zu und verließ wenig später die stark befahrene Straße am Meer. Die Nachmittagssonne stand wie eine riesige weiße Scheibe hinter ihnen. Kelly drehte die Scheibe herunter, beugte den Kopf aus dem Fenster und ließ ihre Haare im Fahrtwind flattern. Wie ein dunkelgrüner Sperrriegel erhoben sich vor ihnen über den ganzen Horizont hinweg die Wälder des Padres National Forest. Als die Steigung begann, wurde Peter von Kelly ermahnt, den Motor des MG etwas mehr zu schonen.
    Â»Wie soll ich das tun?«, fragte Peter.
    Â»Langsamer fahren«, entgegnete Kelly. Peter bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Er drehte den Kopf zu ihr herum. »Was ist los?«
    Â»Was soll los sein?«, gab sie zurück. »Nichts.«
    Peter fragte noch einmal vergeblich, aber dann gab er auf. Wenn Kelly nichts sagen wollte, dann wollte sie eben nicht. Er überholte einen Lastwagen, der sich den Berg hinaufquälte und dabei eine grässliche Dreckfahne ausstieß. Peter war verwundert, dass um diese Zeit so wenig Autos unterwegs waren. Er scherte wieder ein und glaubte ein leises Seufzen von Kelly zu hören. Aber noch eine Abfuhr wollte er sich nicht holen. Also konzentrierte er sich auf das Fahren. Als sie auf der Höhe angekommen waren, taten sich ab und zu atemberaubende Schluchten auf. Drei Meilen hinter Oak View bog er links ab auf die Straße nach Montecita. Wenn die Bäume den Blick freigaben, konnten sie hin und wieder über die Küste hinweg zum Pazifik sehen. Verstohlen blickte Peter zu Kelly hinüber. Sie hatte das Fenster wieder hochgedreht und saß jetzt stumm und mit verschränkten Armen da.
    Peter nahm noch einen Anlauf. »Denkst du vielleicht schon an die nächste Mathe-Arbeit?« Er wusste, dass Mathematik nicht gerade zu den Lieblingsfächern seiner Freundin gehörte. Diese Abneigung hatten sie gemeinsam. »Aber bis dahin sind es noch mindestens acht Wochen. Wir haben nämlich Ferien.«
    Â»Ist mir auch schon aufgefallen«, erwiderte Kelly gedehnt.
    Â»Na schön. Warum schaust du dann drein wie ein geprügelter Hund?«
    Â»Fahr doch mal bitte langsamer«, wich Kelly aus.
    Â»Noch langsamer?«, fragte Peter ungläubig zurück. Die Tachonadel stand bei kaum vierzig Meilen. »Dann überholen uns gleich die Radfahrer.« Er grinste. »Wenn es welche gäbe hier oben.«
    Â»Bitte.« Kelly hörte sich nervös an. Seufzend schaltete Peter einen Gang zurück. Auf der kurvigen Höhenstraße näherte er sich ohnehin gerade einer Spitzkehre.
    Â»Ist dir schlecht?«, fragte er. »Kann von den vielen Kurven kommen.«
    Â»Noch nicht.« Sie rutschte tiefer in ihren Sitz. »Aber vielleicht bald. Wir werden nämlich verfolgt.«
    Â»Was werden wir?«,

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