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und die verschwundene Seglerin

und die verschwundene Seglerin

Titel: und die verschwundene Seglerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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platzte Peter heraus.
    Â»Wir werden verfolgt. Die ganze Zeit schon. Ich bin hundertprozentig sicher.«
    Der Zweite Detektiv warf einen Blick in den Rückspiegel. Sie hatte recht. Hinter der Kehre tauchte gerade ein blauer Chrysler auf. Ein paar Meilen vor Oak View hatte er ihn bemerkt, ohne ihm jedoch besondere Beachtung zu schenken. Er kniff die Augen zusammen. Der Wagen hielt sich konsequent hinter ihnen. Jeder andere hätte sie schon längst überholt. Peter überlegte fieberhaft. »Na und?«, sagte er und spürte, wie ihm die Kehle trocken wurde. »Soll er doch hinter uns herfahren, wenn’s ihm Spaß macht.«
    Kelly war anderer Ansicht. »Mir ist der Wagen schon aufgefallen, als wir von der Küstenstraße abgebogen sind. Weiß auch nicht, warum. Ich weiß nur, dass er hinter uns her ist. Und das kann ich nicht leiden.«
    In Peters Kopf überschlugen sich die Gedanken. Wer war der Fahrer und was hatte er vor? »Soll ich ihm mal zeigen, was eine Harke ist?«
    Â»Versuch’s«, stimmte sie widerstrebend zu. »Aber das neueste Modell ist dein Auto ja nicht gerade.«
    Â»Stimmt. Aber ich verfüge über die bessere Kurventechnik«, verkündete Peter. Er grinste wieder, hatte aber das Gefühl, dass eine Grimasse daraus wurde. Er wartete die nächste Spitzkehre ab und in ihrem Scheitel drückte er so mächtig aufs Gas, dass der alte MG aufheulte und die Räder eine Fontäne kleiner Steine aufwirbelten. Dann lag eine gerade Strecke von vierhundert Metern vor ihnen, bis die nächste Kurve kam. Er hoffte, sie zu erreichen, bevor der Chrysler wieder im Rückspiegel erschien. Aber daraus wurde nichts. Sie hatten kaum mehr als die Hälfte zurückgelegt, als sich ein blauer Wagen in den Spiegel schob.
    Â»Der dreht auf«, sagte Kelly. Sie hielt ihren Blick fest auf den Seitenspiegel gerichtet.
    Peter fiel ein, dass sie ihren Kopf nach draußen gebeugt hatte, um den Fahrtwind in ihren Haaren spielen zu lassen. Jetzt begriff er, dass sie in Wahrheit den Spiegel verstellt hatte, um die Straße hinter sich besser einsehen zu können. Sie wusste, dass er diesen Spiegel praktisch nie benutzte. Ganz schön clever, dachte er anerkennend. Er zog den Wagen nach links und drückte ihn mit quietschenden Reifen in die Rechtskurve. Kaum hundert Meter dahinter kam die nächste Serpentine. Peter spürte, wie ihm das Blut in den Kopf stieg.
    Kelly hustete. Ihre rechte Hand hielt den Türgriff umklammert, sie stemmte ihre Beine fest gegen die Fußmatte. Plötzlich lachte sie auf und Peter warf ihr einen erstaunten Blick zu. »Und was machen große Detektive jetzt?«, fragte sie zum dritten Mal an diesem Tag.
    Â»Noch ein bisschen schneller fahren und sehen, was passiert«, antwortete er. »Fällt dir was anderes ein?«
    Â»Wer kann das denn sein?«, fragte Kelly atemlos.
    Der MG preschte eine Anhöhe hinunter. Dahinter folgte eine Biegung und Peter wäre um ein Haar auf einen gemächlich dahintuckernden Lastwagen aufgefahren.
    Â»Achtung!«, schrie Kelly. Peter stieg auf die Bremse, dass der MG beinahe aus der Spur ausgebrochen wäre. An dieser Stelle war die Straße zu eng, um zu überholen. Es vergingen kaum zehn Sekunden, da war der Chrysler wieder hinter ihnen.
    Â»Kannst du den Fahrer sehen?«, fragte Peter.
    Â»Leider nicht. Der Kerl hält gerade so viel Abstand, dass man von ihm fast nichts erkennt. Ich glaube, er hat eine Sonnenbrille auf.«
    Â»Dreh dich ruhig zu ihm um«, sagte Peter. »Er hat ohnehin gemerkt, dass wir ihn abschütteln wollen.«
    Kelly zögerte einen Augenblick, dann löste sie den Gurt und setzte sich rittlings auf den Beifahrersitz. Zwischen den Rückenlehnen hindurch spähte sie nach hinten. Aus dem Handschuhfach angelte Peter ein kleines Fernglas und drückte es ihr in die Hand. Bevor sie es an die Augen setzen konnte, verbreiterte sich die Straße. In derselben Sekunde riss Peter den Schaltknüppel in den zweiten Gang und sie schossen an dem Lastwagen vorbei. Dem Fahrer schien das Manöver missfallen zu haben, denn er schickte ihnen ein wütendes Hupen nach.
    Â»Wenn du dem Kerl so schnell davonfährst, kann ich ihn nicht sehen«, flachste Kelly. Peter war froh, dass ihre Nervosität verflogen zu sein schien. »Aber er ist sowieso schon wieder da.«
    Â»Und?«
    Â»Riesige Sonnenbrille. Baseballmütze. Der Kerl ist

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