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und ein Kater mit Koepfchen

und ein Kater mit Koepfchen

Titel: und ein Kater mit Koepfchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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seine beste Freundin ist.“
    Ich stoße einen so lauten Schrei aus, dass Herr Schiller erschrocken aus dem Fenster hinaus in den Dauerregen fliegt.
    „Bist du jetzt total durchgeknallt, Kassi? Wie bescheuert ist das denn?“
    Kassia zuckt mit den Achseln. „War ja nur ein Vorschlag. In den Liebesfilmen funktioniert das immer so. Ich würde Jonas auch nicht küssen, voll eklig. Aber ich bin ja auch nicht eifersüchtig. Also, du musst ihn nicht küssen, aber dann küsst ihn vielleicht Lotta.“
    Mir langt es. Der Gedanke, dass Lotta Jonas aus heiterem Himmel küssen könnte, gibt mir den Rest. „Vielen Dank für deine tolle Hilfe“, keife ich Kassia an. Gerade habe ich das Gefühl, dass ich nie wieder in meinem ganzen Leben mit irgendeinem Jungen befreundet sein möchte. „Wenn Lotta Jonas küsst, bringe ich mich um.“
    Kassia runzelt die Stirn. „Schwachsinn. Wenn es dir so schwerfällt, ihn zu küssen, dann üb doch vorher eine Runde. Mit Linus oder so. Der macht bestimmt mit, wenn du ihm erklärst, worum es geht.“
    Ich stoße einen zweiten Schrei aus. Der verjagt sogar Chili von den Gartenmauer-Resten. Bloß weg hier, wer weiß, auf welche Ideen Kassia sonst noch kommt. Ich bereue mittlerweile wirklich, dass ich sie um ihren Rat gebeten habe, und will nur noch in mein Zimmer und in einen Tiefschlaf fallen. Oder schnell einen Rap dichten. Das wäre vielleicht meine Rettung.
    Der Block liegt noch auf meinem Schreibtisch. Schnell schlage ich eine neue Seite auf und lege los.

    Plötzlich schießen mir die Tränen in die Augen, ohne dass ich etwas dagegen tun könnte. Sie verwischen meinen Text, sodass er kaum noch zu lesen ist.
    „Krahkrahkrah!“
    Hey, Mister Schiller! Mein süßer Krähenvogel sitzt vor dem geschlossenen Dachfenster und krächzt lauthals, während er aufgeregt mit seinem Schnabel gegen die Scheibe klopft.
    Ich klappe das Fenster auf und Herr Schiller spaziert kopfwackelnd herein.
    Ob das mir gilt? Eilig wische ich mir die Tränen mit dem Handrücken weg. Herr Schiller soll mich nicht für eine Heulsuse halten.
    „Krahkrahkrah!“ Ganz überraschend schnellt sein Schnabel vor und er pickt vorsichtig auf meine Unterlippe. Das kitzelt total.
    „Ihhhhh, Herr Schiller“, kreische ich los. „Bist du jetzt völlig durchgeknallt?“
    „Kraaaaaaaaaaah“, antwortet er und blinzelt pfiffig, bevor er sich zu einem kleinen Mittagsschlaf auf den Dachbalken zurückzieht.
    Ich lasse mich auf mein Bett fallen und überlege, ob das jetzt eine Kussattacke war oder so. Vielleicht ist Herr Schiller doch ein verzauberter Prinz. Mama glaubt ja fest daran.
    Die viele Grübelei hat mich hundemüde gemacht. Beim Einschlafen sehe ich plötzlich Jonas vor mir. Eigentlich sieht er für einen Jungen ganz süß aus.
    Vielleicht wäre es doch nicht gaaanz so schlimm, ihn zu küssen?

„Maxie, aufwachen! Du bist ja eine solche Schlafmütze! Aufwachen!“ Kassia rüttelt ungeduldig an meiner Schulter.
    Ich reiße verdattert die Augen auf. Wenn ich noch einmal zu spät in den Unterricht komme, ist endgültig Schluss mit lustig. Das ist sogar mir klar. Also schieße ich aus meinem Bett und schnappe meinen Schulrucksack.
    „Mist, Mist, Mist!“, schimpfe ich los. „Warum hast du mich denn nicht früher geweckt? Du bist ja voll gemein.“
    Meiner Schwester klappt die Kinnlade hinunter, sodass sie eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Karpfen bekommt. Dabei starrt sie mich mit einem nicht gerade schmeichelhaften Blick an.
    Ich ziehe mir hastig die Turnschuhe an und suche vergeblich nach meiner Windjacke. „Hast du dir wieder mal ungefragt meine gelbe Jacke ausgeliehen?“, meckere ich weiter.
    „Ähhh … Maxie?“, sagt Kassia schließlich. Ihre Stimme hat einen ungewohnt besorgten Klang. „Alles in Ordnung mit dir, Schwesterherz? Vielleicht sagst du erst einmal Hallo. Du hast nämlich Besuch.“
    Erst jetzt entdecke ich, dass Kassia nicht alleine ist. Linus steht in der Tür und lächelt verlegen. Auf seinem Arm döst der Stubentiger vor sich hin. Dieser seltsame Kater ist nicht nur stumm, er hat auch noch die Schlafkrankheit. Sehr merkwürdig, das alles.
    „Hei“, sagt Linus und tritt nervös von einem Bein auf das andere. „Ich hoffe, ich störe dich nicht beim Üben. Aber du hast ja gesagt, ich kann einfach mal vorbeischauen.“ Er linst hinüber zu meinem Schreibtisch, auf dem der Block mit meinen Songs liegt.
    Plötzlich dämmert es mir. „Oh Mann, ich dachte echt, ich hätte schon wieder verschlafen“,

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