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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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glauben, dass du von ihrer Schwangerschaft nichts weißt. Mam muss es dir gegenüber doch erwähnt haben. Ich bin sicher.«
    »Mag sein«, gab Romy zu.
    »Du bist wirklich ein hoffnungsloser Fall, und das weißt du auch, oder?«
    »Ich habe gesagt, dass ich komme und helfe«, sagte Romy. »Also, fang jetzt nicht wieder an, auf mir herumzuhacken.«
    »Okay, okay. Wann kommst du nach Hause?«
    »Wann geht Mam denn ins Krankenhaus?«
    »In zwei Wochen.«
    »Na, kurz vorher, schätze ich.«
    »Gut. Gib mir Bescheid, sobald du Genaueres weißt.«
    »Mache ich.«
    Beide legten auf. Romy blieb sitzen, wo sie war, und starrte in den Garten hinaus. Dort saß sie immer noch, als Keith von seinem Rugbytraining nach Hause kam und von ihr wissen wollte, was sie hier allein in der Dunkelheit zu suchen habe.

Kapitel 2
    Bis zum letzten Moment hatte Romy es nicht glauben können, dass sie tatsächlich zurück nach Irland flog. Keith war mit zum Flughafen gekommen, und Romy hatte bis zur letztmöglichen Sekunde gewartet, ehe sie durch den Zoll in die Abflughalle ging. Keith hatte sie an sich gezogen und aufgefordert, so bald wie möglich wieder zurückzukommen, und plötzlich hätte sie am liebsten zu weinen angefangen. Sie schluckte die Tränen hinunter, weil sie nicht wollte, dass er sie weinen sah  – in seiner Gegenwart so emotional zu werden wäre zu weit gegangen. Aber dann flossen die Tränen doch, und Keith sah sie erstaunt an, als sie sich mit dem Handrücken über die Augen fuhr.
    »Was ist los?«, fragte er.
    Romy schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich … Mir kommt das plötzlich so weit weg vor.«
    »Ach, jetzt komm, Rom. So weit ist das auch wieder nicht. Wir bleiben auf jeden Fall in Kontakt. Das war doch immer so.«
    »Ich weiß«, antwortete sie. »Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich sie alle so lange nicht gesehen habe und mich ein wenig davor fürchte.«
    Wie es seine Gewohnheit war, fuhr Keith ihr durch das Haar. »Jetzt mach dir mal keine Sorgen«, tröstete er sie. »Das ist schließlich deine Familie. Es wird alles gut werden.«
    »Du hast bestimmt recht.« Romy bemühte sich, den Zweifel aus ihrer Stimme zu verbannen.
    »Melde dich über Skype, sobald du drüben bist«, bat er sie. »Ich bin sicher online.«

    Romy schniefte und nickte, und Keith lächelte ihr aufmunternd zu. Sie erwiderte sein Lächeln und küsste ihn fest auf den Mund. Nie zuvor war ihr so etwas passiert. Sie hatten einander gelegentlich ein flüchtiges Küsschen auf die Wange gegeben, aber darin hatte nicht der geringste sexuelle Unterton mitgeschwungen  – bei dem Kuss hingegen sehr. Romy hatte keine Ahnung, warum sie das getan hatte, vielleicht, weil sie sich einzureden versuchte, dass sie doch Bindungen an Australien hatte und hier ein Mann auf sie wartete, auch wenn es nur Keith und nicht der Traum ihrer schlaflosen Nächte war.
    Du hirnverbrannte Idiotin, dachte sie noch im selben Augenblick, als ihre Lippen seine weichen Lippen spürten und sie ihn noch enger an sich zog. Was, in Gottes Namen, treibst du da?
    Und dann erwiderte Keith ihren Kuss, das heißt, zumindest einige Sekunden lang, ehe sie spürte, wie er von ihr zurückwich und sich aus ihrer Umarmung löste.
    »Du gehst jetzt besser«, sagte er verlegen.
    »Ich … weiß. Tut mir leid, Keith, ich …«
    »Hey, ist schon in Ordnung. Kein Problem.« Doch dabei wich er noch weiter zurück.
    »Ja, aber …«
    »Du bist durcheinander, das verstehe ich. Das ist okay.«
    »Keith, ich …« Aber Romy wusste nicht, was sie sagen sollte. Dass sie ihn liebte und dass er ihr alles auf der Welt bedeutete? Aber sie liebte ihn nicht und er sie auch nicht. Er war ihr bester Freund, das ja. Aber seinen besten Freund küsste man nicht innig auf den Mund. Und er sah sie noch immer sehr überrascht an und machte nicht die geringsten Anstalten, ihr zu gestehen, dass er verrückt nach ihr sei und sie nicht gehen lassen wolle … Romy spürte, wie sie heftig errötete. Was war nur in sie gefahren? Sich wie ein verliebtes Gör statt wie eine Freundin zu benehmen!
    »Du gehst jetzt besser.« Keith schob sie sanft in Richtung der Gates.

    »Ja, natürlich.«
    »Ich werde … Also, ich wünsche dir einen guten Flug.«
    »Danke.«
    »Und, äh, ja … Du wirst mir fehlen.«
    Romy fixierte ihn prüfend und versuchte zu erkennen, ob da noch mehr war, aber ohne Erfolg. Ich habe alles vermasselt, dachte sie traurig. Keith ist mein Freund, und ich habe ihn geküsst, und ich kann

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