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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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wenigstens nicht belegt.
    »Siehst du«, sagte Veronica leise zu Romy, »hier nimmt man mich ernst.«
    »Ich habe dich auch ernst genommen«, log Romy.
    »Dann ist es ja gut.« Ein junger Arzt kam ins Zimmer und schaute sich Veronicas Krankenblatt an. »Na, dann legen wir mal los.«
    »Wann kann ich wiederkommen?«, fragte Romy.
    »Sie können heute Nachmittag mal anrufen«, sagte der Arzt munter. »Ich bin sicher, dass wir bei Ihrer Mutter dann alle Untersuchungen abgeschlossen haben. Ist schon unglaublich, aber Sie beide könnten direkt Schwestern sein.«
    Veronica schenkte dem Arzt ein strahlendes Lächeln, und Romy seufzte. Für Veronica spielten offenbar weder Ort noch Zeit eine Rolle  – sobald ein Mann in Sicht war, aktivierte sie ihren Charme.

     
    Sobald Romy aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen war, rief sie bei Darragh im Büro an, um ihm von Veronicas jüngsten Eskapaden zu berichten. Aber Darragh konnte den Anruf nicht entgegennehmen. Seine Assistentin erklärte Romy, dass er in einer Besprechung sei und nicht gestört werden dürfe.
    »Wieso nicht?«, fragte Romy.
    »Es ist eine geschäftliche Besprechung«, erwiderte die Assistentin ungeduldig. »Er hat die Anweisung hinterlassen, dass er nicht gestört werden will. Kann ich ihm etwas ausrichten?«
    »Ja«, sagte Romy. »Sie können ihm ausrichten, dass ich angerufen habe. Ich bin seine Schwester.«
    »Kathryn?« Sie klang überrascht.
    »Nein, Romy.«
    »Oh. Okay.«
    Romy legte auf und fragte sich, wie oft Kathryn wohl in der Firma angerufen hatte. Oft, vermutete sie.
    In dem Moment meldete sich ihr Handy, und sie nahm es aus der Tasche. Halb hoffte sie, dass die SMS von Keith stammen möge, aber sie war von ihrem Vater, der sie daran erinnerte, dass sie sich in nächster Zeit irgendwann zum Essen treffen wollten. In der Hektik ihrer Fluchtvorbereitungen hatte sie diesen Termin ebenfalls völlig vergessen.
    Aber solange sie nicht wusste, was mit Veronica los war, würde sie nirgendwohin fliegen.
    Romy ging nach oben und nahm die Kleidungsstücke wieder aus ihrer hastig gepackten Tasche. Als sie sie in den Schrank hängte, fragte sie sich, wann sie es wohl schaffen würde, sich von hier loszueisen. Die Wut von gestern Abend war verraucht, und sie verspürte nicht mehr das dringende Bedürfnis, das nächstbeste Flugzeug zu besteigen, das sie außer Landes brachte. Aber sobald es Veronica wieder besser geht, bin ich weg, schwor sie sich.
    Dann machte sie sich eine Tasse Kaffee und blätterte in einer der Zeitschriften ihrer Mutter, ehe sie ihren Vater anrief, um ihn
über die neueste Entwicklung von Veronicas Gesundheitszustand zu informieren.
    »Diese Frau ist eine echte Hypochonderin!«, rief Dermot. »Sie kann nie einfach nur Magenschmerzen haben wie jeder normale Mensch.«
    »Ich weiß«, sagte Romy. »Zuerst habe ich auch gedacht, dass sie mir was vorspielt. Aber sie hat sich wirklich gequält.«
    »Ich bin sicher, dass sie sich wieder fängt«, fuhr Dermot fort. »Sie fällt immer auf die Füße  – wie eine Katze.«
    »Das stimmt.« Romy kicherte bei der Vorstellung.
    »Aber halte mich auf dem Laufenden«, bat Dermot. »Hör mal, Schatz, wenn sie im Krankenhaus bleiben muss, dann könntest du doch morgen Abend zu uns kommen, oder?«
    »Ich will euch nicht stören«, sagte Romy.
    »Du störst uns doch nicht«, erklärte Dermot. »Larissa muss ohnehin weg. Komm doch, und leiste deinem alten Vater ein paar Stunden Gesellschaft.«
    Romy spürte einen Kloß im Hals.
    »Schätzchen?«
    »Okay«, sagte sie.
    »Sehr schön«, freute Dermot sich. »Ich koche uns was Besonderes. Und in der Zwischenzeit  – Kopf hoch. Wenn du mit Veronica sprichst, sag ihr, dass ich mich nach ihr erkundigt habe.«
    »Das mache ich.« Romy verabredete noch die genaue Zeit, wann sie zu ihm kommen wollte, und beendete das Gespräch. Nach einem Blick auf die Uhr beschloss sie, dass es an der Zeit war, im Krankenhaus anzurufen.
    »Ihre Mutter wird noch untersucht«, erklärte ihr die Krankenschwester. »Aber wahrscheinlich sind es Nierensteine. Die würden die starken Schmerzen erklären.«
    Arme Veronica, dachte Romy. Einer ihrer Kollegen von Heritage Help hatte Nierensteine gehabt und schrecklich gelitten (obwohl die Kolleginnen irgendetwas von »Männergeschichten« gemurmelt
hatten, da er bei seiner Rückkehr nicht müde geworden war, über die grauenvollen Schmerzen zu klagen, bis sie ihm weitaus Schlimmeres angedroht hatten, wenn er nicht damit aufhörte. Aber

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