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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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wäre, sich dort ebenfalls zu engagieren. Natürlich hatte Tom auch Kathryn Anteile an der Firma hinterlassen, aber er hätte nie damit gerechnet, dass sie tatsächlich jemals daran interessiert sein könnte, in die Firmenleitung einzusteigen. Damals war sie schließlich noch ein Baby gewesen, und Tom hatte über den Horizont ihres pummeligen kleinen, nach Talkumpuder riechenden Körpers, der in ein Bündel Decken eingewickelt war, nicht hinaussehen können. Eine Woche nach ihrer Geburt hatte er sein Testament geändert und ihr einen Anteil an der Firma vererbt. Er hatte seine kleine Tochter nie richtig kennengelernt, doch selbst wenn, da war sich Veronica sicher, hätte er gewollt, dass sein Sohn Darragh den Familienbetrieb übernahm. Warum wollten Kathryn oder Romy überhaupt etwas mit der Firma zu tun haben? Hatte Kathryn nicht ihr eigenes Leben in New York? Schließlich hatte sie vor lauter Arbeit nicht einmal Zeit, nach Hause zu kommen, und hielt den Kontakt
nur über gelegentliche, reichlich knappe E-Mails. Und Romy? Sie konnte es kaum erwarten, wieder zu ihrer Ausgrabung nach Australien zurückzukehren. Was wollten sie nur alle mit Dolan Component Manufacturers? Warum lag die Firma Romy so sehr am Herzen?
    Veronica keuchte, als sich ihr Magen verkrampfte. Sie wusste nicht, ob es die Nachwirkungen der Narkose waren oder ob es am Stress lag, mit ihrer jüngsten Tochter unter einem Dach zu wohnen, der sich ihr auf den Magen schlug. Je eher ihr Rücken wieder in Ordnung kam, desto besser für alle Beteiligten.

Kapitel 15
    Romy holte ihre Tasche aus der Garderobe und fing an, wahllos Kleidungsstücke hineinzustopfen. Sie war unsäglich wütend  – auf ihren Bruder, auf ihre Mutter, auf alles, was mit der Familie Dolan zu tun hatte, und vor allem auf die Rolle, die ihr darin zugedacht war. Eine Statistenrolle, dachte sie sarkastisch, während sie an dem Reißverschluss zerrte, um die Tasche zu schließen, denn schließlich war sie nur eine Kilkenny.
    Sie klappte ihren Laptop auf und loggte sich ins Internet ein. Von London aus gab es jede Menge Flüge nach Australien, auch wenn das bedeutete, dass sie auf ihr Ticket würde aufzahlen müssen. Das Geld dafür hatte sie zwar nicht, aber sie war bereit, ihre Kreditkarte zu belasten und sich damit freizukaufen. Am besten wäre es wahrscheinlich, morgen früh möglichst bald aufzubrechen und den nächsten Flug nach London zu nehmen. Und dabei war es Romy auch egal, wenn sie in Heathrow übernachten musste; immer noch besser, als eine weitere Nacht hier in diesem Haus zu verbringen.
    Romy loggte sich in Skype ein und überprüfte die Liste ihrer Kontakte. Keith war offline, und das war wahrscheinlich gut so. Sie wollte sich bei jemandem ausheulen, aber dies bei Keith zu tun wäre keine so gute Idee, obwohl ihr sein gesunder Menschenverstand jetzt gutgetan hätte. Sie fühlte sich vollkommen überrannt von allem, was mit Veronica und den Dolans zu tun hatte, und sie sehnte sich danach, bei einem Menschen Dampf abzulassen. Bei Colleen (die Romys Meinung nach die wahre Dimension von Veronicas Fehltritt nicht wirklich begriffen hatte) konnte
sie sich kein zweites Mal ausjammern, aber Keith würde sie verstehen. Und vielleicht konnte er sie ja irgendwo in Perth unterbringen … Dabei wurde ihr plötzlich klar, dass es kein guter Einfall war, sich nach Flügen nach Perth zu erkundigen. Sie sollte sich lieber Richtung Sydney oder Melbourne orientieren, wo es wahrscheinlicher war, dass sie Arbeit finden würde. Aber Keith war nun mal in Perth. Romy runzelte die Stirn. Hatte sie nicht geargwöhnt, dass er nur deswegen dorthin gegangen war, um so viel Abstand wie möglich zwischen sie und ihn zu legen? Dann würde er wohl kaum begeistert sein von der Aussicht, dass sie zu ihm kam, um sich ihm an den Hals zu werfen und bei ihm auszuheulen! Romy seufzte und starrte unsicher auf den Bildschirm, ehe sie wider besseres Wissen seine Handynummer wählte. Sie war erleichtert, als sie sofort zu seiner Mailbox durchgestellt wurde, und sie hinterließ ihm keine Nachricht. Stattdessen ging sie in ihr Mail-Programm und fing zu tippen an. Sie habe die Schnauze voll, schrieb sie an Keith, es sei ein Irrtum gewesen, nach Hause zu kommen und zu glauben, sie könne Veronica versorgen und dabei auch noch gut mit Darragh und Giselle auskommen. Ihre Familie hier sei noch verkorkster, als sie sie in Erinnerung habe, und auch ihr Vater sei zu sehr mit seinem eigenen Leben beschäftigt, um sich mit

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