Und eines Tages kommt das Glück
Vorhaben sind die reinsten Luftschlösser. Ich bin absolut nicht der Ansicht, dass unsere Zukunft in dem Bereich liegt.«
»Mag schon sein, dass du so denkst«, erwiderte Darragh, »aber du hast dir ja auch nicht den Bericht über ihre Solarmodultechnologie durchgelesen. Ich bin der Ansicht, dass ihre Anlagen Potential haben.«
Alex zuckte die Schultern. »Du bist der Boss. Aber ich würde es nicht empfehlen.«
»Vielleicht steige ich als Privatmann ein«, erwiderte Darragh schnippisch, »und lasse die Firma außen vor.«
»Ich habe nichts dagegen.«
»Na gut«, meinte Darragh. »Das wär’s dann für heute.«
Nachdem sein Unternehmensverwalter und der Chefcontroller den Raum verlassen hatten, lehnte Darragh sich auf dem Stuhl zurück
und starrte an die Decke. Das ökologisch ausgerichtete Energieunternehmen hatte ihn sehr beeindruckt, und zudem versprachen regenerative Energien gute Geschäfte. Schwierig durchaus, der Meinung war er ebenfalls, aber mit dem Potential, Bahnbrechendes bewirken zu können. Alex und Stephen reagierten in der Hinsicht kurzsichtig und bei weitem zu vorsichtig. Aber letzten Endes zählte ihre Meinung nicht. Sie hatten keinen Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung der Firma. Darüber entschied nur der Vorstand, der aus ihm, Veronica und Kathryn bestand.
Und sie würden ihm schließlich recht geben. Kathryn würde ihre lächerlichen Einwände vorbringen – wahrscheinlich die gleichen wie Alex und Stephen –, aber da sie immer gegen alles war, was er vorschlug, beunruhigte Darragh das wenig. Sie hatte ihm eine Mail zum Thema Hemmerling geschickt, nachdem er sie darüber informiert hatte, mit dem Tenor, dass Sondierungsgespräche nicht schaden könnten, aber Darragh hatte ihr nicht darauf geantwortet. Er würde auf keinen Fall Gespräche mit einem anderen Unternehmen darüber führen, wie es am besten an Anteile von DCM kam. Es überraschte ihn, dass Kathryn dieses Manöver nicht durchschaute. Auf jeden Fall würde sie ihrem Unmut Luft machen, dass es wieder nicht nach ihrem Kopf ging, aber wenn es zur Abstimmung kam, würde ihm Veronica wie immer den Rücken stärken. Trotzdem konnte Darragh den Tag kaum erwarten, an dem Veronica ihm endgültig ihre Anteile an der Firma überschrieb. Dann besäße er fünfundsiebzig Prozent und die volle Kontrolle über den Betrieb, und Kathryn hätte nichts mehr zu sagen. In der momentanen Lage musste er sich ihre Vorschläge immerhin noch anhören, auch wenn er sie mit Veronicas Unterstützung abschmettern konnte. Er würde für Kathryn und Veronica ein Exposé zusammenstellen und die Möglichkeiten eines Deals mit dem Energieunternehmen erläutern und ihnen zusätzlich noch die Option auf den Kauf einer Firma im Ausland in Aussicht stellen. Es gab zwar nicht viele Firmen, die infrage kamen,
das war ein Problem, aber man musste sich eben umhören. Darragh war überzeugt davon, dass sie zu finden waren.
Am Abend darauf saßen Romy und Dermot an dem großen Esstisch in seinem Haus. Larissa war mit einer Freundin ins Kino gegangen, und Erin schaute sich eine DVD an.
»Gibt es denn schon eine endgültige Diagnose bei Veronica?«, erkundigte sich Dermot bei Romy, als er einen Teller mit seiner Spezialität – pikantes Huhn mit Safranreis – vor sie hinstellte.
Romy probierte ein Stück Hühnerfleisch und trank sofort einen Schluck Wasser. »Uh – uh – scharf, aber sehr gut!« Sie stellte das Glas auf den Tisch zurück und schaute ihren Vater an. »Es ist ganz eindeutig ein Nierenstein. Oder besser gesagt, Steine. Sie behalten sie noch einen Tag länger im Krankenhaus, hoffen aber, dass die Steine auf natürlichem Weg abgehen.« Bei der Vorstellung verzog sie angewidert die Nase.
»Also doch keine hypochondrische Anwandlung.« Dermot wirkte ein wenig beschämt.
»Und ich bin auch nicht sehr mitfühlend mit ihr umgegangen«, gestand Romy.
»Nur weil du weißt, wie sie ist. Bei Veronica kann überhaupt nichts normal ablaufen.«
»Ich weiß.« Romy warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. »Und das macht mich wahnsinnig. Trotzdem war es beängstigend, weil sie wirklich starke Schmerzen hatte.«
»Hm. Wenn Veronica Schmerzen hat, ist das an sich schon ein Drama. Trotzdem bin ich froh, dass es nichts Ernsteres ist.«
»Ich auch«, sagte Romy. »Und diese Sache war nicht das einzig Dramatische in letzter Zeit.« Sie erzählte ihrem Vater die Geschichte von Giselles Sturz und von ihrem Streit mit Darragh.
»Er ist so ein
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