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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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mehr verbergen. »Unsere Kunden? Die Käufer von Stromkreisreglern und Steuerventilen lesen Klatschzeitungen?«
    »Jetzt komm mal runter von deinem hohen Ross.« Darragh schnaubte. »Alle lesen solche Zeitungen. Und das hat nichts mit Klatsch zu tun. Da wird doch nur über irgendwelche Leute berichtet. Daran ist nichts skandalös.«
    »Und in eurem Leben gibt es ja auch keine Skandale«, sagte Romy.
    »Selbstverständlich nicht.« Giselle warf einen bösen Blick in die Runde. »Wir sind sehr, sehr glücklich miteinander, und Darragh ist ein wunderbarer Ehemann und Vater und ein hervorragender Geschäftsführer, und ihr zwei wisst ja gar nicht, wie hart er arbeitet.«
    »Ich bin überzeugt, dass er sehr hart arbeitet«, sagte Kathryn. »Die Frage ist nur, ob er immer das Richtige macht.«
    »Jetzt fang nicht wieder damit an!« Veronicas Stimme klang sehr bestimmt. »Das ist nicht der Zeitpunkt, um geschäftliche Dinge zu besprechen. Später vielleicht werde ich mit euch über dieses Thema reden. Aber nicht jetzt.«
    Ihre drei Kinder sahen sie überrascht an.

    »Was …«
    »Später«, wiederholte Veronica und schüttelte energisch den Kopf, sodass ihre langen, silberblauen Ohrringe heftig hin und her schaukelten. »Im Moment möchte ich nur über angenehme Dinge reden.«
    Die drei Geschwister schwiegen. Keinem von ihnen fiel eine einzige nette Bemerkung ein.
    »Diese neue Gesichtsbehandlung mit Sauerstoff«  – Giselle brach schließlich das Schweigen  –, »hast du die schon mal ausprobiert, Veronica? Die ist absolut fantastisch.«
     
    Nach dem Hauptgang brachte Romy Käse, Kuchen und Obst aus der Küche. Veronica nahm nie Nachspeisen zu sich, ebenso wenig Kathryn. Und Romy war sicher, dass über Giselles Lippen niemals etwas so Kalorienhaltiges wie ein Dessert kommen würde. Die einzigen beiden Leckermäuler am Tisch waren vermutlich Darragh und sie. Als sie am Nachmittag bemerkt hatte, dass Veronica nichts Süßes im Haus hatte, war sie rasch in den nächsten Feinkostladen gefahren und hatte eine Auswahl an Petit Fours mit nach Hause gebracht, die sie jetzt zusammen mit dem Käse servierte.
    Zufrieden stellte sie fest, dass sie recht hatte und dass Darragh zugunsten der Kokosnuss- und Trüffeltörtchen den Käse links liegen ließ.
    »Köstlich«, sagte er und leckte sich den Schokoladenguss von den Fingern.
    »Manchmal habe ich doch gute Ideen«, sagte Romy zu ihm. »Nimm noch eines.«
    »Ach, weißt du …« Darragh lud sich noch ein Petit Four auf den Teller. »Wenn ich etwas heftig zu dir gewesen sein sollte, dann tut mir das leid. Ich finde, dass du in den letzten paar Wochen wirklich viel geleistet hast, und ich bin sicher, dass Mam dir sehr dankbar ist.«

    »Äh, danke.«
    »Und ob ich dankbar bin«, sagte Veronica. »Ich weiß, dass es Romy nicht leichtgefallen ist, nach Hause zu kommen und mich zu betreuen. Und ich weiß auch, dass sie ihre Gründe hatte, die ihr die Entscheidung noch erschwert haben.«
    »Was für Gründe?«, fragte Darragh.
    »Das spielt hier keine Rolle.« Veronica schaute erst Darragh, dann Romy an, die dem Blick ihrer Mutter nicht lange standhalten konnte. »Ausschlaggebend ist nur, dass Romy sich dazu durchgerungen hat, als es wichtig war, und sie hat es bisher toll gemacht.«
    Romy spürte, dass sie errötete. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so vorbehaltlos von Veronica gelobt worden zu sein, und sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte.
    »Seit sie hier ist  – und ich bin froh, dass sie noch ein wenig länger bleibt  –, ist mir einiges klar geworden.«
    Alle vier schauten Veronica verwundert an.
    »Vielleicht habe ich meine Kinder nicht immer gleich behandelt«, fuhr sie fort.
    »Natürlich hast du das!«, rief Darragh. »Kein Mensch könnte gerechter sein als du.«
    Giselle neben ihm erstarrte und fing an, den Käse auf dem Teller vor ihr, den sie nicht angerührt hatte, in kleine Stücke zu schneiden.
    »Natürlich versuche ich, gerecht zu sein«, sagte Veronica. »Aber manchmal habe ich vielleicht andere Vorstellungen von Gerechtigkeit als ihr.«
    »Das sehe ich nicht so«, erwiderte Kathryn freundlich.
    »Ich finde, dass du einer der fairsten Menschen bist, die ich kenne.«
    Kathryn und Romy warfen Giselle einen irritierten Blick zu.
    »Auf jeden Fall hat mir die Krankheit für bestimmte Dinge die Augen geöffnet«, fuhr Veronica fort und lehnte sich auf dem
Stuhl zurück, wohl wissend, dass ihr nun die Aufmerksamkeit aller sicher

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