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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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bin. Dass ich nicht so hübsch bin, wie sie es gern hätte.«
    »Vielleicht ein bisschen extrem. Alle Teenager sind mürrisch, und warum solltest du nicht an diesen Ausgrabungen teilnehmen? Außerdem finde ich, dass du sogar ausnehmend hübsch bist, mein Schatz.«
    Romy grinste ihn an. »In den Augen ihrer Väter sind Töchter immer schön, auch wenn sie es nicht sind. Und ich bin wirklich keine Schönheit.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. »Warum muss das Leben eigentlich immer so kompliziert sein? Und warum sind ständig meine Eltern diejenigen, die mir das Leben schwermachen?«
    Dermot wirkte verletzt. »Ich habe dir das Leben nicht schwergemacht«, sagte er.
    »Natürlich nicht absichtlich«, erwiderte Romy.
    »Ja, hasst du mich denn?«, fragte Dermot. »Wegen der Scheidung und allem?«
    Romy schenkte ihm ein warmes Lächeln. »Selbstverständlich nicht«, sagte sie. »Wie könnte ich dich hassen? Du bist mein Vater. Und deshalb liebe ich dich. Ganz gleich, was ist.«
    »Das höre ich gern.« Dermot klang erleichtert. »Weil ich dich zufälligerweise auch liebe.«
    »Gut zu wissen, dass mir wenigstens von einer Seite ein positiver
Wind entgegenweht«, erklärte Romy düster. »Die andere Seite wird mir wahrscheinlich schwer die Pistole auf die Brust setzen.«
    »Vielleicht werden sie sich wegen der Firma ja doch noch einig«, meinte Dermot.
    »Das schaffen die nie«, sagte Romy. »Und außerdem versucht Darragh, einen Deal durchzuziehen, von dem Kathryn gar nichts hält. Aus dem Grund vermute ich, dass es ziemlich unangenehm werden könnte.«
    »Lass dich da bloß nicht reinziehen«, riet Dermot.
    »Das geht nicht! Das ist ja mein Problem.« Romy warf ihm einen frustrierten Blick zu. »Als Anteilseignerin muss ich mit abstimmen, und außerdem ist Kathryn der Ansicht, dass ich Veronicas Platz im Vorstand einnehmen soll.«
    Dermot lachte. »Ich hätte nie gedacht, dass ich den Tag noch erleben werde, an dem eine Kilkenny im Vorstand von Dolan sitzt.«
    »Du hättest dort sitzen können, wenn du Veronicas Angebot damals angenommen hättest«, sagte Romy.
    »Das war mir nicht möglich.«
    »Ich weiß.«
    Dermot sah Romy fragend an. »Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte es getan?«
    »Manchmal, ja.«
    »Es tut mir leid«, sagte er und lächelte sie verlegen an. »Ständig entschuldige ich mich bei dir für Dinge, von denen ich gar nicht gewusst habe, dass sie für dich wichtig waren.«
    »Ist schon in Ordnung«, versicherte Romy ihm. »Ehrlich. Du wärst dir nicht treu geblieben, wärst du bei DCM mit eingestiegen. Und das hätte mir noch weniger gefallen.«
    »Danke.«
    »Du hast richtig gehandelt. Und ich  – ich glaube, ich habe auch das Richtige getan, als ich nach Hause gekommen bin.«
    »Du wirst ohnehin bald wieder abreisen. Dann können sie dir nichts mehr anhaben.«

    »Trotzdem werde ich abstimmen müssen. Und ich werde sogar noch ein paar Monate länger hierbleiben.«
    »So?«
    Romy erzählte ihrem Vater von der Stelle in Wicklow.
    »Es überrascht mich zwar«, sagte Dermot, »freut mich aber auch, dass du noch ein wenig länger hier sein wirst.«
    »Als ich zugesagt habe, schien das ganz vernünftig zu sein«, erklärte Romy. »Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.«
    »Mach dir nicht so viele Gedanken.« Dermot grinste. »Vergessen wir erst mal die Dolans. Fährst du gleich wieder zurück, oder kannst du noch ein bisschen hierbleiben?«
     
    Giselle hatte Mimi bei der Geburtstagsparty einer ihrer Ballettfreundinnen abgeliefert und war danach wieder nach Hause gefahren. Das kleine Mädchen hatte ihr zum Abschied unbeschwert zugewunken, und Giselle hatte feststellen müssen, dass ihre Tochter bereits jetzt  – noch ehe sie in die Schule kam  – selbstständig und eine eigene kleine Persönlichkeit war. Einerseits eine gute Sache, dachte sie, doch als Mimi, ohne sich noch einmal zu ihr umzudrehen, in Floras Haus lief, ertappte Giselle sich dabei, wie sie ihr Bäuchlein tätschelte und sich darauf freute, ein weiteres Mal die totale Abhängigkeit eines kleinen Lebewesens von sich spüren zu können. (Und sei es die eines molligen Babys.) Es würde guttun zu wissen, dass jemand in ihr  – wenn auch nur für eine begrenzte Zeit  – den Mittelpunkt seines Universums sah.
    Normalerweise war Giselle überzeugt, dass sie diesen Platz bei Darragh einnahm, aber seit Veronicas Ankündigung, die Anteile Romy zu überschreiben, hatte sie begriffen, dass Dolan Component Manufacturers

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