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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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(die wieder umwerfend aussah in einer kurzen Leinenjacke, modischen Dreiviertelhosen und paillettenbesetzten Slippern) am Bahnhof abgesetzt hatte, fuhr Romy weiter in den Norden von Dublin, um Dermot zu besuchen. Die Idee war ihr spontan gekommen. Sie hatte nicht lange überlegt, da sie nicht sicher war, ob sie überhaupt mit Dermot über das Thema
Firmenanteile reden wollte. Romy wusste schließlich, wie er zu Dolan Component Manufacturers stand. Ihr Vater hasste die Firma wegen der Macht, die sie über Veronica und ihre und Toms Kinder hatte. Aber sie musste dringend mit jemandem sprechen.
    Als Romy an der Türschwelle stand und klingeln wollte, hörte sie von drinnen wütendes Kindergeschrei. Sie zögerte. Vielleicht nicht gerade der beste Zeitpunkt für einen Besuch. Aber sie klingelte trotzdem, und kurz darauf öffnete ihr Vater die Tür.
    »Oh«, sagte er, »das ist aber eine Überraschung.« Er war barfuß und trug eine weite Jeans und ein blaues T-Shirt voller unidentifizierbarer Flecken.
    »Komme ich ungelegen?«
    Erins Gebrüll hallte im ganzen Haus wider.
    »Larissa ist beim Einkaufen«, erklärte Dermot missmutig. »Erin dreht immer fast durch, wenn sie ohne sie weggeht. Jetzt hat sie mich aus Protest mit Spülmittel bespritzt.«
    Romy folgte dem Gebrüll des Kindes bis in die Küche im hinteren Teil des Hauses.
    »Hey, Erin«, sagte sie. »Ich bin’s, Romy. Deine … deine große Schwester.«
    Erin hörte verblüfft zu weinen auf und sah Romy aus riesigen blauen Augen an, die noch voller Tränen waren.
    »Setzen wir uns doch dort rüber, und ich lese dir eine Geschichte vor. Was hältst du davon?«, schlug Romy vor.
    Das kleine Mädchen schaute sie unsicher an.
    »Such dir ein Buch aus.« Romy deutete auf die Auswahl an Kinderbüchern, die in der Küche herumlagen.
    »Sehr schön«, meinte sie, als Erin ihr ein farbenfrohes Bilderbuch reichte. »Geschichten vom Bauernhof . Fangen wir an.«
    Romy setzte sich hin und las Erin fast zwanzig Minuten lang vor. In der Zeit zog Dermot sich um und beseitigte das Chaos in der Küche. Danach nahm Romy Erin auf den Schoß und gestattete ihr, mit ihren Haaren zu spielen, während sie mit ihrem Vater sprach.

    »Ich habe gar nicht gewusst, dass du so etwas kannst.« Dermot war überrascht, wie schnell Erin sich beruhigt hatte.
    »So etwas nennt man wohl verborgene Talente.« Romy grinste. »Aber ich muss gestehen, ich habe selbst nicht gewusst, dass ich das kann. Offensichtlich habe ich doch mütterliche Instinkte in mir.«
    »Egal, was es ist, es ist auf jeden Fall nützlich«, sagte Dermot. »Normalerweise komme ich ganz gut zurecht mit Erin, aber manchmal flippt sie vollkommen aus, und dann komme ich nicht mehr an sie ran.«
    »Mit mir konntest du immer gut umgehen«, erklärte Romy.
    »Du hast auch nie geweint«, sagte Dermot. »Wenn du nicht bekommen hast, was du wolltest, hast du einfach geschmollt.«
    Romy kicherte.
    »Auf jeden Fall freue ich mich, dich zu sehen.« Dermot setzte sich auf den ausgeblichenen, bequemen Sessel neben ihr. »Wie läuft’s in Schloss Rathfarnham?«
    Romy grinste. »Das Anwesen heißt Avalon«, erinnerte sie ihn.
    »Ich weiß.«
    »Tja, es hat eine überraschende Wendung gegeben.«
    Romy schilderte ihm die Ereignisse des Vorabends, und Dermot riss ungläubig die Augen auf.
    »Sie will das Haus verkaufen! Und sie überschreibt dir Anteile!« , rief er. »Aber … Aber Schatz, die könnten eine Menge Geld wert sein.«
    »Nur wenn jemand die Firma kaufen will«, erwiderte Romy. »Und das wird Darragh niemals zulassen.«
    »Vielleicht doch«, sagte Dermot. »Wenn er seine Expansionspläne weiter verfolgt, wird er eventuell einen Teil verkaufen müssen, um einen Partner mit reinzunehmen.«
    Romy schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich. Er hat andere Vorstellungen von der Firma. Oder von sich selbst. Im Moment schäumt er vor Wut, weil er damit gerechnet hat, diese Anteile zu
bekommen. Und Kathryn lacht sich heimlich ins Fäustchen und freut sich wahrscheinlich, dass er nicht die Mehrheit hat, sodass er weiterhin sie konsultieren muss. Und ich  – ich sitze zwischen allen Stühlen.«
    »Nicht die schlechteste Position«, meinte Dermot.
    »Dad! Ein Alptraum ist das. Die Aussichten kommen mir sogar so alptraumhaft vor, dass ich nicht sicher bin, ob das Ganze nicht eine Art Rachekomplott von Veronica an mir ist.«
    »Rache wofür?«
    »Dass ich so ein widerborstiger Teenager war. Dass ich von einer Ausgrabung zur nächsten gezogen

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