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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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im Mittelpunkt seines Lebens stand. Hätte sie plötzlich angekündigt, dass sie ihn verlassen wolle, Darragh hätte vermutlich nicht betroffener sein können als bei der Vorstellung, dass Romy von nun an ein Wörtchen bei der Leitung der Firma mitzureden hatte.

    Als sie in die Küche kam, blickte Darragh von den Unterlagen auf, die er am Vorabend, als sie nach Hause gekommen waren, auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
    »Ich kann Mam nicht verstehen«, sagte er zum ungefähr hundertsten Mal, wie Giselle schien. »Ich weiß nicht, was sie sich dabei gedacht hat, und ich habe keine Ahnung, warum sie es getan hat.«
    Giselle hängte ihre Tasche über die Stuhllehne. »Sie hat uns hintergangen«, erwiderte sie und spürte, wie bei der Erinnerung an Veronicas Verrat erneut Ärger in ihr hochstieg. »Wir sind immer für sie da gewesen, und wenn sie jetzt …«
    »Sie weiß genau, dass Romy kein Recht auf diese Anteile hat!«, rief Darragh. »Mein Vater hätte das nicht gewollt.«
    »Kannst du ihr das denn nicht erklären?«, fragte Giselle.
    »Sobald sie von diesem blöden Ausflug wieder zurück ist, werde ich ihr das ganz sicher verklickern«, erklärte Darragh. »Herrgott noch mal, schließlich hat Romy nicht das geringste Interesse an der Firma! Normalerweise rümpft sie nur die Nase, wenn das Gespräch darauf kommt. Ich kann dir wirklich nicht sagen, was in Mams Kopf vorgegangen ist.«
    »Wir wissen schließlich nicht, was Romy ihr tagtäglich ins Ohr geflüstert hat«, gab Giselle zu bedenken. »Alles Mögliche wahrscheinlich, um uns schlechtzumachen.«
    »Ich hätte sie niemals bitten dürfen, nach Hause zu kommen.« Darragh, der inzwischen aufgesprungen war und angefangen hatte, in der Küche hin und her zu laufen, blieb stehen und drehte sich zu seiner Frau um. »Es ist alles meine Schuld. Ich dachte, es wäre richtig, aber ich habe Romy damit höchstpersönlich die Möglichkeit gegeben, Veronica zu beeinflussen.«
    Giselle schaute ihn niedergeschlagen an. »Das ist womöglich meine Schuld. Ich hätte deine Mutter hier bei uns aufnehmen können, aber ich war der Ansicht, dass Romy nach Hause kommen sollte.«

    »Liebling, du wärst mit Mutter doch körperlich völlig überfordert gewesen«, sagte Darragh. »Als sie aus dem Krankenhaus kam, hat sie jemanden gebraucht, der ihr im Haus tatkräftig zur Hand geht, und du hättest ihr dabei nicht helfen können. Du erwartest unser zweites Kind, und das ist, verdammt noch mal, wichtiger. Also, mach dir keine Vorwürfe.«
    »Selbst wenn ich es körperlich geschafft hätte, hätte ich sie nicht hierhaben wollen«, gestand Giselle. »Aber ich hätte daran denken sollen, was alles passieren kann.«
    Darragh starrte sie entgeistert an. »Was soll das heißen  – du hast sie nicht hierhaben wollen? Das hast du doch immer gesagt.«
    »Ja, aber das hat so nicht ganz gestimmt«, beichtete sie verlegen. »Es wäre nicht leicht geworden, aber wir hätten es schon irgendwie hingekriegt. Nur, ich habe mir einfach nicht vorstellen können, Veronica den ganzen Tag hier im Haus um mich zu haben. Und als du dann gemeint hast, das ist zu schwer für mich, da habe ich dir natürlich gern recht gegeben.«
    »Aber warum nur?«, fragte Darragh. »Warum hast du mir recht gegeben, obwohl du gemeint hast, dass du es schon irgendwie schaffen würdest? Und ich habe gedacht, dass du sogar ein bisschen enttäuscht warst, weil du Mutter gern hiergehabt hättest. Du bist doch sonst auch gern mit ihr zusammen, oder nicht?«
    »Natürlich bin ich das. Aber doch nicht den ganzen Tag  – jeden Tag.«
    »Das ist nicht zu fassen!«, rief Darragh. »Du meinst, wir hätten Mutter hier bei uns aufnehmen können, aber weil du nicht wolltest  – und nicht, weil du nicht konntest  –, haben wir deswegen extra Romy nach Hause kommen lassen, ja? Und jetzt hat sie sich die Anteile ergaunert, die wir sonst bekommen hätten!«
    Giselle schaute ihren Mann betreten an und wünschte sich von Herzen, sie hätte den Mund gehalten. »Ich mag deine Mam«, sagte sie schnell. »Aber manchmal kann sie auch sehr dominant sein. Sie hätte sich nur eingemischt, und so etwas kann ich nicht leiden.«

    »Meine Mutter ist eine großartige Frau«, erwiderte Darragh hitzig. »Sie hätte sich bestimmt nicht eingemischt, aber vielleicht hätte sie dir helfen oder auch mal einen Rat geben können.«
    »Ich brauche keinen Rat und Hilfe schon gar nicht!«
    »Vielleicht hätte sie auch mal für uns kochen können«, fuhr Darragh

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