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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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wollte. Und genau das hat er mir damals vorgeworfen  – dass ich versuchen würde, ihn ans Haus zu binden, indem ich ihn mit Dolan-Anteilen besteche.«
    »Ich kann mir gut vorstellen, dass er das gesagt hat«, meinte Romy.
    »Und bei dir habe ich mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet. Aber jetzt bist du hier. Du bist nach Hause gekommen, und deshalb ist es auch keine Bestechung.«
    »Ich wollte nicht kommen«, gestand Romy.
    »Ich weiß«, sagte Veronica. »Aber du bist hier.«
    »Und ich habe gedacht, dass du mich nicht hierhaben wolltest«, fügte Romy hinzu.

    »Wie bist du nur auf diese Idee gekommen?«, fragte Veronica. »Du bist meine Tochter. Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut, dass du gekommen bist.«
    Romy spürte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. »Verschon mich mit deiner Mutter-Tochter-Schmonzette«, sagte sie und schluckte.
    »Keine Chance«, erwiderte Veronica. »Außerdem bin nicht ich das Problem, oder? Aber ich habe immer zu dir gesagt, dass ich alle meine Kinder gleich liebe. Und das tue ich auch.«
    Romy entgegnete nichts.
    »Du bist eine kluge junge Frau«, sagte Veronica. »Vielleicht verstehe ich dich nicht ganz so gut, wie ich  – nur als Beispiel  – Giselle verstehe. Aber du weißt, was du willst, und du hast das Herz auf dem rechten Fleck und einen klaren Verstand. Da ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass du das alles von Dermot hast, hoffe ich, dass sich auch in meinem Kopf der eine oder andere vernünftige Gedanke tummelt und du das von mir geerbt hast.«
    Romy musste schmunzeln. »Was immer du mir vererbt haben magst, Mam  – einen kühlen Verstand sicher nicht.«
    »Du wirst noch froh sein um diese Anteile«, meinte Veronica. »Ganz bestimmt.«
    »Sie werden sich deswegen die Köpfe einschlagen«, erwiderte Romy. »Und sie werden mich nur noch mehr hassen.«
    »Sie werden dich nicht hassen«, erklärte Veronica. »Sie werden dich bewundern. So wie ich.«
    Romy rutschte von der Bettkante, auf der sie gesessen hatte. »Ich habe eigentlich immer gedacht, dass ich nicht gut genug für dich bin«, sagte sie. »Weil ich Dermots Tochter bin.«
    »Oh, Romy.« Veronica schaute sie betroffen an. »Es tut mir wirklich leid, wenn du das geglaubt hast. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
    Romy beugte sich vor und küsste ihre Mutter auf die Stirn.
    »Mir zu sagen, dass es dir leidtut, und es auch so zu meinen ist
mehr als genug«, antwortete sie. »Und ich weiß, dass es dir ernst ist. Mir tut es auch leid, wenn es manchmal nicht leicht war, mit mir zu leben, weil ich ständig Dad verteidigt habe, auch wenn er im Unrecht war. Ich gehe jetzt besser ins Bett. Ich habe nämlich so ein Gefühl, als würde ich die nächsten paar Tage alle meine Kräfte dringend brauchen.« Fragend sah sie Veronica an. »Ist das der Grund, warum du morgen nach Cork fährst? Weil du aus der Schusslinie sein willst?«
    »Daran habe ich zwar nicht gedacht, als ich das ausgemacht habe«, erwiderte Veronica grinsend. »Aber möglich ist es schon.«
    »Dann hast du recht. Vielleicht habe ich mein bisschen Grips doch von dir geerbt.«
    »Gute Nacht, Schatz«, sagte Veronica.
    »Gute Nacht, Mam.« Romy hatte das Gefühl, dass sie noch mehr zu ihrer Mutter sagen sollte, aber Veronica hatte bereits den Ton wieder eingeschaltet. Und so ging sie aus dem Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.

Kapitel 23
    Veronica und einige ihrer Freunde aus dem Bridgeclub hatten beschlossen, mit dem Mittagszug nach Cork zu fahren. Romy brachte ihre Mutter zum Bahnhof Heuston, froh, aus dem Haus zu kommen, da sie sicher war, dass Darragh vorbeischauen und ihr wegen der Anteile auf die Nerven gehen würde; und dem fühlte sie sich jetzt noch nicht gewachsen.
    Auf der Fahrt durch die Stadt fragte Romy ihre Mutter erneut, ob sie ihre Meinung nicht doch ändern wolle und wirklich wisse, was sie tue, wenn sie ihr die Anteile überschrieb. Und Veronica wiederholte, dass sie bei ihrer Meinung bleiben würde, weil dies genau ihrem Willen entspreche. Romy verdiene es, zur Firma zu gehören.
    »Ich weiß nicht, ob ›verdienen‹ der richtige Ausdruck ist«, antwortete Romy sarkastisch. »Vielleicht denkst du ja, dass ich es verdiene, deswegen ständig von Darragh unter Beschuss genommen zu werden.«
    »Es wird nur ein kurzes Strohfeuer sein«, versicherte ihr Veronica. »Er wird bald einsehen, dass diese Lösung am gerechtesten ist.«
    Doch davon war Romy nicht überzeugt.
    Nachdem sie Veronica

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