Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
Vom Netzwerk:
können und auch verliebt hatte, sodass die Sache mit Tom eigentlich nichts Besonderes gewesen war.) Veronicas Erzählung über Tom war jedes Mal mit viel Romantik garniert. Am Tag nach besagtem Essen hatte er ihr eine rote Rose auf den Schreibtisch gestellt, und danach täglich eine frische Blüte, bis sie schließlich einwilligte, ihn zu heiraten. Auch nach ihrer Hochzeit hatte er ihr einmal in der Woche einen Blumenstrauß mit nach Hause gebracht. Romy hatte das Gefühl, die Ehe von Tom und Veronica persönlich miterlebt zu haben, so viel hatte sie darüber gehört  – vor allem nach der Trennung von Veronica und Dermot.
    Deshalb fand sie es höchst interessant, dass Darragh quasi in die Fußstapfen seines Vaters getreten war, als es darum ging, sich eine Ehefrau zu suchen.

    Romy konnte sich noch bestens an den Tag erinnern, an dem Giselle eingestellt worden war. Es war während eines brütend heißen Sommers gewesen, als das Geschäft so richtig gut lief. Darragh war nach Hause gekommen und hatte ihnen erzählt, dass er eine wunderbare Empfangsdame gefunden habe, die eine echte Bereicherung für die expandierende Firma darstelle. Romy war der nachdenkliche Blick Veronicas nicht entgangen, während er das sagte, und sie hatte sofort gewusst, dass die zukünftige Rezeptionistin mehr zu bieten haben musste, als nur am Empfangstisch gut auszusehen. Einige Monate später waren Darragh und Giselle verlobt. Als Giselle die Familie kennenlernte, schwärmte sie in höchsten Tönen von Darragh. Einen so romantischen Menschen wie ihn habe sie noch nie getroffen und auch noch nie im Leben so viele Blumen geschenkt bekommen. Die beiden heirateten einen Monat nachdem Veronica und Dermot sich getrennt hatten. Dermot war nicht zur Hochzeit eingeladen worden.
    »Also, was machst du jetzt?«, wiederholte Romy ihre Frage an Giselle.
    »Imageberatung«, antwortete ihre Schwägerin. »Ich gestalte das Image von Firmen neu.«
    Romy runzelte die Stirn. »Wie meinst du das? Du gestaltest Firmen neu? Wie muss man sich das vorstellen?«
    »Nein.« Giselle steuerte den Wagen in den Kreisverkehr am Flughafen und bog auf die Autobahn ein. »Nicht die Firmen  – die Leute, die dort arbeiten. Ich gehe in die Betriebe und biete Kurse in Auftreten, Make-up und solchen Dingen an. Ich arbeite als Beraterin, in meiner Freizeit. Du wärst überrascht, wie lukrativ das ist. Heutzutage geht es nicht nur darum, ein gutes Produkt zu haben, das ganze Image ist wichtig  – die Corporate Identity.«
    Romy nickte. Giselle war sicher gut darin. Sie war eine Frau, für die Image an erster Stelle stand. Trotz ihres heutigen flippigen und legeren Auftretens konnte sie, wenn nötig, morgen bereits als kühle Businesslady anlässlich eines Firmenessens an der
Seite eines entsprechenden Partners beeindrucken. Giselle war (genauso wie Veronica) die ideale Frau für den Geschäftsführer einer Firma. Romy entsann sich wieder eines Zeitungsartikels, der kurz nach der Hochzeit von Giselle und Darragh erschienen und in dem sie als glamouröser Neuzugang der guten Gesellschaft von Dublin und als perfekte Partnerin des erfolgreichen Unternehmers Darragh Dolan bezeichnet worden war.
    »Nicht nur für unseren Betrieb«, stellte Giselle klar, »auch wenn ich dort angefangen habe. Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, man hätte kaum glauben können, wie manche der Mädchen im Büro zurechtgemacht waren. Bauchfreie Tops, viel zu viel Schmuck und entsetzliches Make-up. Ich habe Darragh gewarnt, dass die Leute einen völlig falschen Eindruck von unserem Betrieb bekommen werden, wenn sie unsere Angestellten so herumlaufen sehen.«
    »Na ja, die meisten Leute, die kommen, sind doch Ingenieure, oder?«, wandte Romy ein. »Außerdem verkauft Darragh ja nicht unbedingt ein Lifestyleprodukt.«
    »Trotzdem sollte eine Firma einen einheitlichen Auftritt haben«, erklärte Giselle ihr. »Und die Overalls der Arbeiter in der Fabrik haben wir ebenfalls neu gestaltet. Grün, mit unserem Logo. Sieht fantastisch aus.«
    »Da habt ihr ja gute Arbeit geleistet, du und Darragh«, meinte Romy.
    »Ja.« Giselle klang zufrieden. »Und daran haben sich weitere Aufträge für mich angeschlossen, und jetzt, tja, jetzt brummt das Geschäft!« Sie lächelte, während sie einen weißen Van überholte. »Tom hat eine solide Firma aufgebaut, aber Darragh hat sie in die Oberliga katapultiert.«
    »Was ist aus …« Romy stockte, als sie versuchte, sich an den Namen zu erinnern. »…

Weitere Kostenlose Bücher