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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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bist nicht viel besser.«
    »Kathryn Dolan!« Veronicas Wangen färbten sich rot vor Zorn. »Entschuldige dich auf der Stelle bei deinem Bruder. Und bei mir entschuldigst du dich dafür, dass du das Andenken an deinen Vater in den Schmutz ziehst.«
    »Ach, übertreib mal nicht!« An dem Punkt war Kathryn bereits aufgestanden und auf dem Weg zur Tür. »Dad mag ja ein großartiger Geschäftsmann gewesen sein, aber er hat eine oberflächliche Frau geheiratet und einen oberflächlichen Sohn bekommen.«
Und mit diesen Worten knallte sie die Tür zum Besprechungszimmer hinter sich zu.
    Da hat sie sich getäuscht, dachte Darragh missmutig, während er noch einmal einen Blick auf Jim Cahills Mail warf. Zwar waren nicht alle seine Pläne aufgegangen, aber er hatte befriedigende Erfolge eingeheimst. Die neu gestalteten Firmenräume waren ein voller Erfolg (wenn es um Design ging, dann wusste Giselle trotz ihrer fehlenden beruflichen Qualifikation durchaus, was sie tat). Zugegeben, das Budget hatten sie katastrophal überzogen, und Darragh konnte nicht glauben, wie viele Schulden die Firma danach hatte, doch überall im Land schossen neue Unternehmen aus dem Boden, welche die Produkte und die Erfahrung der Firma Dolan dringend benötigten. Da draußen gab es jede Menge potentieller Kunden, und er  – Darragh Dolan  – hatte das perfekte Unternehmen im Rücken, um deren Bedürfnisse zu befriedigen. Und wenn die Leute jetzt zu ihnen in den Betrieb kamen, staunten sie nicht schlecht, wie großartig die Büroräume aussahen. Und seine glamouröse Frau entlockte ihnen noch mehr Bewunderung.
    Ich habe doch alles, dachte Darragh und war plötzlich wieder bester Laune. Ihm fehlte es in der Tat an nichts, und er würde noch lange auf der Erfolgsspur weitermachen, bis zu dem Tag, an dem seine sarkastische Schwester sich bei ihm dafür entschuldigen würde, dass sie auch nur eine Sekunde geglaubt hatte, zu wissen, worüber sie sprach.

Kapitel 5
    Kathryn saß auf der Terrasse des Apartments im zehnten Stock an der East 77th Street. Sie saß gern hier draußen, umgeben von den Geräuschen der Stadt, die durch die Nachtluft zu ihr drangen und ihr das Gefühl gaben, nicht allein zu sein. Was natürlich ein Unsinn war, dachte sie, schließlich lebte sie in New York, in einer Stadt mit mehr als neunzehn Millionen Einwohnern! Aber in der Wohnung fühlte Kathryn sich immer abgeschnitten von den vielen Menschen und Fahrzeugen, die sich auf den Straßen Manhattans drängten, draußen hingegen war sie Teil von alledem, wenn auch nur aus der Ferne. Die Terrasse war wirklich das Schönste an ihrer unbezahlbar gut gelegenen Wohnung; sie war etwas Besonderes, da nicht jeder im Haus eine hatte. Eigentlich gehörte die Wohnung ja Alan, und bis vor Kurzem hatte Kathryn in einer weitaus weniger guten Lage in Downtown in einem Apartment zur Miete gewohnt. Doch wenige Wochen vor ihrer Hochzeit war Kathryn hierher in die East 77th Street gezogen. Woanders hinzuziehen hatte für sie beide nie zur Debatte gestanden. Alan liebte diese Wohnung, und Kathryn auch, wenn sie ehrlich war. Die großen, hellen Zimmer und Alans leicht maskulin angehauchter Einrichtungsstil gefielen Kathryn sehr. Und nicht nur das. Sie schätzte die Lage, und sie mochte das Gebäude. Und vor allem liebte sie es, allein auf der Terrasse zu sitzen.
    Das Problem war nur, dass es ihr besser gefiel, allein hier zu sitzen, als mit ihrem Mann. Eigentlich wollte sie überhaupt nicht mit Alan zusammen sein. Und das war der Grund, weshalb der Anblick der funkelnden Großstadtlichter und das Gefühl der Dazugehörigkeit
heute trotz der Gelöstheit, die Kathryn normalerweise auf der Terrasse empfand, nicht die übliche Wirkung auf sie hatten. Deswegen hielt sie sich an ihrer Zigarette fest, machte sich Sorgen um ihre Zukunft und ärgerte sich wegen des schrecklichen Fehlers, den sie vielleicht begangen hatte, auch wenn sie nicht so recht daran glauben wollte, dass das mit Alan ein Fehler gewesen war. Kathryn machte keine Fehler, das überließ sie lieber Darragh und Romy. Sie war schließlich der analytische Kopf unter den Geschwistern, und deshalb war von ihr zu erwarten, dass sie Situationen beurteilen konnte und in der Lage war, stets das Richtige zu tun. Als sie Alan heiratete, hatte sie geglaubt, dass sie ihn und dass er sie liebte. Sie war sich ihrer Sache so sicher gewesen, dass sie seinen Antrag sofort angenommen hatte. Und er hatte sie bereits kurz, nachdem sie sich kennengelernt

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