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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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musste, sich von dem noch tiefgefrorenen Kern eine Lebensmittelvergiftung zu holen. Aber wenigstens schnell ging es mit der Mikrowelle. Und genau das war auch das Problem. Heute Abend hatte Darragh sich mit der Zeit verschätzt, sodass die Lasagne außen und an den Rändern trocken und hart, innen hingegen glühend heiß war und er sich die Zunge daran verbrannte. Und das gleich beim ersten Bissen, sodass er nicht mehr schmecken konnte, was er aß, und es alles Mögliche hätte sein können. Das war wahrscheinlich auch gut so.
    Manchmal wünschte er sich, Giselle würde für ihn kochen, auch wenn er genau wusste, dass sie es nicht gern tat, und es deshalb auch nicht von ihr erwartete. Selbstverständlich war er absolut dazu in der Lage, sich selbst ein Steak zu braten, aber nach einem Tag in der Fabrik oder nach stundenlangen Besprechungen mit Kunden war ihm das viel zu anstrengend. Darragh träumte davon, nach Hause zu kommen und eine warme Mahlzeit serviert zu bekommen, sobald er durch die Tür getreten war (auch wenn er genau wusste, dass diese Hoffnung vergebens war).
    Veronica hatte immer für Tom gekocht. Darragh erinnerte sich noch deutlich an die tägliche Routine seines Vaters, wenn er am Abend nach Hause kam: Erst hängte er seinen Mantel an den Haken unter der Treppe, begrüßte ihn und Kathryn mit einem Kuss, auch ihre Mutter bekam ein Küsschen, und dann setzte er sich mit Veronica zum Essen an den Tisch. Es war ein gutes, anheimelndes Gefühl, und auch wenn Darragh wusste, dass Veronica nicht unbedingt gern kochte, waren für ihn diese gemeinsamen Familienmahlzeiten immer der Höhepunkt des Tages gewesen.

    Das alles hatte sich bei Toms Tod natürlich unwiederbringlich verändert. Darragh würde nie vergessen, wie es gewesen war, als sein Vater so plötzlich erkrankte. Eines Tages war er ins Badezimmer gegangen und hatte gesehen, wie sein Vater sich ein blutiges Handtuch an die Nase presste, und er hatte ihn gefragt, was passiert sei. Er wisse es nicht, hatte Tom geantwortet, seine Nase habe plötzlich zu bluten angefangen und würde nicht mehr damit aufhören.
    Natürlich hatte es irgendwann wieder aufgehört, doch was nicht mehr aufzuhalten gewesen war, war die verheerende Spur der Verwüstung, welche die Leukämie in seinem Körper hinterlassen hatte, sodass Tom innerhalb weniger Monate verstorben war. Darragh hatte es nicht glauben können. Vor anderen Menschen hatte er sich stark und tapfer gezeigt, wie Veronica das von ihm erwartete, doch noch nach Monaten hatte er sich abends in den Schlaf geweint.
    Sein BlackBerry piepste, und Darragh schaute auf die eingegangene E-Mail, die von Jim Cahill stammte. Es täte Jim sehr leid, stand da, aber er sehe sich leider nicht in der Lage, wie geplant die Schaltkreisregler bei ihm zu ordern. Es sei eine Frage des Preises und der Lieferbedingungen. Er habe einen anderen Hersteller gefunden, der die benötigte Ware wesentlich preisgünstiger als Dolan Component Manufacturers liefern könne.
    Darragh spürte, wie ihm eng um die Brust wurde und ihm die Mikrowellenlasagne sauer aufstieß. Er starrte auf die Nachricht. Jim Cahill war seit Langem Kunde bei ihm, er hätte ihn sogar als Freund bezeichnet. Es war doch nicht möglich, dass er einfach bei einem anderen ein günstigeres Angebot eingeholt und akzeptiert hatte, ohne sich zuvor mit Darragh darüber abzusprechen. Darragh trank einen Schluck von dem Bordeaux, den er sich zu der Lasagne eingeschenkt hatte. Wenn schon das Essen mies war, konnte er sich wenigstens einen guten Wein dazu genehmigen; er hatte schließlich ein Recht darauf. Dann machte er sich daran,
eine Antwort an Jim in das Smartphone zu tippen, mit der Bitte um Rückruf, man würde sicher eine Einigung finden. Darragh hatte zwar keine Ahnung, wie diese aussehen sollte, aber er würde es auf keinen Fall zulassen, dass ein Konkurrent ihn unterbot und ihm einen seiner besten Kunden wegschnappte, ohne dass er etwas dagegen unternahm. Anschließend schickte er die Mail an Stephen und Alex aus der Geschäftsleitung weiter. Immerhin war es Stephen gewesen, der das Angebot so teuer ausgeschrieben und damit offensichtlich alles vermasselt hatte. Darragh hatte generell den Eindruck, dass die beiden in der letzten Zeit ziemlich viele Angebote vermasselt hatten, da Jim Cahill nicht der Erste gewesen war, der davon gesprochen hatte, bei einer anderen Firma zu kaufen. Doch er war der Erste, der die Drohung auch wahrgemacht hatte. Er würde sich mit den beiden

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