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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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hatte, nach Hause zu
kommen und ihr zu helfen, das behagte ihr überhaupt nicht. Veronica missfiel es zudem sehr, dass sie gezwungen war, in das untere Gästezimmer umzuziehen, weil Treppensteigen im Moment zu anstrengend für sie war, ganz zu schweigen davon, dass auch noch Romy ihre Sachen hatte zusammenpacken und heruntertragen müssen. Romy hatte sich bestimmt alles genau angesehen und hielt sie nun für eine alte Närrin. Wahrscheinlich war sie der Ansicht, dass nur junge Mädchen aufreizende Dessous tragen sollten. Aber warum eigentlich? Na gut, dann hatte sie eben keine glatte Haut mehr und war nicht mehr jung und knackig, aber die Unterwäsche gab ihr ein gutes Gefühl, und das war wichtig für ihr Ego. Für Männer wie Will Blake war sie noch immer eine attraktive Frau!
    Und dann ihre Cremetiegel und Töpfe, ihre Antifaltencremes und collagenhaltigen Produkte  – all das hatte sich Romy bestimmt ebenso genau angesehen und sich insgeheim darüber lustig gemacht. Mehr als eine billige Feuchtigkeitscreme verwendete sie schließlich nicht. Und das Schlimmste war, dass Romy auch noch eine wunderbare Haut hatte, weich und makellos wie die eines Babys. Leider hatte sie ein wenig zu viel Sonne abbekommen. Am liebsten hätte Veronica ihre Tochter angefleht, ihre Haut unbedingt immer gut zu schützen, denn wenn sie sechzig Jahre alt war, würde sie wünschen, sie hätte es getan. Aber sie wusste genau, dass es sinnlos war, mit ihrer Tochter darüber zu reden. Sie konnte vorschlagen, was sie wollte, sie konnte Romy bitten, sooft sie wollte  – Romy würde immer genau das Gegenteil davon tun.
    Veronica konnte sich noch gut an die Diskussion erinnern, als sie Romy vorgeschlagen hatte, Medienwissenschaft zu studieren, weil ihr das sicher Spaß machen würde. Romy hatte sie nur mit schlecht verhohlener Missbilligung angesehen.
    »Medienwissenschaft?« Sie lachte. »Du willst, dass ich den Weg des geringsten Widerstands gehe, so wie du damals, als du nicht gewusst hast, was du tun sollst?«

    »Du hast doch gesagt, dass dich das interessieren würde«, protestierte Veronica. »Und dein Vater kann dir alle Informationen geben.«
    »Medienwissenschaften  – das liegt mir nicht«, erklärte Romy kategorisch.
    »Was dann?« Veronica war ratlos. Sie war fest davon überzeugt gewesen, dass Romy irgendwo in der Medienbranche landen würde. Wie Dermot war sie sehr an Menschen und Zusammenhängen interessiert, wollte stets wissen, was in der Welt vor sich ging, und versuchte, alles zu analysieren. Dermot brachte das mit seinen Fotografien zum Ausdruck, und obwohl Veronica den Umständen seiner Arbeit ablehnend gegenüberstand, wusste sie doch anzuerkennen, wie gut er in seinem Metier war. Und so hatte sie erwartet, dass Romy auch in dem Punkt in seine Fußstapfen treten würde.
    »Ich habe eher an Archäologie gedacht«, erklärte Romy.
    »Was!«
    »Das ist ein äußerst interessantes Studienfach«, fuhr Romy fort. »Wir wissen doch kaum etwas über die Menschen, die vor uns auf dieser Welt gelebt haben. Und wenn wir schon dabei sind, die Erde für zukünftige Generationen zu zerstören, sollten wir vorher wenigstens noch so viel wie möglich über unsere Vergangenheit herausfinden.«
    »Dich interessiert Archäologie doch überhaupt nicht«, sagte Veronica ungehalten. »Und das weißt du genau.«
    »Doch, ich interessiere mich sogar sehr dafür«, antwortete Romy. »Aber du wusstest das nicht. Es gibt viele Dinge, die du nicht von mir weißt.«
    »Jetzt werde ich dir mal sagen, was ich weiß«, verkündete Veronica. »Ich weiß, dass es unglaublich dumm von dir ist, ein bestimmtes Fach nur deshalb zu studieren, um mir eins auszuwischen.«
    »Das tue ich doch gar nicht«, widersprach Romy.

    »Doch, das tust du, verflixt noch mal!«
    Vielleicht hatte sie sich in dem Punkt doch geirrt, dachte Veronica und betrachtete nachdenklich ihre Tochter. Vielleicht hatte Romy recht gehabt, und sie hatte sich gründlich getäuscht in der Annahme zu wissen, was ihre Tochter wollte.
    Und trotzdem war Veronica nicht restlos überzeugt. Romy sah sich nach wie vor gern Dokumentarfilme im Fernsehen an und konnte ohne Zeitung und Nachrichtensendungen nicht leben. Sie hätte es in der Branche bestimmt weit gebracht, entweder als Journalistin oder im Fernsehen. Sie hatte Archäologie nur gewählt, um ihre Mutter zu ärgern.
    Aber ihr Beruf schien ihr zu gefallen, und sie schien auch Erfolg zu haben, obwohl Veronica noch immer nicht genau wusste,

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